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Der Fall Zamar (German Edition)

Der Fall Zamar (German Edition)

Titel: Der Fall Zamar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Maak
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wurde. In seinem Schrank standen noch vier sündhaft teure, russische Wodkaflaschen, die ich neben ihm leer auf die Couch gelegt habe. Die drei angezündeten Kerzenstummel, die ich mitgebracht hatte, gaben mir etwa 20 Minuten Vorsprung. Später kam ich umgezogen und in blond zurück und sah, wie sein Haus in Flammen stand. Die Feuerwehrleute zerrten einen Körper aus dem Feuer und bedeckten diesen mit einem Leichentuch.“
    Carolin machte eine Pause.
    „Du bist ein cleveres Mädchen, ich wusste es. Und hast du den anderen auch erledigt?“
    „Da müssen wir noch warten, denn er ist erst 14 Uhr zur Arbeit gefahren. Wenn er in der Nacht Dienstschluss hat, werde ich ihn abfangen. Deine Idee, den Tod von dem anderen Zöllner wie einen Unfall aussehen zu lassen, ist sicher gut, aber schon schwieriger. Ich habe mir gerade die Strecke angesehen: Es gibt nur zwei Stellen, wo ich sein Auto mit meinem Hummer von der Straße schieben kann. Wir wollen hinterher doch sicher sein, dass er diesen Unfall nicht überlebt hat, oder?“
    „Ja, natürlich. Und das wird auch klappen?“, fragte Pearson.
    „Ich kann doch wohl Auto fahren“, sagte sie kühl.
    Da hatte sie recht, dachte sich Pearson. Er wusste genau, dass sie nicht zimperlich war. Auf einer Fahrt nach Florida lernte er ihren rasanten Fahrstil kennen.
    „Sicher, du kannst sehr gut Auto fahren. Melde dich bitte wieder, wenn auch diese Sache erledigt ist.“
    „Und du meinst, um den dritten Mann soll ich mich nicht kümmern?“ Carolin fragte noch einmal nach.
    „Nein, nein. Drei Unglücksfälle an einem Tag wären sehr auffällig. Das würde der Polizei schon wieder verdächtig vorkommen. Wenn der dritte Zöllner von den anderen beiden hört und du ihm noch einen Zettel unterschiebst, er möge sich nicht verquatschen, wird er ruhig bleiben. Zwei tote Kollegen sind sicher auch für ihn ein Argument, den Mund zu halten. Bleib noch ein paar Tage dort und schau, wie der Mann reagiert. Lass es mich wissen, wenn der auffällig wird. Dann entscheiden wir, wie wir handeln.“
    „Okay, dann nehme ich ein Zimmer und bleibe hier in Savannah.“
    „Wenn du schon einmal dort bist, kannst du auch den Hafen im Auge behalten. Solltest du irgendwelche Polizisten dort rumschleichen sehen, gib mir sofort Bescheid.“
    „Ja, das kann ich machen.“
    „Also gut, du meldest dich später noch einmal.“
     
    In Iskenderun hüllte die Dunkelheit die alten Schiffe in metallene Ungeheuer. Nur spärliches Licht von primitiven, rostigen Lampen strahlte auf die Fahrwege im Hafengelände.
    Balroso lehnte mit einer qualmenden Zigarette an einem rostigen, grünen Container. Vor etwa einer halben Stunde ist er in Iskenderun eingetroffen. Nun wartete er geduldig auf die Ankunft des Frachters, der die teure Ware an Bord hat. Normalerweise wäre der Plan gewesen, dass Balroso auf dem Wasser die Umbettung der Waffen überwachen sollte. Der Frachter hatte vorab schon vorbereitete, leere Kisten geladen, in welche die Ware gelegt werden sollte. Allerdings war der Plan wegen der Widerspenstigkeit der Irakerin aus den Fugen geraten. Hätte er sie gleich erledigt, wäre er schon 24 Stunden früher hier gewesen und befände sich auf dem Frachter.
    Nach einer Stunde und drei weiteren Zigaretten hörte er endlich das Geräusch, auf das er so lange gewartet hatte: das dumpfe Arbeiten von Schiffsmotoren. Nach weiteren zehn Minuten legte der Frachter am Kaimauerplatz 9 an. Hafenarbeiter befestigten die schweren Taue an den Pollern. Gleichzeitig fuhr der erste von den 5 Lkws vor.
    Während das emsige Treiben begann, stieg Mehmet den Steg herab. Balroso trat seinen glimmenden Tabakrest auf dem Boden aus und ging auf seinen Vertrauten zu. Sie begrüßten sich mit einem freundschaftlichen Klaps auf die Schulter.
    „Ich dachte schon, ich kann hier das ganz große Geld allein machen.“ Mehmet grinste diebisch.
    „Träume sind schön, mein Freund, aber jetzt bin ich hier, und das ist die Realität. Mach einen guten Job, dann bekommst du noch einen Bonus zu deinem Anteil. Läuft alles?“
    Mehmet nickte. „Ja, alle sieben Crewmitglieder des Schiffes und der Kapitän haben ihr Schweigegeld erhalten. Sie werden in zwei Stunden hier in Iskenderun anlegen, aber im Südhafen.“
    „Wie lange wirst du mit deinen Leuten noch brauchen, bis alles verladen ist?“
    „Mindestens vier Stunden. Wir wollen doch sichergehen, dass alles akkurat verladen und verzurrt ist.“
    „Auf jeden Fall müssen wir alles gut absichern, denn

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