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Der falsche Apostel

Der falsche Apostel

Titel: Der falsche Apostel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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geschickt, um nach Gold zu suchen?«, forschte Fidelma.
    »Das Schürfen von Gold hat nicht mit seiner Nachfrage Schritt gehalten, Schwester Fidelma. Wir müssen es aus Iberien und anderen
     fernen Ländern einführen. Unser Bedarf ist groß. |36| Nicht umsonst befinden sich die Eóghanacht von Glendamnách mit den Uí Fidgente im Krieg wegen der Goldminen von Cuillen im
     Land der Stechpalmen.«
    »Aber wie kommt Uí Failgi darauf, dass es hier in Kildare Goldvorkommen gibt?«
    »Ein alter Mann entsann sich, dass es in Kildare einst eine Goldmine gegeben hat, eine Tatsache, die längst in Vergessenheit
     geraten war. Die Aussage des Alten hat Uí Failgi bewogen, Sillán herzuschicken, um nach der alten Mine zu forschen. Die Wahl
     fiel auf Sillán, weil der bei den Bergbewohnern von Kilmantan einen legendären Ruf für das Auffinden von Goldadern hat.«
    »Und? Hat er sie entdeckt?«
    Tírechán verzog ärgerlich das Gesicht.
    »Um das zu erfahren, bin ich hergekommen. Stattdessen höre ich, Sillán ist tot. Vergiftet. Wie konnte das geschehen?«
    Schwester Fidelma krauste die Nase.
    »Ich hoffe, meine Nachforschungen werden das zeigen,
tánaiste
des Uí Failgi.«
    Sie lehnte sich zurück und schaute sinnend den jungen Thronnachfolger an.
    »Wer alles hat von Silláns Auftrag hier gewusst?«
    »Sillán selbst natürlich, dann Uí Failgi, ich als
tánaiste
und unser Oberster Richter. Sonst wusste keiner etwas. Ein Wissen um das Wo und Wie von Gold schafft nur Unruhe unter den
     Menschen. Es war besser, gar nichts davon verlauten zu lassen, um unnötige Aufregung zu vermeiden.«
    Fidelma nickte, war aber mit ihren eigenen Überlegungen beschäftigt.
    »Hätte man Gold entdeckt, dann wäre das Uí Failgi sehr gelegen gekommen?«
    »Nicht nur ihm, auch seinem Volk. Gold würde unseren Ruf |37| festigen und unserem Handel mit anderen Königreichen neuen Aufschwung bringen.«
    »Sillán stammte doch aber aus dem Gebiet der Uí Máil; was, wenn er gegenüber seinem Stammesfürsten von der Sache etwas hätte
     verlauten lassen?«
    »Er wurde äußerst großzügig bezahlt«, lautete die Antwort.
    »Trotzdem, wenn die Uí Máil oder auch die Uí Faeláin im Nordosten von einem Goldvorkommen in Kildare erführen, könnte es schnell
     zu Gebietsstreitigkeiten und kriegerischen Auseinandersetzungen um den Besitz der Goldadern kommen. Du hast ja selbst gesagt,
     dass es zwischen den Uí Fidgente und Eóghanacht von Glendamnách Krieg wegen der Minen von Cuillin gibt.«
    »Gerade deshalb wurde über Sinn und Zweck des Vorhabens Stillschweigen bewahrt. Nur Sillán selbst wusste um seinen Auftrag
     in Kildare.«
    »Nun ist er aber tot. War dir bekannt, dass er beabsichtigte, schon morgen früh das Kloster zu verlassen und nach Ráith Imgain
     zurückzukehren?«
    Die Nachricht überraschte ihn. »Dann muss er die Goldmine gefunden haben«, rief er erregt.
    Schwester Fidelma konnte sich eines Lächelns nicht erwehren. »Wie kommst du zu der Schlussfolgerung, Tírechán?«
    »Er war erst acht Tage hier, und was anderes als eine Erfolgsmeldung hätte ihn veranlasst, so rasch zu Uí Failgi zurückkehren
     zu wollen?«
    »Das ist eine kühne Vermutung. Genauso gut könnte es sein, dass er sich zur Rückkehr entschieden hatte, weil ihm klar geworden
     war, dass seine Suche nach einer legendären Goldmine in Kildare sinnlos war.«
    Ohne auf ihre Überlegung einzugehen, fragte der
tánaiste
: »Bist du dir sicher, dass er morgen von hier abreisen wollte?«
    |38| »Zumindest hat er Follaman, unserem
timthirig
, gesagt, dass er das vorhabe.«
    Aufgeregt schnipste er mit den Fingern.
    »Nein, nein. Er hat die Mine entdeckt. Nie würde Sillán die Suche so rasch aufgegeben haben. Aber wo, wo hat er sie gefunden?
     Wo ist der Stollen?«
    »Weit wichtiger scheint mir, eine Antwort darauf zu finden, wie Sillán zu Tode gekommen ist«, meinte Fidelma kopfschüttelnd.
    »Das ist Gott sei Dank nicht meine Aufgabe, Schwester Fidelma«, erwiderte der junge Mann. »Aber Uí Failgi, mein Stammesfürst,
     wird darauf bestehen, zu erfahren, wo sich das Bergwerk befindet, das Sillán mit Gewissheit ausgemacht hat.«
    Sie erhob sich und forderte ihn damit auf, es ihr gleichzutun.
    »Ich gehe davon aus, dass du mit deinen Kriegern zur Nacht hier bei uns bleibst. Am besten begibst du dich jetzt in unser
     Gästehaus und machst dich frisch. Sowie sich etwas für dich Wissenswertes ergibt, hörst du von mir.«
    Zögernd stand auch er auf und bedeutete seiner

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