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Der Fall

Titel: Der Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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Schließen der U-Bahn-Türen ankündigte, kehrte Claire Doniger zögernd zu Rafferty zurück.
    »Aber sobald du dich vergewissert hast, sehen wir zu, dass wir hier wegkommen, ja?«
    Als die U-Bahn die Station verließ, trat Rafferty, ohne ihr zu antworten, an die Bahnsteigkante. Als er sich nach vorn beugte, um auf die Gleise hinabzusehen, sah er nur das Blut von Jareds Schulterverletzung. Vielleicht hatte ihn die U-Bahn auf die andere Seite des – Doch bevor Rafferty den Gedanken zu Ende führen konnte, sah er Sara auf sich zustürzen.
    »Du hast ihn umgebracht!«, kreischte sie außer sich. Sie prallte mit solcher Wucht gegen ihn, dass er die Waffe fallen ließ und vom Bahnsteig stürzte. Aber es gelang ihm noch, sich im Fallen an Saras Jacke festzuhalten. Bevor einer von beiden wusste, wie ihm geschah, waren sie beide auf die Gleise gestürzt. Rafferty schlug als Erster auf, Sara landete auf ihm. Außer sich vor Wut, war Sara als Erste wieder auf den Beinen. Während sich Rafferty noch hochzurappeln versuchte, packte ihn Sara an den Haaren und rammte ihm das Knie ins Gesicht. »Du krankes Stück Scheiße!«, schrie sie. »Für wen hältst du dich eigentlich?«
    Statt einer Antwort versetzte ihr Rafferty mit solcher Wucht einen Rückhandschlag ins Gesicht, dass sie auf der Stelle zu Boden ging. Doch als Rafferty ausholte, um noch einmal zuzuschlagen, kam wie aus heiterem Himmel Jareds Faust auf ihn zugeschossen. Er sah sie erst, als es zu spät war. »Rühr. Meine. Frau. Nicht. An!«, knurrte Jared, als seine Knöchel gegen Raffertys Kinn krachten. Sara begriff sofort, was passiert war. Jared hatte sich in die schmale Ausbuchtung unter der sich über die Gleise hinauswölbenden Bahnsteigkante zurückgezogen, und das hatte ihm das Leben gerettet.
    Dann schlug Jared Rafferty mit seinem unverletzten Arm in den Bauch. Und noch einmal ins Gesicht. Und noch einmal in den Bauch. Jared war fest entschlossen, Rafferty jede schlaflose Stunde, jede frustrierende Minute, jede angsterfüllte Sekunde heimzuzahlen, die er und Sara seinetwegen durchgemacht hatten. Er packte Rafferty am Kragen seines Hemds und blickte finster in sein zerschlagenes Gesicht. Dann fiel ein Schuss. Jared sank zu Boden.
    Sara sah Blut aus dem Rücken ihres Mannes strömen. Sie wirbelte herum. Claire stand auf dem Bahnsteig und hielt Raffertys Waffe in der Hand.
    »Jared!«, schrie Sara und eilte an die Seite ihres Mannes.
    »Oscar, ist bei dir alles in Ordnung?«, rief Claire Doniger.
    Rafferty nickte und versuchte wieder zu Atem zu kommen. Er streckte den Arm aus, um die Waffe von Claire zurückzuverlangen.
    »Jared, sag doch was!«, rief Sara. »Bitte sag doch was!«
    Jared sagte kein Wort. Aber als Sara sich über ihn beugte, erhaschte sie einen Blick auf das lederne Knöchelholster, das Barrow ihrem Mann gegeben hatte. Vorsichtig versuchte sie die kleine Pistole zu fassen zu bekommen.
    »Keine Bewegung!« Ein Polizist kam über den Bahnsteig gestürmt. Er hatte seine Waffe auf Rafferty gerichtet. Guff folgte dem Cop.
    Rafferty richtete seine Waffe auf Jared und Sara. Claire Doniger hob Saras Waffe auf und folgte seinem Beispiel. »Lassen Sie uns entkommen, oder ich erschieße sie beide!«, rief Rafferty von den Gleisen hoch. »Das ist mein Ernst!«
    »Ich verhandle nicht«, erwiderte der Polizist. Die Waffe auf Rafferty gerichtet, bewegte er sich immer näher auf ihn zu. »Und Sie sind nicht in der Position, Forderungen zu stellen.«
    »Ach nein?«, sagte Rafferty. »Sie und Ihr Helfer haben eine Waffe. Wir haben zwei. Wenn Sie versuchen, auf einen von uns zu schießen, wird der andere das glücklich vereinte Paar umbringen. Ich würde sagen, das ist eine verdammt gute Ausgangsposition.«
    Als Guff zu Sara und Jared hinabsah, merkte er, dass Sara die kleine Pistole direkt unter Jareds Schulter versteckte. »Hören Sie nicht auf ihn«, sagte Guff.
    »Ich mache keine Witze«, drohte Rafferty.
    »Tun Sie meinetwegen, was Sie wollen«, sagte Guff unbeeindruckt. »Aber wenn Sie versuchen, ihnen etwas anzutun, schießt er sie beide nieder. Erst ist die Frau dran und dann Sie.«
    Verunsichert, aber nicht bereit einzulenken, hielt Claire Doniger ihre Waffe weiter auf Sara und Jared gerichtet.
    Guff wandte sich dem Polizisten zu. »Kriegen Sie das hin?«
    »Auf jeden Fall«, sagte der Cop.
    »Ich warne Sie – machen Sie bloß keine Dummheiten«, drohte Rafferty. »Sie haben drei Sekunden Zeit, um sich zu entscheiden. Eins …«
    Niemand rührte

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