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Der falsche Mann

Der falsche Mann

Titel: Der falsche Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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Patrick Cahill und Ernie Dwyer? Ich meine, die wissen doch vermutlich über das Ganze Bescheid.«
    Obsborne schüttelte den Kopf, noch bevor ich den Satz zu Ende gebracht hatte. » Wir haben nichts aus ihnen rausbekommen. Diese Typen sind hartgesotten. Wir wissen ja noch nicht mal, ob es einen Anschlag geben wird. Und wenn, ob sie darüber Bescheid wussten. Wenn Ihre Vermutungen über Randall Manning tatsächlich zutreffen, dann hat er diese gesamte Operation vorbereitet, ohne dabei unsere Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Er macht also so gut wie keine Fehler. Ich wäre nicht überrascht, wenn seine Söldner keine Ahnung von den Details haben.«
    Wir erreichten das Federal Building – von Kriminellen häufig abschätzig als der » braune Bau« bezeichnet – und fuhren die Rampe zur Tiefgarage hinab. Rund um das Gebäude war bereits eine verstärke Präsenz von Polizeikräften wahrnehmbar.
    » Setzen Sie Ihre Denkkappe auf, Jason«, sagte Lee. » Jetzt heißt es, alle Mann an Deck. Wir brauchen jede Hilfe, die wir kriegen können.«
    92
    Die FBI -Agenten und ich fuhren hinauf in die fünfzehnte Etage des Federal Building, die offenkundig die Kommandozentrale war. Ich bin an sich kein neugieriger Mensch, und das hier war keine Hausführung – sie marschierten mit mir an einer Sichtschutzwand entlang direkt zum Konferenzraum –, aber ich spähte trotzdem verstohlen in die Runde. Hier gab es große Projektionsschirme mit Satellitenbildern der Innenstadt und der nördlichen Viertel. Agenten tippten auf Computertastaturen, sichteten alle möglichen Arten von Informationen und sprachen Anweisungen in Headsets.
    Ich hatte keine Ahnung vom Ausmaß dieser Operation. Was Osborne mir im Wagen erklärt hatte, klang zutreffend – sie überprüften hier rund um die Uhr potenzielle Gefahren und Bedrohungen. Wo in dem Spektrum war unsere angesiedelt?
    Im Konferenzraum lagen Dokumente auf einem langen Tisch. Es waren Dossiers über Randall Manning, Stanley Keane, Bruce McCabe, Patrick Cahill und Ernie Dwyer. Ich entdeckte Fotos der Summerset Farms, die schrecklich vertraut wirkten, ebenso wie von Global Harvest International.
    Außerdem gab es Aufnahmen eines Standard-You-Ride-Lastwagens. Es war ein gelber Transporter mit einer Frontkabine und einem großen Ladebereich. Es war nicht das längste Modell – nicht die Größe, mit der man üblicherweise einen Umzug macht –, aber auch nicht das kürzeste. Obwohl ich kein Experte war, schien mir der Laderaum ausreichend Platz für den Transport einer Bombe zu bieten.
    » Bleiben Sie hier drin und lassen Sie uns wissen, wenn Ihnen irgendeine Idee kommt«, sagte Osborne. » Wir werden zum Teil hier sein, zum Teil aber auch draußen unterwegs. Vielleicht haben wir Fragen, vielleicht fällt Ihnen was ein. Und denken Sie daran, das Wichtigste ist im Moment, den Standort der drei Lastwagen zu ermitteln. Am besten wäre es, sie zu stoppen, bevor sie auch nur in die Nähe ihrer Ziele gelangen.«
    » Ich bin beeindruckt«, sagte ich. » Normalerweise sind FBI -Beamte doch so clever, dass sie keine fremde Hilfe brauchen.«
    Er starrte mich einem Moment lang an, dann lächelte er. » Stimmt, Kolarich. Aber falls Sie recht haben und hier wirklich was läuft, dann sind wir diesen Typen um Längen hinterher. Wir hatten nur ein paar Tage Zeit, und die möglicherweise ein ganzes Jahr. Daher brauche ich alle cleveren Leute, die ich kriegen kann.« Er nickte mir zu. » Und Sie können möglicherweise auch was dazu beitragen.«
    Ein netter kleiner Seitenhieb zum Abschied. Die nächsten zwei Stunden verbrachte ich damit, alle verfügbaren Unterlagen zu sichten. Eines musste man dem FBI lassen, sie hatten ihren Job gewissenhaft erledigt und in kurzer Zeit ziemlich umfassendes Material über Manning, GHI und Konsorten zusammengetragen. Höchstwahrscheinlich half es, dass Lee Tucker und ich alte Bekannte waren, und gleichgültig, was er persönlich von mir halten mochte, ich genoss bei ihm wohl einen gewissen Respekt. Ausgehend von meinen lückenhaften Erkenntnissen hatten sie in Windeseile einiges zutage gefördert.
    Ich hockte in einem fensterlosen Raum, und die Zeit schien außer Kraft gesetzt, was interessant war, angesichts der tickenden Uhr, gegen die wir arbeiteten. Irgendwann jedoch verrieten mir meine Armbanduhr und mein Magen zuverlässig, dass wir uns der Mittagszeit näherten.
    Mein Handy klingelte. Die Nummer des Anrufers war mir unbekannt, daher ging ich nicht dran. Aber ich hörte die

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