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Der Fall Zamar (German Edition)

Der Fall Zamar (German Edition)

Titel: Der Fall Zamar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Maak
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Taxifahrt konnte Madea ihre Gedanken sortieren. Ihr kamen Zweifel. War es allein die Sorge um Daniel? Nein, nicht nur. Es ist wohl auch der aufbauende Hass gegen diese Leute, die ihren Tod wollten. Sie wollte teilhaben am Untergang des Waffenhändlers, der ihre Heimat beliefert. Kann sie das überhaupt schaffen?
    Daniel hatte ihr einige Details von der Operation erzählt. So auch von dem Treffen des Agenten vor Ort. Beide wollten sich im Hafen treffen, um Nachforschungen anzustellen. Sollte das Schiff und auch der Frachter einen anderen Hafen ansteuern, so würden sie schnell den Ort wechseln. Zur Stunde von Daniels Abreise aus Atlanta sah aber alles nach einem Einlaufen der Schiffe in den Hafen von Iskenderun aus. Madea stellte sich vor, dort auf Daniel und den Agenten zu stoßen.
    Sie schaute auf die Uhr, die sie vorn auf dem Armaturenbrett entdeckte. Wenn sie Glück hatte und nicht lange auf einen Flug nach Europa warten musste, dann würde sie etwa zur gleichen Zeit wie Daniel ankommen, allerdings musste sie noch nach Iskenderun kommen. Was passiert, wenn sie ihn dort nicht finden sollte, wenn sie ihn verpasst?
    So weit wollte sie jetzt nicht denken. Das Taxi fuhr vor den Haupteingang des Flughafens. Sie holte ihr Geld aus dem Rucksack.
    Hatte Daniel sein Handy mit?
    Sie gab dem Fahrer ein Trinkgeld und stieg aus dem Fahrzeug. Zügig ging sie zu einem der vielen Buchungsschalter. Sie musste warten.
    Wie wird er auf ihr Erscheinen reagieren? Wieder eine zweifelnde Frage.
    Als Madea an der Reihe war, fragte sie nach einem Flug in die Türkei. Sie hätte Glück, flötete die adrett aussehende Frau hinter dem Verkaufstresen. In einer Stunde geht ein Flug nach Ankara, zwei Plätze würden noch frei sein. Madea lächelte und buchte sofort.
    Sie durchlief alle Förmlichkeiten des Flughafens, um in ihr Flugzeug zu kommen, man durchleuchtete ihren Rucksack, man scannte ihren Körper, sie wurde von einer Dame abgetastet.
    Kurz bevor sie ins Flugzeug steigen konnte, kam der schwierigste Teil, die Überprüfung ihres Passes. Der hinter einer Glasscheibe sitzende Beamte nahm ihren Pass entgegen. Sie sah genau, wie er das Foto in seinem Gedächtnis kurz abspeicherte, um dann Madea mit geübtem Blick zu mustern. Ihr Herz raste vor Aufregung. Als Nächstes tippte der Beamte noch ein paar Befehle in den nebenstehenden Computer. Er hielt ihren Pass neben den Monitor, um einen Vergleich anzustellen. Das ganze Prozedere dauerte Madea zu lange. Ihre innere Unruhe ergriff die Oberhand. Sie nestelte nervös an ihrem Rucksackriemen herum. Sollte der Mann hinter dem Schalter jetzt etwa bemerken, dass der Pass gefälscht war? Hatte Madea womöglich viel Geld für eine miserable Arbeit bezahlt?
    Noch immer hielt er ihren Pass in der Hand. War ihre Reise hier schon zu Ende?
     
     

37.
     
    In 12 000 Meter Höhe hatte Daniel versucht zu schlafen, doch er fand keine innere Ruhe. Zu viele Gedanken kreisten in seinem Kopf herum. Wie sollten sie die Waffen finden? Den Satellitenbildern nach zu urteilen, hinkten sie im Moment etwa 14 Stunden hinterher. Der einzige Ermittlungsansatz bot sich demnach im Hafen.
    Diesen Gedanken hatte wohl auch Walter, denn vor etwa 20 Minuten telefonierte er mit ihm. Erste Kontakte waren geknüpft. Daniel sollte sich mit einem Taxi zum Hafen bringen lassen. Er selbst versucht, schon einige Auskünfte über ankommende Schiffe von der Hafenmeisterei zu bekommen. Walter war ein umtriebiger Agent. Er begann mit seiner Arbeit, noch bevor Daniel türkischen Boden unter den Füßen hatte. Und das war gut. Scheinbar hatte auch er Anweisungen über die Dringlichkeit des Auftrages erhalten.
    Monroe schaute auf seine Armbanduhr, noch eine halbe Stunde bis zur Landung in Kairo. Da noch ein geheimer Passagier abgesetzt werden sollte, legte das Flugzeug dort einen Zwischenstopp ein. Der Flieger der Regierung war zwar nicht groß, aber diesen Passagier hatte er an Bord trotzdem nicht zu Gesicht bekommen. Allerdings wusste Daniel auch, dass es sich dabei um eine Sonderüberstellung handelte. So nannte die CIA den Transport von Gefangenen in ausländische Gefängnisse. In bestimmten Ländern, so auch in Ägypten, hatten die Agenten der CIA freie Hand, aus den meist arabischstämmigen Gefangenen Informationen heraus zu foltern. Nachdem es in der Öffentlichkeit nach Bekanntwerden solcher Aktionen zu einem großen Aufschrei gekommen war, wurden die Handelnden vorerst gestoppt. Selbst als der Präsident in den USA wechselte, gaben

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