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Der Fall

Titel: Der Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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die Waffe. Er zog sie aus dem Hosenbund. Dann nahm er seine eigene Waffe und schoss ihm damit zweimal in den Rücken und einmal ins Bein. Schließlich drückte er seine Waffe Elliott in die Hand und steckte Kozlows Waffe ein. »Jetzt sieht es aus, als hätten sie Streit gehabt«, sagte er. »Als Kozlow gehen will, schießt ihn Elliott von hinten nieder. So war’s. Nur das ergibt einen Sinn.« Rafferty sah zu Claire Doniger hinüber, die immer noch über die Spüle gebeugt stand. »Alles in Ordnung?«
    »Nein, gar nichts ist in Ordnung!«, erwiderte sie schluchzend. »Du hast ihm einfach in den Kopf geschossen! Du hast zwei Menschen umgebracht! Was ist nur mit dir los?«
    »Bitte sag so etwas nicht, Claire! Was hätte ich denn tun sollen? Etwa weiter mit ansehen, wie sie mich vollends ruinieren?«
    »Wir sind bereits ruiniert. Glaubst du im Ernst, Sara Tate wird –«
    »Sei still!«, schrie Rafferty. »Hör endlich auf damit! Wir kriegen das schon hin!«
    Claire Doniger, die immer noch am ganzen Körper zitterte, sah aus, als würde sie jeden Moment in Ohnmacht fallen. »Bring mich bitte hier raus.«
    »Sofort.« Rafferty zog sie am Arm zur Tür. »Ich muss vorher nur noch kurz etwas erledigen.«
    »Tut mir Leid, dass wir Sie aufgehalten haben«, sagte der Polizist aus Hoboken, als sie auf das Haus zugingen, in dem Elliott wohnte.
    »Das macht nichts«, sagte Sara, als sie auf die Klingel von Apartment 8 drückte.
    Als nach mehrmaligem Läuten keine Antwort kam, warf sich der Cop mit der Schulter gegen die Tür. Sie flog krachend auf.
    Auf der obersten Etage angekommen, klopften sie an Elliotts Tür. Wieder keine Antwort. »Elliott, sind Sie da?«, rief Sara. »Conrad?« Als sie am Türknauf drehte und feststellte, dass nicht abgeschlossen war, öffnete sie die Tür. »O Gott!«
    »Kennen Sie diese Leute?«, fragte der Cop aus New Jersey.
    Sara antwortete nicht. Sie konnte den Blick nicht von der blutigen Szene abwenden. Das war anders als bei der Obduktion – diese Leute kannte sie. Und so sehr sie sie auch gefürchtet hatte, keiner von ihnen hatte verdient, so zu sterben. »Einfach unfassbar. Warum haben sie … Wie konnte er das tun?«
    An den New Yorker Polizisten gewandt, sagte Guff: »Hoffen wir mal, dass sich der bürokratische Aufwand auch gelohnt hat.«
    »Geben Sie mir nicht die Schuld daran«, erwiderte der Cop.
    »Sieht nach einem Raubüberfall aus«, sagte der Cop aus New Jersey, als er den Tatort studierte. »Der Kerl in der Lederjacke schießt auf den mageren Typen, aber als er gehen will, rappelt sich der Magere noch mal hoch und schießt dem mit der Lederjacke in den Hinterkopf.«
    »Das glauben Sie doch selbst nicht!«, sagte Sara. »Sehen Sie sich die Blutspuren auf dem Boden an. Ganz offensichtlich hat jemand Kozlows Leiche durch die Wohnung gezogen.«
    »Oder er hat zur Tür zu kriechen versucht«, machte der Cop aus New Jersey geltend.
    »O nein!« Guffs zitternde Stimme kam aus dem Wohnzimmer. »Sara! Sara, kommen Sie!«
    Als Sara ins Wohnzimmer stürzte, sah sie Guff auf dem Boden knien. Und neben ihm lag Conrad Moores lebloser Körper. »O nein! Bitte nicht!« Schluchzend kniete Sara neben Guff nieder und nahm Moores Kopf zwischen die Hände. »Einen Krankenwagen! Wir brauchen einen Krankenwagen!« Sie wollte weinen, aber es kamen keine Tränen. Sie legte den Kopf auf Moores Brust und lauschte nach dem Herzschlag. Nichts. »Komm schon«, sagte sie und schlug ihm sanft gegen die Wange. »Ich weiß, du bist noch da. Gib nicht auf!« Immer noch nichts. Sie schlug ihm auf die Brust. »Hast du gehört? Du darfst nicht aufgeben! Ich lasse dich nicht!« Wieder schlug sie auf ihn ein. Und noch einmal. Aber er bewegte sich immer noch nicht. Als sie mit zitternden Händen sein blutgetränktes Hemd packte, begann sie zu hyperventilieren. »Bitte, Conrad, das darfst du mir nicht antun. Bitte, verlass mich nicht! Bitte. Bitte verlass mich nicht. Nicht wieder.« Als ihr endlich die Tränen kamen, wollte sie ihn wachrütteln. Sie wollte weiter auf seine Brust einschlagen. Sie wollte sein Herz schlagen hören. Aber vor allem wollte sie ihn zurückhaben.
    Als sie sich umdrehte, weinte Guff immer noch. »Kommen Sie«, sagte sie und breitete die Arme aus. Guff ließ sich einfach gegen sie sinken. So kauerten die beiden schließlich eine Minute auf dem Boden und versuchten sich gegenseitig stumm zu trösten. »Wie furchtbar«, sagte Sara schließlich und massierte ihm den Rücken. »Es tut mir so Leid.«
    »Er

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