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Der Fall Zamar (German Edition)

Der Fall Zamar (German Edition)

Titel: Der Fall Zamar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Maak
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der eigentliche Grund, dieses Restaurant und auch die U-Bahnstation nicht zu betreten, lag darin, dass sich dort überall Kameras befanden. Das Risiko, identifiziert zu werden, schien ihm zu groß. Er musste verschwinden, bevor das FBI anrückt und das gesamte Viertel absperrt, denn mit Sicherheit haben die Vorgesetzten schon mitbekommen, dass es kein Überwachungsteam mehr gab.
    Einer der beiden Männer am Tisch sah nach unten zu Madea, sie legte ihren Zeigefinger an den Mund, um anzudeuten, dass er sie nicht verraten möge.
    Zwischen den Lücken der Sessel verfolgte sie Balroso mit ihren Augen. Er zögerte, das erkannte sie. Innig hoffte Madea, er möge nicht den Laden betreten. Aber würde er sich wirklich trauen, sie in aller Öffentlichkeit zu erschießen?
    Nein. Das musste auch der Kerl sich überlegt haben, denn Madea sah, wie er mit wutverzogenem Gesicht den Platz vor dem Fenster verließ und sich davon machte. Aber was passierte, wenn er draußen auf sie wartete? Noch traute sie sich nicht, ihr Versteck zu verlassen. Sie brauchte ein Telefon, allerdings kannte sie auch noch nicht die Telefonnummer von Dan auswendig. Was sollte sie nur machen?
    „Der Kerl, der vor dem Fenster stand, ist weg“, sagte der eine Typ.
    „Kann sein, aber der wartet bestimmt hinter der nächsten Ecke.“ Madeas Herz raste noch immer. „Kann mir mal jemand ein Telefon geben?“ Was sollte sie den Jungs sagen? Sie kam zu dem Entschluss, dass die Wahrheit vielleicht das Einfachste sei. „Ich will das FBI anrufen. Würde es okay sein?“
    Der Mann zu ihrer linken Seite nickte und gab ihr sein Telefon.
    „Kann mich dann ein Beamter der Polizei auf dieser Nummer zurückrufen? Wäre das auch in Ordnung? Es würde bestimmt ein paar Minuten dauern.“
    „Wir haben hier noch genug zu essen.“ Beide nickten. „Möchtest du auch etwas?“
    Die beiden Männer fanden das Ganze wohl eher lustig. Sie nahm das Telefon entgegen.
    Zehn Minuten später klingelte das Handy, Madea saß jetzt mit am Tisch.
    „Ja, hier ist Madea“, sagte sie hastig.
    „Oh Gott, wo bist du?“ Daniels Stimme erkannte sie sofort.
    „Im McDonald’s-Restaurant bei der Five-Point-Station.“
    „Was? Wie bist du dorthin gekommen?“, fragte er erstaunt.
    „Gelaufen. Ich bin vor diesem Mistkerl weggelaufen“, brachte sie voller Hass hervor.
    „Wo ist der jetzt?“
    „Ich glaube, der Kerl ist weg. Der ist hier ins Restaurant nicht reingekommen. Bitte Dan, hol mich hier raus.“ Sie schluckte. „Woher wusste der von der Wohnung?“
    „Ich bin in fünf Minuten bei dir. Halte dich versteckt.“ Daniel legte auf.
     
    Balrosos Kräfte ließen nach, außerdem musste er schleunigst verschwinden. Sicher wird dieses Weib irgendwo ein Telefon zu greifen bekommen und Hilfe herbeirufen. Dann tanzen hier die Uniformierten in Dreierreihe.
    Sein Auto stand in der Nähe der Cooper-Street, er musste es dort wegholen. Aber auf keinen Fall würde er den Weg zurücklaufen, so viel stand fest. Erstens fühlte er sich ausgelaugt und zweitens sollte das Fahrzeug so schnell wie möglich dort weg. In der U-Bahn gab es zu viele Kameras, deren Nähe er tunlichst vermied, denn das FBI würde eine Überprüfung der Bilder auf der Suche nach seinem Gesicht nicht auslassen. Nicht nachdem dieses Miststück wahrscheinlich sein Gesicht gesehen hat, auch wenn es nur ein Teil war.
    Also würde er sich ein Taxi nehmen und sich in die Nähe zu seinem Wagen bringen lassen.
    Er hatte dieses Weib ziemlich unterschätzt. Er hielt ein leeres Taxi an. Auf der kurzen Fahrt überlegte er, wie er weiter vorgehen würde. Er musste zu Pearson fahren und die weitere Vorgehensweise besprechen, immerhin war es seine Idee mit dieser Irakerin gewesen. Dass die so bissig war, konnte keiner ahnen.
    Balroso kam nicht um den Gedanken herum zu erkennen, dass Baker eventuell ein Schwachpunkt sein könnte. Nicht, dass der Vizegouverneur alles verraten würde, nein, das wird es nicht sein, dafür steckte er zu tief mit in diesem illegalen Geschäftsmorast. Vielmehr könnten seine unverhofften Gefühlsregungen und eventuelle Fangfragen von Ermittlern zu Stolpersteinen werden.
    Er schaute auf seine Uhr, ein Treffen mit Pearson wurde immer dringender.
     
     
     

30.
     
    „Danke Jungs.“ Madea sprang auf, als sie Dan durch die Tür kommen sah. Sie eilte zu ihm.
    „Bist du in Ordnung?“, fragte er, noch bevor er sie völlig in den Arm nahm.
    „Ich lebe und bin noch im ganzen Stück, aber nervlich könnte ich eine

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