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Der Fall

Titel: Der Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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zusammenstieß, desto deutlicher wurde ihr bewusst, dass sie ihn nicht einholen würde. Sein Vorsprung wurde größer.
    Jared entfernte sich immer weiter die Seventh Avenue hinunter, und schließlich verlor ihn Sara ganz aus den Augen. Einer Panik nahe, riss sie ihre Dienstmarke heraus und hielt sie in die Höhe. »Polizei!«, schrie sie. »Halten Sie diesen Mann fest!« Auch wenn kein Mensch Anstalten machte, den Flüchtigen festzuhalten, kam Sara nun zumindest schneller voran, da sich die Menge, die sich hinter Jared geteilt hatte, nicht sofort wieder schloss und ihr somit die Verfolgung erleichterte.
    Als sie die Forty-ninth Street erreichte, blieb Sara stehen. Jared war verschwunden. Sie blickte die Seventh Avenue hinunter, aber dort war niemand zu erkennen, der zu rennen schien. Vielleicht hat er auf der Forty-ninth kehrtgemacht, dachte sie. Dann hörte sie jemanden rufen: »Pass doch auf, du Arsch!«, und sah einen aufgebrachten Mann, der über seine Schulter zurücksah, aus dem Eingang zur U-Bahn kommen. Das musste er sein. Sie rannte die Treppe hinunter und stieß prompt auf die nächste Menschenmenge. Man hätte meinen können, alle, die sich nicht um die Kanzlei drängten, versuchten gerade in die U-Bahn zu kommen. Sara rannte an der langen Schlange vor dem Fahrkartenschalter vorbei und sprang über eine der Sperren.
    Sie wurde von einem Angestellten der Verkehrsbetriebe angehalten. »Tut mir Leid, nur mit Fahrschein.«
    »Lassen Sie mich sofort los«, fauchte Sara. »Mein Mann –«
    »Ihr Mann interessiert mich nicht. Sie dürfen hier ohne –«
    Sie hielt ihm ihre Dienstmarke unter die Nase. »Möchten Sie vielleicht mit meinem Boss sprechen?«
    »Entschuldigung, ich konnte ja nicht wissen, dass Sie –«
    Doch bevor der Mann den Satz zu Ende sprechen konnte, hastete Sara bereits weiter und den Bahnsteig entlang. Sie brauchte nur dreißig Sekunden, um Jared zu finden. Er bahnte sich durch die Menge einen Weg auf die Bahnsteigkante zu. Da inzwischen fast alle reglos dastanden, um auf die U-Bahn zu warten, konnte Sara erkennen, dass zwei weitere Personen neben ihm liefen. Als sie nur noch wenige Schritte von ihm entfernt war, sah sie, um wen es sich handelte. Und als sie sah, um wen es sich handelte, wurde ihr auch klar, warum Jared nicht stehen geblieben war.
    »Sie geben wohl nie auf?«, fragte Rafferty, der hinter Jared stand und sich jetzt gerade soweit herumdrehte, dass Sara sehen konnte, dass er ihrem Mann einen Revolver in den Rücken drückte. Neben Rafferty war Claire Doniger.
    »Bist du verletzt?«, fragte Sara ihren Mann.
    »Nein«, antwortete er. Und an Rafferty gewandt, fügte er hinzu: »Lassen Sie Sara laufen!«
    »Auf gar keinen Fall. Jetzt, wo ich eine zweite Gei –«
    »Er hat eine Waffe«, schrie jemand, und im selben Moment brach eine Panik aus. Sämtliche Umstehenden rannten auf die Sperren zu.
    Sara machte sich das allgemeine Durcheinander zunutze und griff nach der Waffe in ihrer rechten Hosentasche.
    »Lassen Sie das lieber«, warnte Rafferty sie. Gleichzeitig schob er Jared beiseite und richtete seine Waffe auf Sara. »Sie haben ausgespielt.« Er schwitzte stark und wirkte ziemlich aufgelöst.
    Als Jared an der Bahnsteigkante stehen blieb, erstarrte Sara. Jared, der merkte, dass Rafferty nun seine Frau bedrohte, reagierte genauso.
    »Und jetzt geben Sie Claire Ihre Waffe«, forderte Rafferty Sara auf, während sich die Menschen auf dem Bahnsteig weiter zerstreuten.
    Claire Doniger griff nach der Waffe, aber Sara zögerte noch, sie herauszugeben. »Sie sollten das nicht tun«, redete sie Claire Doniger ins Gewissen.
    »Seien Sie still«, fuhr Claire Doniger sie an. Sie nahm Sara die Waffe ab und führte sie an die Bahnsteigkante, neben ihren Mann.
    Als Sara an Jared vorbeiging, warf sie ihm einen verzweifelten Blick zu. Sie mussten etwas unternehmen.
    In diesem Moment traf Jared eine Entscheidung. Er konnte zwar Rafferty nicht richtig sehen, aber er war fest entschlossen, seine Frau zu retten. Und gerade als Claire Doniger an ihm vorbeiging, trat er ihr mit aller Kraft in die Kniekehle, sodass ihr die Beine unter dem Körper weggerissen wurden. Sie fiel hin und ließ die Waffe fallen. Sara reagierte blitzschnell. Sie warf sich auf Rafferty, der seine Waffe zu Jared herumriss.
    Rafferty gab einen einzigen Schuss ab, dann richtete er die Waffe wieder auf Sara. Doch bevor er abdrücken konnte, warf sich Sara gegen ihn und rammte ihm das Knie in den Unterleib. Die Waffe flog Rafferty

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