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Der Fall Zamar (German Edition)

Der Fall Zamar (German Edition)

Titel: Der Fall Zamar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Maak
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Suppenschüssel vom Tisch.
    „Danke schön.“
    „Soll ich die Zeitungen auch schon mit in den Müll nehmen?“, erkundigte sich die Blondine.
    „Das ist sehr nett von dir. Diese beiden kannst du schon mitnehmen.“ Madea gab ihr die Lokalzeitungen. „Ach, ich suchte nur einen bestimmten Artikel, ist aber schon erledigt.“
    Daniel ahnte schon, wonach Madea suchte. Vielleicht schaute sie, ob auch überall über die Tat berichtet wurde? Aber schon einen Augenblick später verwarf er den Gedanken, natürlich gibt es noch tausend andere interessante und politische Themen.
    „Dann werden wir uns morgen bestimmt wiedersehen.“ Deborah nahm die Zeitungen entgegen. „Also bis morgen.“ Sie stiefelt zu ihrem Geschirrwagen.
    „Sie ist nett“, meinte Dan.
    „Ja, ich habe sie letzte Woche kennengelernt“, klärte Madea ihn auf. „Wir sind uns in der Bibliothek begegnet. Sie studiert aber nicht hier, sie möchte einfach nur ihr Glück hier in der Großstadt suchen.“
    Daniel hatte sich mittlerweile zu ihr an den Tisch gesetzt. Madea faltete die Times ganz zusammen. Sie wollte nicht so unhöflich sein und gleich aufstehen.
    „Kann ich dich heute Abend ins Kino einladen?“, fragte Daniel gleich drauf los.
    „Das ist sehr aufmerksam von dir, aber heute habe ich einen Kurs im Fitnesscenter, um 19.00 Uhr.“ Der Typ lässt aber auch nicht locker, dachte sich Madea.
    „Dann gehen wir eben 16.00 Uhr ins Kino oder ins Museum oder Schwimmen oder Eislaufen oder in den Zoo oder …“
    „Halt, das ist schon reichlich beeindruckend. Aber ich habe doch noch eine Vorlesung und dann muss ich noch einen schwierigen Text ausarbeiten. Es tut mir wirklich leid.“
    Dan pustete enttäuscht die Luft aus, wie nach einem verlorenen Rugbyspiel. Er nahm noch mal Anlauf: „Ich würde dich aber gern wiedersehen.“
    Madea stützte den Arm auf den Tisch und legte verträumt den Kopf in die Hand. „Lass mal überlegen, was können wir da machen?“ Eine Pause entstand. Dann holte sie ihre Umhängetasche auf den Tisch und kramte darin herum. „Da, jetzt habe ich es.“ Madea grinste verschmitzt und holte ein Passbild von sich heraus. Sie gab es Dan, der sie verblüfft anschaute. „Jetzt kannst du mich so oft sehen, wie du möchtest.“ Sie lachten beide.
    Madea sah auf die Uhr. „Ich sollte jetzt mal los. Die nächste Vorlesung beginnt 14.00 Uhr.“
    Dan stand auch auf. Sie wollte gehen, da drehte sie sich noch mal zu ihm um und sagte: „Du solltest dich im Leben auf das Wichtigste konzentrieren. Und ich bin nicht das Wichtigste.“
    Und wie wichtig du bist, dachte sich Daniel.
    16.00 Uhr war die Vorlesung beendet. Maggie und Madea verließen den Saal.
    „Ich gehe noch in die Bibliothek“, verkündete Maggie. „Ich brauche noch zwei Bücher. Ich werde mir gleich dort die relevanten Themen herausschreiben. Es kann noch mindestens eine Stunde dauern.“
    Das war Madea nur recht, so konnte sie ungestört im Internet recherchieren. Also eilte sie in ihre Wohnung, stellte ihren Laptop an. Nach kurzem Suchen fand sie die entsprechenden Nachrichten im Internet. Endlich fand sie die Namen der beiden Toten: Doug Newman und Gordon Summer. Ungläubig starrte sie auf die Namen. Aber das konnte doch nicht sein! Welche Geister sind da am Werk? Es waren doch ihre Gedanken, ihre Vorhaben. Wollte jemand aus Haditha, der auch seine Verwandten verloren hatte, genauso Vergeltung? Das ist gut möglich, es gab auch Frauen, die ihre Männer verloren haben oder Töchter und Söhne ihre Väter. Also wer hat die beiden erschossen? Das kann doch kein Zufall sein.
    Madea schaute auf verschiedene Internetseiten, alle berichteten mal mehr, mal weniger über diese Sache. Madea saß nur da und starrte die Wand an, sie überlegte, was sie jetzt tun sollte. Nach Abwägung aller Fakten kam sie zu dem Schluss, am besten nichts zu machen. Sie musste sich so normal wie möglich verhalten, bis Gras über die Sache gewachsen ist. Sie musste auf andere Gedanken kommen. Irgendwelche Lern- oder Schreibarbeiten zu erledigen, war unmöglich, sie würde geistesabwesend dasitzen, sich nicht konzentrieren können.
    Deshalb packte sie jetzt die Sporthose und das T-Shirt in ihre Sporttasche, füllte ihre Trinkflasche, nahm ihre Wohnungsschlüssel und ging mit der Tasche hinaus.
     
    Monroe saß mit einem Buch in der Hand auf einer Bank, die etwa 100 Meter vom Hauseingang entfernt war. Da um diese Uhrzeit nicht mehr viele Vorlesungen stattfanden, tummelten sich bei schönstem

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