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Der Fall Zamar (German Edition)

Der Fall Zamar (German Edition)

Titel: Der Fall Zamar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Maak
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eingestehen, wie recht Dan haben könnte. Der Kerl, der sie abknallen will, rennt noch immer frei rum. Wird er es noch einmal versuchen? Ein eiskalter Schauer durchlief ihren Körper.
    Andererseits wagte sie einen Hoffnungsschimmer zu hegen, der ihr die Angst nahm. Im Moment ist die mächtige und eifrige Präsenz der Polizei auf dem Campusgelände so enorm, dass kein Verdächtiger ungesehen davonkommt. Der Schütze wird nicht mehr in der Universität sein. So abgebrüht wird der Kerl nicht sein.
    „Madea, bitte überlege es dir noch einmal.“ Dan versuchte noch einmal, sie zu überreden. „Die Sache ist gefährlicher und größer, als sie scheint.“
    Madea sah ihn stumm aus fragenden Augen an, ihr Puls beschleunigte sich. Was sollte das heißen?
    „Mein Entschluss steht fest.“ Madea blieb hart. „Deborah, es tut mir leid, dass ich gerade nicht mehr Zeit für dich habe.“ Sie ging in Richtung Hauptgebäude.
    Maggie entschuldigte sich mit einem Schulterzucken und trottete hinterher.
    Daniel wusste genau, dass es eine Flucht war. Sie wollte nicht darüber reden.
    „Ich werde mich dann mal wieder zurück in die Küche begeben“. Deborah schüttelte verwundert den Kopf. „Da können wir wohl nichts machen. Ciao.“
    Sobald sie außer Sichtweite war, kramte Daniel sein Telefon hervor. Jack wartete bestimmt schon ungeduldig auf seinen Bericht zu diesem Vorfall. Durchaus möglich, dass Thompson sich schon in seiner Nähe hier auf dem Universitätsgelände aufhielt. Aber es erschien zweckmäßig, ihn hier nicht zu kontaktieren. Also ging Monroe um einige Häuserecken herum und suchte sich ein offenes Gelände, wo er ohne Zuhörerschaft telefonieren konnte.
     
    Völlig unzufrieden stand John Pearson an der Fensterfront seines Büros. Die Uhr an der Wand zeigte 19.10 Uhr. Längst brannte kein Licht mehr in den Büros. In den Werkshallen, die gleich an den Bürokomplex grenzten, bedienten die Arbeiter noch bis 22.00 Uhr die Maschinen, erst da endete die Spätschicht.
    Er ging zu seiner Minibar und goss sich einen Whisky ein. Mit der Fernbedienung schaltete er von einem Fernsehsender auf den nächsten. Aber es war immer das Gleiche, was er hörte. Nur kurz wurde in den Nachrichten von zwei Schüssen auf dem Universitätsgelände berichtet. Immerhin war es bewundernswert, dass dieser Vorfall es überhaupt bis in die Nachrichten geschafft hat, boten doch allerlei brisantere Verbrechen in dieser Stadt mehr mediales Aufsehen als zwei verfehlte Schüsse auf dem Campus der Emory-Universität. Aber was Pearsons Verwunderung nährte, war die Tatsache, dass es keine Toten oder Verletzten zu beklagen gab. Sollte es nicht wenigstens ein weibliches Opfer geben? Was war dem grandiosen Italiener denn da passiert? Balroso wird es wohl gleich berichten.
    Pearson schaltete den Bildschirm aus und warf angesäuert die Fernbedienung auf das Sofa. Die Hände in den Hosentaschen, starrte er aus dem Fenster.
    Vom Schreibtisch her ertönte dieses leise Signal, welches die Meldung für einen verschwiegenen Besucher ankündigte. Pearson öffnete die Hintertür mit einem Knopfdruck.
    Wortlos betrat Balroso den Raum, wohl wissend des Unmutes seines Geldgebers.
    „Und, gibt es dafür eine Erklärung?“, fragte Pearson. Die Begrüßung fiel dem Verlangen nach einer zügigen Aufklärung zum Opfer.
    „Dieses Miststück hatte einfach nur Glück“, sagte Mario Balroso zerknirscht. Gern hätte er sich den Auftritt hier im Büro erspart. „Als ich schoss, beugte die sich nach vorn und die Kugel ging haarscharf an ihrem Kopf vorbei. Die hat sich gleich in Deckung gebracht. Ich hab es noch einmal versucht, aber da war nichts zu machen.“
    Kam es Pearson nur so vor, oder war Balroso heute wirklich ihm gegenüber respektvoller?
    „Der Kerl, der bei ihr war, hat schnell reagiert und dieses Weib hinter eine Bank gezogen. Dann ist der auf das Haus zugelaufen, in dem ich war. Ich musste mich aus dem Staub machen. Der hätte mich sonst entdeckt“, fügte er noch hinzu, so, als sei es erforderlich.
    „Und, wie geht es weiter?“ Pearson hatte sich schon längst Gedanken dazu gemacht. Gelassen ging er zu seinem Bürosessel und bequemte sich hinein.
    „Ich werde die nächstbeste Gelegenheit nutzen, um sie zu erwischen.“
    „Und, wie lange sollen wir da warten? So viel Zeit werden wir nicht haben.“
    „Durchaus möglich, dass es noch zwei oder drei Tage dauern wird, ehe die wieder aus ihrem Loch hervorkriecht. Die kann aber nicht ewig in Deckung

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