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Der Fall Zamar (German Edition)

Der Fall Zamar (German Edition)

Titel: Der Fall Zamar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Maak
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Handgelenk ein Haargummi und band damit ihre Mähne zusammen. „Du hast recht, der Wind wird mehr.“ In dem Moment, als sie mit beiden Händen ihren Zopf band, erfasste eine Windböe drei Blätter von ihrem Stapel, der auf ihrem Schoß lag. Reaktionsschnell versuchte sie, diese noch zu ergreifen, aber das Papier landete vor ihr auf der Erde. Alle lachten.
    In dem Augenblick, in dem sie sich zum Aufheben der Blätter nach unten beugte, schlug vor ihr in der Wiese ein Geschoss von einem Gewehr ein. Sie spürte das Zischen über ihren Kopf. Sie schrie kurz auf und setzte sich wieder aufrecht hin. Da sie nicht gleich realisierte, was passiert war, schaute sie verwirrt um sich.
    Durch seine Erfahrung erkannte Monroe sofort, dass jemand aus dem Haus hinter ihnen auf Madea geschossen hatte. Der Täter konnte nachladen und den nächsten Schuss abgeben.
    „Runter!“, schrie Monroe die beiden Verwirrten an und zog Madea hinter die schützende Steinbank.
    Maggie kauerte sich ebenfalls sofort hinter die Bank. Kaum dass sie auf der Erde lagen, hörte man einen zweiten Schuss. Ängstlich zuckten Maggie und Madea zusammen. Die anderen Studenten, die in der Nähe saßen, fingen an zu schreien. Alle suchten Schutz hinter Büschen oder Bänken.
    Für diese Entfernung brauchte der Schütze ein Gewehr, um genau zu zielen. Würde er noch einmal schießen? Wenn der Täter nun noch länger bleiben würde, um auf die Gelegenheit zu warten, dass Madea aus ihrer Deckung hervorkommt, geht er das Risiko ein, entdeckt zu werden. Dan will jedenfalls den Schützen erwischen.
    „Ihr bleibt hinter der Bank.“ Ohne eine weitere Erklärung setzte Daniel zum Spurt an.
    „Dan, nicht, wo willst du hin?“ Madea erahnte sein Vorhaben. „Das ist zu gefährlich.“
    Monroe nutzte den Überraschungseffekt, er hechtet zum nächsten schützenden Busch. Von dort aus entdeckte er sofort das offen stehende Fenster, denn das war ungewöhnlich. Das Betreiben von Klimaanlagen in fast allen Räumen bedurfte nicht der Öffnung eines Fensters. Gerade noch sah er das Zurückziehen des Gewehrlaufes. Der Schütze wusste, dass er sich aus dem Staub machen musste. Deshalb sprintete Dan in vollem Tempo über den Platz zur Eingangstür des Hauses. Als er nicht mehr in Madeas Blickfeld war, zog er sofort seine Waffe aus dem Hosenbund, die von seinem T-Shirt und der Jacke verdeckt wurde. Er stürmte in die dritte Etage. Er ahnte allerdings, den Täter nicht mehr in dem Raum vorzufinden. Ein schneller Blick durch die weit offen stehende Tür, dann rannte er den Flur bis zum anderen Treppenhaus hindurch. Er hetzte die Stufen wieder hinunter. Mit aller Wucht riss er die Ausgangstür auf. Diese führte zur anderen Seite des Gebäudes. Davor befand sich eine Straße, an deren Bordstein etliche Fahrzeuge parkten. Er blieb stehen und überflog mit fixem, geübtem Blick die Situation. Mehrere Autos fuhren die Straße entlang, auf dem Fußweg gingen vereinzelt junge Leute. Er konnte nichts Ungewöhnliches entdecken.
    „Mist!“, fluchte er. Ihm war klar, dass er den Kerl nicht mehr erwischen konnte. Geistesgegenwärtig zog er sein Telefon aus der Tasche und rief Thompson an.
    „Schnell. Lass Straßensperren um das gesamte Universitätsgelände errichten!“, sprach er gehetzt zu Jack, als dieser sich meldete. In knappen Sätzen formulierte er das Geschehen. „Ich gehe wieder zurück zu Madea Zamar, damit meine Tarnung erhalten bleibt. Sie hat nichts bemerkt. Wenn die Campuspolizei Fragen stellt, werde ich diese beantworten, wie jeder andere hier auch.“
    „Okay.“ Thompson legte auf.
    Dan lief zurück durch das Gebäude. Zu dem Raum, von dem aus geschossen wurde, brauchte er nicht zu schauen, damit wird sich ausgiebig die Spurensicherung beschäftigen. Kleinste Partikel werden die Forensiker schon zusammenkratzen, um das als brauchbares Material zu verwenden.
    Kurz bevor er das Gebäude zur Parkseite wieder verließ, steckte er seine gesicherte Waffe wieder in den Hosenbund und zupfte sein T-Shirt und seine Jacke zurecht. Er lief locker zu Madea und Maggie, die noch immer verschreckt hinter der Bank lagen.
    „Er ist weg“, rief er schon von Weitem. „Ihr könnt hervorkommen.“
    Vorsichtig kamen die Köpfe zum Vorschein. Als sie von ihrer Sicherheit überzeugt waren, streckten sie sich in die Höhe. Flink kam Madea wieder auf die Beine, um sich kurzerhand vor Dan aufzubauen, der noch gehetzt atmete.
    „Bist du verrückt geworden?“, tadelte sie ihn. „Du kannst doch

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