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Der Fall Zamar (German Edition)

Der Fall Zamar (German Edition)

Titel: Der Fall Zamar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Maak
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Sonnenschein reichlich junge Leute auf den Rasenflächen des Universitätsgeländes, sodass er zwischen den anderen Studenten nicht auffiel.
    Eine halbe Stunde saß er erst dort, als überraschend Zamar mit ihrer Sporttasche aus dem Haus ging. Wollte sie nicht erst 19.00 Uhr ins Fitnesscenter? Er fragte sich, wo sie denn jetzt schon hinwollte. Da er von Thompson seine Aufgabe erteilt bekommen hatte, konnte er ihr im Augenblick nicht folgen. Er sollte die Daten vom Laptop runterladen. Zamar war gerade um die Ecke gebogen, als aus der Gegenrichtung Maggie Winter ankam. Monroe sah, wie sie in das Haus eilte. Er wusste, dass sie jeden Montag zum Tennisspielen geht.
    Nach 30 Minuten verließ Maggie wieder den Wohnblock. Mit einer Tasche lief sie in Richtung Tennisanlage, die auf dem Campusgelände lag. Nach weiteren 15 Minuten betrat Daniel die Wohnung. Mit einem kleinen Spezialwerkzeug hatte er sich Zutritt verschafft. Er hoffte natürlich, nicht entdeckt zu werden. Aber ein Restrisiko bestand immer. Kurz blieb er an der Tür stehen und schaute sich im Zimmer um. Er versuchte, sich jedes Detail einzuprägen, wie es lag, wie es stand, er musste den Raum genau so verlassen, wie er ihn vorgefunden hatte.
    Der Laptop von Madea stand auf dem Tisch. Daniel machte ihn an. Der Computer kam an den Punkt, wo er ein Passwort verlangte. Er nahm aus der Innentasche seiner Jacke ein kleines Gerät und schloss es an einen der Zugänge an. Er ließ das Gerät arbeiten, welches das Passwort überbrücken sollte. In der Zwischenzeit sah er sich die Regale über den Betten an. Schnell erkannte Daniel, welches Bett zu Madea gehörte, denn dort befanden sich Ordner mit arabischer Schrift. Auf der Suche nach irgendwelchen Notizen, Ausdrucken, Bildern oder Ähnlichem, die dem FBI als Hinweis dienlich sein könnten, blätterte er die paar Bücher durch, die auf der Ablage standen. Selbst in den Ordnern ließ sich nichts finden.
    Das kleine Gerät am Computer blinkte, das Passwort war geknackt. Sofort schloss Daniel einen Speicherstick an und kopierte sämtliche Daten. Das konnte einige Minuten dauern, also durchkämmte er weiter ihre Sachen. Jetzt konzentrierte Daniel sich auf den Küchenschrank. Dort boten sich gute Verstecke, wenn man nur wollte. Aber er fand nur das, was sich auch sonst so in einem Geschirrschrank befindet, Teller, Tassen, Schüsseln, Tütensuppen, Tee, Zucker und ähnliche Sachen. Im Kleiderschrank ging Daniel sehr geschickt mit Madeas Hosen, Shirts und Kleidern um. Seine Hände tasteten vorsichtig zwischen den Stoffen bis in den letzten Winkel des Schrankes.
    Immer wieder schaute Monroe auf die Uhr. So ein Tennisspiel geht schließlich nicht ewig. Er hob die Matratze von ihrem Bett hoch, aber dort fand er nur einen verschollenen Strumpf. Daniel kniete sich auf den Boden und entdeckte unter dem Bett einen leeren Koffer und einen Rucksack. Die Schuhe von Zamar standen alle fein säuberlich aufgereiht neben dem Koffer. So rutschte er gleich weiter zum Kleiderschrank und schaute drunter. Aber es war zu dunkel, um irgendetwas zu sehen.
    Plötzlich signalisierte der Laptop, dass der Speicherstick voll war. Also holte Daniel einen weiteren Stick aus seiner Tasche und schloss ihn an. Er schaute sich noch mal genau im Zimmer um. Dann ging er wieder zu dem Kleiderschrank und hockte sich davor. Mit der Hand tastete er jetzt den Boden unter dem Schrank ab. Zwischen seinen Fingern fühlte er feinen Staub. Er zuckte kurz zusammen, als er mit dem Handrücken an etwas entlangschrammte. Vorsichtig ertastete er die Folientüte, die Zamar mit Klebestreifen am Schrankboden befestigt hatte. Er versuchte sich einzuprägen, wo die Tüte angeklebt war.
    Als Daniel jetzt die Zeitungsartikel auf dem Bett ausgebreitet hatte, erkannte er schnell, worum es in den Berichten ging. Auf dem einen Foto entdeckte er auch Madea, natürlich viel jünger. Daniel bekam den Eindruck, dass sie sich viel Mühe gemacht hat, diese Unmengen von Zeitungsausschnitten zu sammeln, denn es waren nicht nur Artikel aus arabischen Zeitungen, sondern auch aus den Staaten.
    Warum betrieb Zamar den Aufwand und versteckte diese Berichte aus den Zeitungen unter ihrem Kleiderschrank? Warum bewahrt sie diese Ausschnitte nicht ganz normal auf, wenn es doch ganz normale Erinnerungen sind, wenn auch schlechte? Daniel konnte nur vermuten, dass niemand von ihrem Schicksal erfahren sollte, dass keiner sie mit dem Vorfall in Verbindung bringen sollte. Gab es doch eine Grauzone in Zamars

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