Der Fall Zamar (German Edition)
Alle schauten ihn an und erwarteten das Ergebnis der Videokonferenz.
„Nun, die CIA ist auch nicht allwissend. Von dieser Waffenlieferung haben die Vögelchen ihnen auch noch nichts gezwitschert. Sie wollen zwei Quellen anzapfen, um sich umzuhören. Der Punkt wäre, dass wir Fotos von den Waffen brauchen. Registriernummern werden wir wohl nicht an den illegalen Waffen finden. Außerdem müssten in dem Hafen, wo das Schiff einläuft, Ermittlungen angestellt werden.“ Jack machte eine kurze Pause. „Daniel, das heißt für dich, du fliegst in die Türkei, wenn es auf die Schnelle möglich ist. Wir haben uns geeinigt, dass ein Ermittler der Bundespolizei dabei sein sollte.“
Daniel staunte nicht schlecht. „Nun, ich …“
„Dir wird ein Agent der CIA vor Ort zur Seite gestellt, der schon einige Jahre in der Ecke arbeitet und sich bestens auskennt. Sein Name ist Walter. Du selber sprichst Arabisch und hast im Moment das meiste Detailwissen. Wie sieht es aus? Kannst du in zwei Stunden startklar sein? Die Zeit ist kostbar. Denn wenn die Waffen unterwegs sind, spüren wir die vielleicht nicht mehr auf. Eine kleine Maschine vom Hartsfield-Jackson-Airport bringt dich zur Andrews-Air-Force-Base, von dort aus geht eine Maschine der CIA nach Europa. Der Flug war bei denen geplant, sie würden jetzt auf dich warten.“
„Das muss ich erst einmal alles verdauen.“ Das kam für Daniel sehr schnell, ergab aber Sinn, denn nur die Zeit brachte ihnen jetzt noch den Erfolg. „Und was ist mit Madea?“
„Das interpretiere ich jetzt als ein Einverständnis“, sagte Thompson. „Wir können vor dem Hotel die Wachen öfter wechseln lassen, damit sie mehr Scharfsinn entwickeln und nicht einöden. Sie wird drei Notrufnummern bekommen, inklusive meiner Handynummer.
Das gefiel Daniel überhaupt nicht, aber was sollte er machen? Einerseits würde er Madea rund um die Uhr beschützen wollen, anderseits wollte und musste er weiter ermitteln. Außerdem hätte er Thompson einen außerordentlich guten Grund nennen müssen, warum er nicht nach Europa fliegen könne. Eigentlich musste Daniel dies als eine Art Auszeichnung ansehen, denn dieses enorme Vertrauen, welches man ihm mit dieser Auftragsübertragung entgegenbrachte, kam einem Lob gleich.
„Also gut, ich werde ein paar Sachen holen und fahre dann zu ihr, um ihr alles zu erklären.“
„Du wirst als Journalist Dan Smith unterwegs sein. Deine Papiere, die dich als Mitarbeiter der Times ausweisen, und weitere Genehmigungen, die du dort als Journalist brauchst, bekommst du im Flieger der CIA. Alle weiteren Informationen, die du wissen und lernen solltest, bekommst du am Flughafen und kannst sie unterwegs anschauen. Alles klar?“ Eine Antwort wartete Jack nicht ab. „Dann los.“
Mike und Madea saßen im Hotel vor dem Laptop und informierten sich über sämtliche Häfen im Mittelmeer, die in der Nähe der Koordinatenpunkte lagen und ein Containerschiff aufnehmen konnten. Denn an den touristenüberströmten Küsten gab es etliche Häfen, aber diese waren oft nur für Sportboote und Yachten ausgelegt. In der anderen Ecke des Zimmers lief ein Nachrichtensender auf dem kleinen Fernsehapparat.
Ungeduldig schaute Madea wieder auf die Uhr, die ihr Computer in der unteren Ecke des Bildschirmes anzeigte. Es war bereits 14 Uhr, und noch immer hatte sie nichts von Dan gehört.
In dem Augenblick klopfte es an der Tür. „Ich bin es, Dan.“
Mike sprang sofort auf, um ihn reinzulassen.
„Wir haben nicht viel Zeit“, erklärte Daniel hastig. „In einer halben Stunde muss ich im Flieger sitzen.“ Er berichtete ihnen, was sich an dem Koordinatenpunkt ereignet hat und welche Absprachen die Dienste getroffen haben. „Ich soll mich mit einem Agenten in Iskenderun treffen. Thompson meint, dass das Schiff womöglich dort einlaufen wird. Aber wichtiger ist, den Frachter unter Beobachtung zu behalten, Malcolm hat jetzt den Blick auf das Schiff. Sobald der Frachter in einem Hafen einläuft, gibt er Bescheid.“ Daniel sah auf seine Uhr. „Ich hoffe, dass ich in drei bis vier Tagen wieder hier bin, bis dahin muss dort alles erledigt sein.“
„Und was wird aus Madea?“, fragte Mike.
„Sie wird erst einmal hier bleiben müssen. Ich weiß, du wirst nicht immer Zeit haben, um auf sie aufzupassen. Deshalb hat Thompson die Wechsel der Wachteams an den Hoteleingängen in kürzere Zeitabschnitte eingeteilt. Das hat den Vorteil, die Eintönigkeit zu umgehen.“ Daniel kramte in seiner
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