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Der falsche Mann

Der falsche Mann

Titel: Der falsche Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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Trotzdem haben wir alles kontrolliert, wo wir vorbeikamen. Wir haben an Türen geklopft und um Erlaubnis gebeten, aber nötigenfalls sind wir auch ohne Erlaubnis rein.« Er schüttelte den Kopf. » Wenn diese Autobomben wirklich existieren …«
    » Sie existieren.«
    » … dann sind sie noch nicht hier.«
    Das war immerhin eine gute Nachricht. » Warum dehnen Sie Ihren Suchradius nicht aus?«, fragte ich. » Warum gehen Sie nicht ein oder zwei Kilometer über den Geschäftsbezirk und die nördlichen Viertel hinaus?«
    » Weil wir dann nie fertig werden«, sagte Lee. » Außerdem müssen wir uns irgendwann auf unsere anderen Ressourcen konzentrieren.«
    » Auf welche?«
    » Zum Beispiel auf die Prävention«, sagte Lee. » Wir wissen, dass die Trucks noch nicht hier in der Innenstadt sind. Also müssen wir sicherstellen, dass sie gar nicht erst hierher gelangen. Wir müssen sie stoppen, bevor sie ihr Ziel erreichen.«
    Lee rieb sich die Augen, die bereits blutunterlaufen und verschleiert waren.
    Dann blickte er auf die Uhr. » In genau zwölf Stunden«, sagte er, » beginnt die Parade.«
    93
    Randall Manning stellte die gerahmten Fotos seiner Familie auf das Armaturenbrett des You-Ride-Lasters. In der Garage war es düster, trotzdem konnte er sie gut erkennen. Die Aufnahmen waren ohnehin nur physische Erinnerungshilfen. Seine Frau, sein Sohn, seine Schwiegertochter und sein Enkelkind waren tief in sein Gedächtnis eingebrannt.
    Wäre seine Frau einverstanden mit dem, was er vorhatte? Wäre Quinn einverstanden? Er wusste es nicht. Er machte sich nichts vor; nicht alle aus seiner Familie wären auf seiner Seite. Doch das änderte nichts an seiner Entscheidung. Dies war nicht die Zeit für Vergeben und Vergessen. Seine Regierung hatte den Opfern von Sahmeran Adana den Rücken gekehrt, und das würde er ihr niemals vergeben.
    Noch konnte er es je vergessen. Er würde immer an die Worte denken müssen, die alles verändert hatten; Worte, die sein CIA -Maulwurf Costigan geäußert hatte, ein Mann mit schütterem Haar und faltigem Gesicht, der mit Mannings hunderttausend Dollar die Ausbildung seiner Zwillinge finanzieren wollte.
    Wir haben ihn gefunden. Wir wissen, wo Jawhar steckt.
    Manning war ein Schauer den Rücken hinunter gelaufen. Die US -Behörden hatten Jawhar Al-Asmari aufgespürt, den obersten Anführer der Bruderschaft des Dschihad und den Drahtzieher des Anschlags auf das Sahmeran Adana Hotel.
    Wo?, hatte Manning gefragt.
    Costigan hatte fast geflüstert, obwohl niemand sie in Mannings Wagen in der Parkgarage hatte hören können.
    Das darf ich nicht verraten, hatte Costigan erwidert.
    Die Antwort hatte Manning überrascht angesichts der hohen Summe, die er für diese Information bezahlt hatte. Und was geschieht jetzt? Wann schicken wir Truppen dorthin und schnappen ihn?
    Costigan hatte sich geräuspert. Das Land, in dem wir ihn gefunden haben – es ist ein strategischer Verbündeter, um den wir uns lange Zeit bemüht haben. Ein Land, das wir aus dem Einflussbereich des Iran, von Russland und China herauslösen wollten. Wir brauchen in dieser Region alle Verbündeten, die wir kriegen können …
    Was wollen Sie damit sagen?, unterbrach ihn Manning.
    Costigan zögerte einen Moment. Ich will damit sagen, dass der Anschlag auf das Sahmeran Adana nicht als ein Angriff auf Amerika gewertet wird. Wenn wir Truppen dahin entsenden und ein Lager überfallen, verlieren wir dieses spezielle Land für immer.
    Manning war sprachlos. Der Mann, der den Mord an Hunderten von Unschuldigen befohlen hatte, unter ihnen siebzehn Amerikaner – und Mannings gesamte Familie –, sollte ungeschoren davonkommen?
    Der Präsident hat erst letzte Woche versichert, dass wir Al-Asmari immer noch jagen, sagte Manning. Also war das alles gelogen?
    Costigan nickte und seufzte. Es war gelogen. Offiziell geht die Jagd nach ihm weiter. Diese Version wird allgemein verbreitet. Sogar von mir. Aber aus dem Weißen Haus kommt folgende Anweisung: Niemand darf ein Wort über den Aufenthaltsort von Jawhar Al-Asmari verlauten lassen, und die US -Regierung wird nichts unternehmen, um ihn zu verhaften oder zu töten.
    Dann soll eins der europäischen Länder das erledigen, protestierte Manning. Informieren Sie die Briten. Oder die Franzosen.
    Costigan schüttelte den Kopf. Man befürchtet, dass ein Anschlag trotzdem noch unsere Handschrift tragen würde. Wir werden unsere Alliierten nicht mal darüber informieren. Tut mir leid, Mr. Manning.
    Dann sagen

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