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Der Fall Zamar (German Edition)

Der Fall Zamar (German Edition)

Titel: Der Fall Zamar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Maak
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abbekommen wollen.“
    „An welche Summe hattest du dabei gedacht, mein Freund?“
    Baker musste es riskieren. „Eine Million“, sagte er mit Nachdruck, damit er nicht wie ein Bittsteller klang.
    Pearson pfiff leise durch die Zähne. „Du wirst doch nicht plötzlich etwa unverschämt?“
    „Ich möchte nur das Risiko minimieren.“ Baker fühlte, dass er auf dem richtigen Weg war. Jetzt beugte er sich leicht über den Tisch und sagte mit ruhiger Stimme: „Wir wollen doch beide, dass unsere Mitarbeiter zufrieden sind, oder nicht?“
    Baker sah, wie es in Pearsons Gehirn arbeitet. Eine Pause entstand.
    Pearson musste sich eingestehen, dass Baker recht hatte. Die Zollbeamten sollten nicht zum Risiko werden. Er brauchte diesen Umschlagplatz, das war der Engpass in seinem illegalen Geschäft. Andererseits war Bakers Forderung wirklich unverschämt. Woher der Leichtsinn? Er konnte Baker jederzeit an den Galgen bringen! Dabei würde viel verräterischen Dreck aufwirbeln, oder zuständige Untersuchungsbehörden würden tief buddeln. Allerdings würde es auch wieder sehr zeitaufwendig sein, sich so jemanden in solcher Position zum Freund zu machen. Pearson hat Baker zwar vor sieben Jahren mit seinen Spielschulden in Bedrängnis gebracht, aber ihn dann wiederum auch finanziell gefördert. Und so treibt Pearson das Katz- und-Maus-Spiel schon lange mit ihm, er hat ihn gut im Griff.
    Was soll’s, dachte sich Pearson, diese paar Kröten. „Okay, sollst du haben.“
    Jetzt, wo Baker seinen Triumpf ausgespielt hatte und einen kleinen Sieg davontrug, konnte er nachlegen. „Ich brauche allerdings 200 000 Dollar sofort, das heißt, übermorgen wäre nicht schlecht. Es dauert zu lange, bis das Geschäft komplett abgewickelt ist und ich an das Geld komme. Schließlich muss ich die Zöllner auch bezahlen.“
    Und deine Spielschulden, dachte Pearson. Er wusste, dass er zwei Gläubigern in der nächsten Woche Gelder zurückzahlen musste. „Hoppla, auf welche Kraftprobe lässt du dich denn da ein?“ Pearson nahm wieder einen vollen Zug aus seinem Champagnerglas.
    „Nun, ich dachte, dass ich mich um das Wohlbefinden der Zollbeamten kümmern soll“, sagte Baker mutig. „Das funktioniert eben nicht mehr mit einem armseligen Taschengeld.“
    Pearson schaute ihn durchdringend an. „Also gut.“
    Die beiden Männer hörten jetzt das vom Teppich gedämpfte Klappern eines Servierwagens. Sie unterbrachen das Gespräch. Das Essen wurde von zwei Kellnern aufgetafelt.
    Nach ein paar Happen des guten Essens fragte Pearson mit lockerer Stimme: „Dann gehen wir also übermorgen wieder zusammen angeln?“
    „Das wäre wohl das Beste. Wir treffen uns dann am Black Lake. Da werden wir unsere Ruhe haben, nur zwei, drei Bodyguards könnten dabei sein.“
    „Ach, das wird schon gehen, vergiss nur nicht den tollen Angelkasten, den ich dir geschenkt habe. Wir wollen doch mit demselben anreisen.“
    „Sicher doch.“ Baker wusste noch, wie er das letzte Mal unauffällig den anderen Angelkasten nahm, in dem dann das Geld unten verstaut war. Baker war froh, dass die wichtigsten Details geklärt waren. Deswegen leerte er zügig seinen Teller, um zu gehen.
    „Bis bald, mein Freund.“ Pearson genoss noch einmal den Champagner. Es war abgesprochen, dass er das Restaurant erst 20 Minuten später verließ.
     
     
     

13.
     
    Daniel Monroe fuhr am nächsten Morgen gleich zur FBI-Zentrale im Century Parkway.
    Jack Thompson, in einem sportlichen Sakko, begrüßte ihn in seinem Büro mit einem Kaffee. „Da kommt ja mein Lieblingsstudent, und weil wir eine Menge zu besprechen haben und sofort loslegen, bekommst du erst mal meinen Kaffee.“ Er drückte Monroe seine volle Kaffeetasse in die Hand. „Miranda kann mir einen neuen Muntermacher bringen.“
    Daniel schaute etwas verdutzt, bedankte sich aber brav. „Wenn du meinst, dass dieses Gebräu ein Motivationsschub auslöst, dann wollen wir es mal probieren.“ Er nahm einen großen Schluck, stellte die Tasse dann auf Jacks Schreibtisch und streckte seine Arme und Beine aus, als mache er Frühgymnastik. Währenddessen zog er unauffällig die beiden Speichersticks aus seiner Jackentasche und präsentierte sie Jack wie bei einem Zaubertrick.
    „Tada! Genug Arbeit für mehrere Tage.“
    „Na, wirkt doch.“ Thompson ging zu seiner Sprechanlage, die auf seinem Schreibtisch stand. „Miranda bringen Sie mir bitte noch ein Zaubertrunk!“
    „Wie bitte?“, knackste es aus der Leitung.
    „Ich meinte

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