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Der falsche Mann

Der falsche Mann

Titel: Der falsche Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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zwischen den Zündschnüren und den Sprengkapseln. Und er stellte sicher, dass der durchhängende Teil der Plastikschläuche gut an der Kabinenwand befestigt war, damit die Zündschnüre sich nicht während der Fahrt versehentlich von den Sprengkapseln lösen konnten.
    Der dritte Mann des Teams – Roscoe – schlief. Sie mussten sich abwechseln, jeweils nur ein Mann ruhte sich aus. Sie waren alle angespannt und aufgeputscht wegen des morgigen Tages, doch Mannings Anweisungen waren unmissverständlich gewesen – vor dem großen Ereignis musste jeder von ihnen mindestens vier Stunden schlafen. Konzentration, Disziplin und saubere Durchführung waren unmöglich ohne ein gewisses Maß an Schlaf.
    Es war fast Mitternacht. In wenigen Minuten brach der 7 . D ezember an.
    In dreizehn Stunden würde sich dieses Land von Grund auf und für immer verändern.

Buch III
    7 . Dezember

95
    Ich stand auf der Lerner Street Bridge, einem Teil der Route der Pearl-Harbor-Day-Parade, die drei Blocks nördlich von hier am Federal Building enden würde. Es war ein heller, aber sonnenloser Tag. Der Himmel hatte die Farbe von Asche, was hoffentlich kein schlechtes Omen war.
    Es war elf Uhr morgens. Der Verkehr auf der Brücke war spärlich und würde bald ganz gestoppt. Die Stadtverwaltung würde die Brücke für den Umzug sperren, der um zwölf Uhr startete und die Brücke vermutlich zwanzig oder fünfundzwanzig Minuten später erreichte.
    Ich trug mein Handy bei mir, denn Lee und ich hatten verabredet, in Kontakt zu bleiben, auch wenn das wohl kaum mehr nötig war. Ich brauchte dem FBI nicht zu erklären, wie man einen Lastwagen mit einer Bombe stoppt und entschärft.
    Lee hatte mich sogar angewiesen, die Innenstadt zu verlassen, aber irgendwie hätte sich das merkwürdig angefühlt. Niemand sonst wurde evakuiert. Warum ausgerechnet ich?
    Ich war mir nicht sicher, was ich tun sollte. Ich überquerte die Brücke, die den Geschäftsbezirk teilte, und lief erneut in Richtung Norden auf das Federal Building zu. Die Barrikaden um das Gebäude herum waren verstärkt worden, und die Armee war zur zusätzlichen Verteidigung angerückt. Lee hatte auch etwas von Luftunterstützung erwähnt – Kampfjets vermutlich. Dabei war laut Lee die gute Nachricht, dass die ganze militärische Präsenz perfekt zum Gedenktag für die Gefallenen von Pearl Harbor passen würde.
    Über uns, unsichtbar für das menschliche Auge, schossen amerikanische Satelliten Bilder, suchten nach verdächtigen Fahrzeugen, nach drei fünf Meter langen You-Ride-Lastern.
    Ich schlenderte in Richtung Norden und dann nach Westen, kam am State Building vorbei, einem hässlichen Bau, der zum größten Teil aus Glas bestand. Er wäre ein perfektes Ziel für eine Autobombe.
    Als ich meine Runde um die möglichen Anschlagsziele beendet hatte, wandte ich mich wieder nach Süden. Um Punkt zwölf Uhr wollte ich am Hartz Building sein.
    ***
    Die Teilnehmer der Parade hatten sich am South Walter Drive in der Nähe des Hartz Building versammelt. Über fünfundsiebzig Menschen waren zusammengekommen, einige Weltkriegsveteranen, ein paar Kinder oder Enkelkinder von in Pearl Harbor Gefallenen. Vor und hinter der Parade fuhren Panzer, was wiederum völlig normal war in diesem Zusammenhang und einen symbolischen Wert zu haben schien. Soldaten im Kampfuniform – möglicherweise Army Rangers, so wie Tom – standen in Habachtstellung bereit, die Waffen nach oben gerichtet.
    Die Politiker waren nicht anwesend. Man hatte sie informiert, und vermutlich hatten sie sich dagegen entschieden, an diesem Tag als Terroristenköder zu dienen. Ich wusste das, weil ich jetzt Teil des inneren Zirkels war. Sonst wusste niemand davon. Das FBI wollte es nicht im Vorfeld bekannt geben, denn möglicherweise hätten so die Attentäter davon erfahren und ihr Vorgehen geändert. Wir wollten nicht, dass sie wussten, dass wir wussten. Soweit die Öffentlichkeit wusste, waren der Bürgermeister, der Gouverneur und Senator Donsbrook als Teilnehmer vorgesehen, aber aus irgendeinem Grund nicht eingetroffen. Also würde der Zug lediglich von einem ehemaligen Brigadegeneral angeführt, der am Tag des Überfalls auf Pearl Harbor stationiert gewesen war.
    Es fühlte sich falsch an, dass die anderen Teilnehmer nicht über die drohende Gefahr informiert worden waren. Klar, die unmittelbare Umgebung war gründlich abgesucht worden, und es gab ausreichend Barrikaden, um einen You-Ride-Laster lange vor der Parade zu stoppen.
    Aber

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