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Der Fall

Titel: Der Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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Geschworenen die Zähne – denen war sofort klar, diese Frau meint es ernst! Und dann, als sie dachten, jetzt macht sie zick, machte sie zack. Zick! Zack! Zick! Zack! Es war wie meine Eltern bei einem Büfett, bei dem man so viel essen kann, wie man will – das Essen flog so schnell durch die Gegend, dass das menschliche Auge nicht mehr folgen konnte.«
    »Was reden Sie da überhaupt?«, fragte Moore.
    »Ich verwende Essen als Metapher für wichtige rechtliche Fragen«, erklärte Guff.
    »Die rechtlichen Fragen flogen also so schnell hin und her, dass das menschliche Auge nicht mehr folgen konnte?«
    »Genau. Und dann, als sie bereits schwer angeschlagen in den Seilen hing, raffte sie sich noch einmal auf und stieg wie ein schimmernder, juristisch beschlagener, Präzedenzfälle schaffender Phönix aus der Asche des Gerichtssaals empor.«
    »Und das alles haben Sie gesehen, obwohl Sie gar nicht im Raum waren?«, fragte Moore.
    »Glauben Sie mir, ich hatte mein Ohr an der Tür«, sagte Guff. »Und wenn ich mich einer meiner physischen Fähigkeiten besonders rühmen müsste, wäre es bestimmt mein exorbitantes Hörvermögen.«
    »Nach Abzug der nutzlosen Übertreibungen läuft das Ganze worauf hinaus?«, fragte Moore.
    »Dass Patty Harrison noch mal alles rausgerissen hat«, sagte Sara, die erst jetzt ihre Aktentasche auf den Boden stellte.
    »Ihr war also anzusehen, dass sie Angst hatte?«
    »Allerdings«, sagte Sara. »Als sie in den Zeugenstand trat, stellte ich ihr eine einzige Frage: ›Wer war die Person, die Sie in besagter Nacht aus Ms. Donigers Haus kommen sahen?‹ Darauf trat erst einmal langes Schweigen ein. Es schien sich eine Ewigkeit hinzuziehen. Conrad, es war so still im Saal, ich schwöre Ihnen, ich konnte hören, wie sich die Erde drehte. Und dann hob sie schließlich die Hand und deutete auf Kozlow und sagte: ›Er war es.‹«
    »Jared fiel sicher aus allen Wolken.«
    »Begeistert war er jedenfalls nicht. Und Kozlow hat auch ziemlich dumm aus der Wäsche geguckt.«
    »Haben Sie auf Ms. Donigers Reaktion geachtet?«
    »Ich hatte es mir vorgenommen«, sagte Sara, inzwischen wieder ganz ernst. »Aber ich habe die ganze Zeit nur auf Jared gesehen.«
    Conrad Moore bedachte sie mit einem langen Blick, der schwer zu deuten war. »Er hat Ihnen wohl sehr zugesetzt?«
    »Sie machen sich keine Vorstellungen, wie das ist. Er weiß genau, wo er bei mir ansetzen muss.«
    »Dann machen Sie sich lieber schon mal auf was gefasst! Von jetzt an wird es nur noch schlimmer. Doch jetzt erzählen Sie mir von Ms. Doniger. Haben Sie eine Ahnung, was mit ihr los ist?«
    »Ehrlich gestanden, dachte ich zuerst tatsächlich, sie wäre nur so stinkig, weil ich ihren Terminplan durcheinander gebracht habe – ein Tag weniger, um einkaufen zu gehen und nach farblich perfekt passenden Handtüchern zu suchen. Aber sie war heute mit Absicht eine furchtbare Zeugin. Ich weiß zwar nicht, warum, aber sie hat mit aller Macht versucht, mir das Leben schwer zu machen.«
    »Nachdem Sie jetzt Ihren Prozess bekommen haben, können Sie ja der Sache weiter nachgehen. Das ist schließlich der Zweck Ihrer Prozessvorbereitungen – die fehlenden Teile zu ergänzen. Wenn ich Sie wäre, würde ich den Rest des Tages dazu nutzen, wieder auf die Beine zu kommen, und mich dann um den Prozess kümmern.«
    »Was ist übrigens mit Stockwell?«, wollte Sara wissen.
    »Was soll mit ihm sein?«
    »Warum haben Sie mit ihm telefoniert, als ich reinkam?«
    »Er wollte wissen, ob Sie die Grand Jury überzeugt haben.«
    »Wollte er sonst noch etwas wissen? Hat er sich nach seinen Akten erkundigt?«
    Moore hob warnend den Finger. »Ich glaube immer noch nicht, dass ein Anlass besteht, irgendwelche Anschuldigungen –«
    »Ich sage kein Wort«, unterbrach ihn Sara. »Zumindest nicht, bis wir die Akten durchgesehen haben.«
    »Dann mal los«, sagte Moore. »Ab sofort ist Ihre einzige Aufgabe, sich auf den Prozess vorzubereiten, eine Antwort auf diese Fragen zu finden …«
    »Und Ihrem Göttergatten ordentlich heimzuleuchten«, fügte Guff hinzu.
    »Weil wir gerade von Ihrem Mann sprechen«, sagte Moore. »Hat er nach der Verhandlung irgendwas zu Ihnen gesagt?«
    »Kein Wort. Er nahm seine Aktentasche, ging zur Tür und verschwand. Aber glauben Sie mir, heute Abend werde ich alles zu hören bekommen! Der Kampf Tate gegen Lynch geht gerade in die zweite Runde.«
     
    Als Jared in die Kanzlei zurückkam, warf er seine Aktentasche auf den Schreibtisch und lockerte

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