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Der Fall Zamar (German Edition)

Der Fall Zamar (German Edition)

Titel: Der Fall Zamar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Maak
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alle Welt, inklusive Polizei, erfahren, dass es eine Frau war.“
    „Dazu noch, dass sie aus dem Irak stammt“, fügte Thompson hinzu.
    „Genau wie es der anonyme Informant den Medien bekannt gibt.“ Monroe stand auf, ging zum Fenster und betrachtete die flüchtenden Lichter auf der Schnellstraße.
    „Die beiden Agenten wurden mit einem Betäubungsmittel in ihrem Fahrzeug außer Gefecht gesetzt.“
    „Wie haben die den beschrieben?“, fragte Daniel.
    „Jedenfalls nicht als Frau mit schwarzen langen Haaren. Es war ein Mann.“
    Beide versuchten erst einmal ihre Gedanken und Informationen zu einem Motiv- und Tätergeflecht zu sortieren.
    „Jacksonville und Nashville liegen ziemlich weit auseinander. Die nächste Frage wäre also, ob wir es eventuell mit zwei Tätern zu tun haben. Außerdem wurden die Fahrzeuge, die der Täter bei den Morden benutzte, recht schnell von unseren Leuten entdeckt.“
    „Ich denke nicht, dass es zwei Täter sind.“ Daniel tigerte nachdenklich vor dem Fenster auf und ab. „Er könnte die Nacht mit dem Auto durchgefahren sein. Oder besser noch: Er hat sich einfach ins nächste Flugzeug gesetzt und hat sich danach einen Mietwagen besorgt.“
    „Der Pick-up, den der Mörder für seine Tat nahm, wurde allerdings gestohlen.“
    „Das ist richtig. Wir nehmen doch wohl an, dass er bei allen Attentaten die Fahrzeuge danach gewechselt hat, in den Parkhäusern oder auf Parkplätzen.“
    „Das scheint alles sehr gut vorbereitet zu sein“, pflichtete Thompson Monroe bei. „Das würde wieder für einen gut ausgeklügelten Racheplan sprechen.“
    „Ja, so könnte man es sehen.“ Daniel setzte sich wieder auf den Stuhl. „Aber Zamar war es nun mal nicht. Klar, sie könnte jemandem einen Auftrag erteilt haben, das wäre aber unlogisch. Erstens weil mit der Aktion schwarze lange Haare das Augenmerk auf sie gerichtet ist. Zweitens weil wir von der Psychologie her wissen, dass Täter, die sich rächen wollen, in fast allen Fällen die Tat selbst vollbringen wollen, um auch die Opfer leiden zu sehen. Und drittens“, Daniel ließ sich überlegt etwas Zeit, „weil mein Bauchgefühl mir sagt, dass hier noch eine ganz andere schräge Nummer läuft.“
    „Dieses dumme Gefühl werde ich auch nicht los. So kommen wir nicht weiter, wir brauchen mehr Fakten. Malcom ist morgen früh wieder an seinem Computer und wird die Passagierlisten der zutreffenden Flüge von Jacksonville nach Nashville durchsuchen. Vielleicht stolpern wir ja über irgendeinen Namen.“ Thompson erhob sich aus seinem Bürosessel. „Aber für heute ist erst einmal Schluss. Sicherlich haben wir morgen neue, frische Ideen, die uns weiterhelfen.“ Sie verließen das Büro.
     
     
     

23.
     
    Edward Baker erschien heute schon außergewöhnlich früh in seinem Büro. Selbst das Wachpersonal des Regierungsgebäudes schaute etwas konfus, als der Vizegouverneur schon kurz nach sieben Uhr das Haus betrat. Seine beiden Sekretärinnen saßen noch nicht an ihren Schreibtischen, sie erschienen erst kurz vor neun Uhr an ihren Arbeitsplätzen. Das war Baker im Moment ganz recht, denn er musste in Ruhe nachdenken.
    Gestern Abend schon stolperte er über gewisse Berichte in den Nachrichten. Immer ging es dabei um die Schuld einer Irakerin, die den Tod ihrer Eltern rächen will. Auf anderen Sendern wurde die Schuld auf alle fanatischen Iraker bezogen, die Vergeltung für ihre zerrüttete Heimat wollen. Selbst heute Morgen sprach man im Radio in den ersten Berichten der Nachrichten nur über die toten Soldaten.
    Baker wusste nicht genau, was es war, aber irgendetwas ließ ihn aufhorchen. Hatte etwa das irakische Mädchen, das hier in Atlanta studiert, etwas damit zu tun? Aber warum sollte das so ein Zufall sein? Immerhin gab es doch zirka 60 000 zivile Tote im Irakkrieg, bei denen es bestimmt auch rachelüsterne Angehörige gibt. Wie hängt das zusammen?
    Er setzte sich an den elfenbeinfarbenen Schreibtisch und schaltete seinen Computer an. Für ihn war es jetzt wichtig, so viele Informationen wie möglich zubekommen.
    Ohne seinen allmorgendlichen, belebenden Frühstückskaffee surfte er durch alle bedeutenden Internetportale. Nach einer Stunde wusste er genauso wenig wie die Bundespolizei, ob diese Studentin die Mörderin der Ex-Soldaten ist oder nicht. Hätte ihm eigentlich auch klar sein können, dass das FBI nicht voreilig ungefestigte Informationen herausgibt. Er war einfach nur nervös.
    Aber eines wurde ihm immer deutlicher, als er auf

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