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Der Fall

Titel: Der Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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Sara Tate. Ich wollte Ihnen nur ein paar Fragen stellen.«
    »Nein. Gehen Sie bitte.«
    »Es wird nicht lange dauern«, sagte Sara. »Ehrenwort.«
    »Ich sagte, Sie sollen bitte gehen. Ich will nicht mehr mit Ihnen sprechen.«
    Verwirrt sah Sara Moore an. »Ms. Harrison, stimmt irgendwas nicht?«
    Keine Antwort.
    Moore hieb mit der Faust gegen die Tür und sagte: »Ms. Harrison, ich bin der stellvertretende Bezirksstaatsanwalt Conrad Moore. Sie haben die Wahl: Entweder Sie öffnen jetzt sofort die Tür, oder wir kommen mit einem Durchsuchungsbefehl, einem Bus voll Polizisten und einem Rammbock zurück. Egal wie, wir kommen zu Ihnen rein.«
    »Sie haben keinen berechtigten Grund für eine Hausdurchsuchung«, flüsterte Sara.
    »Das weiß sie aber nicht«, erwiderte Moore leise, um dann wieder laut fortzufahren: »Ms. Harrison, Sie haben drei Sekunden Zeit, sich zu entscheiden. Danach werden wir dafür sorgen, dass die ganze Nachbarschaft erfährt, dass Sie sich weigern, mit der Polizei zusammenzuarbeiten. Eins … zwei …«
    Die Türschlösser klickten und die Tür ging auf.
    Als Sara das Haus betrat, kehrte ihr Ms. Harrison den Rücken zu und hielt die linke Hand an ihr Gesicht. »Was haben Sie denn?«, fragte Sara und berührte sie an der Schulter.
    Als Ms. Harrison sich umdrehte, sah Sara, dass sie unter ihrem angeschwollenen linken Auge einen dunklen Bluterguss hatte. Ihre rechte Unterlippe war aufgeplatzt, und auf der rechten Wange hatte sie einen weiteren blauen Fleck. Ihr rechter Arm, mit Fiberglas geschient, hing in einer Schlinge. Sara war fassungslos. Patty Harrison war nicht mehr nur eine Zeugin. Inzwischen war sie auch ein Opfer.
    »Wer war das?«, wollte Sara wissen.
    »Bitte, lassen Sie mich …«, flehte Ms. Harrison mit Tränen in den Augen.
    »Sagen Sie uns, wer das war«, verlangte Sara. »War es Kozlow?«
    »Wir können Sie vor ihm schützen«, fügte Moore hinzu, als Ms. Harrison sich im Wohnzimmer auf das Sofa setzte.
    »Sie hat auch gesagt, sie könnte mich schützen.« Patty Harrison deutete auf Sara. »Und jetzt sehen Sie mich an!«
    »Aber diesmal …«
    »Er hat mir mit bloßen Händen das Handgelenk gebrochen!«, stieß Patty Harrison mit tränenüberströmtem Gesicht hervor. »Mit seinen bloßen Händen!«
    »Sagen Sie uns doch, wer es war.« Sara legte Ms. Harrison den Arm um die Schulter.
    »Lassen Sie mich in Ruhe!« Patty Harrison wich vor ihr zurück. »Verlassen Sie mein Haus! Schon durch Ihr bloßes Erscheinen bringen Sie mich in Gefahr. Wenn Sie unbedingt jemanden belästigen wollen, belästigen Sie die Donigers. Ihretwegen ging das alles los.«
    »Bitte, Ms. Harrison, lassen Sie sich doch von uns helfen.«
    »Ich will Ihre Hilfe nicht! Ich will, dass Sie mein Haus verlassen!«, schrie Patty Harrison mit rotem Gesicht. »Und jetzt verschwinden Sie! Verschwinden Sie aus meinem Haus!«
    Auf dem Weg zur Tür suchte Sara nach den passenden Worten.
    »Ich habe versucht, eine gute Bürgerin zu sein!«, rief ihr Ms. Harrison hinterher. »Ja, genau – eine gute Bürgerin!«
    »Das wissen wir«, sagte Moore, der Sara folgte. »Deshalb wollten wir –« Krachend fiel die Tür zu.
    Guff sah Sara an. »Das darf doch nicht wahr sein!«
    »Er hat es mit seinen bloßen Händen getan«, sagte Sara. »Er hat ihr mit bloßen Händen das Handgelenk gebrochen. Was sind das nur für Bestien?«
    »Keine Ahnung«, sagte Moore. »Aber ich habe ein paar Fragen an Claire Doniger.« Moore ging über die Straße und klopfte an Ms. Donigers Tür. Dann legte er den Finger auf ihren Spion und wartete. Niemand meldete sich. Moore klingelte und klopfte noch einmal.
    »Wahrscheinlich hat sie Sie schreien gehört«, sagte Sara.
    »Oder sie ist einfach nicht zu Hause«, sagte Guff.
    »Quatsch«, brummte Moore. »Ich weiß, sie ist da drinnen.« Er hieb noch einmal gegen die Tür und rief: »Machen Sie auf, Ms. Doniger! Wir wissen, dass Sie zu Hause sind!«
    »Ach was«, sagte Guff und stieg die Treppe vor dem Eingang hinab. »Die kriegen wir schon noch.«
    Als sich im Haus noch immer nichts rührte, folgte Moore Guff auf den Bürgersteig hinab. »Kommen Sie?«, fragte Moore. Sara stand immer noch vor Claire Donigers Tür. Wenig später stieg sie ebenfalls die Treppe hinab und schloss sich Moore und Guff an. »Was sollte das jetzt?«, fragte Moore.
    »Ms. Harrison sagte, wir sollten mit den Donigers sprechen – so, als wären es mehr als einer. Deshalb sah ich auf dem Briefkasten nach, und dort stand ›Mr. und Mrs.

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