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Der falsche Prophet

Der falsche Prophet

Titel: Der falsche Prophet
Autoren: Theodore R. Cogswell
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vorzubereiten, denn ich muß mich für das Mahl beim Messias umziehen. Greth soll diesen Bericht zusammenstellen sobald er kommt.« Als er wegging, sprang Kirk vom Wagen und rief nach ihm.
    »War der Messias erfreut über die Speerspitzen?« fragte er.
    »Ich konnte nicht nahe genug an ihn herankommen«, brummte Tram Bir. »Wir waren unserem Rang nach geordnet, und ich war so weit hinten, daß die Zeremonie begann, ehe ich zu ihm gelangen konnte. Dir ist es zu verdanken, daß ich nicht der letzte der Häuptlinge war, aber ich muß beim Essen in der letzten Reihe sitzen.« Darüber schien er sehr unglücklich zu sein.
    »Der Rang sollte nicht allein von der Zahl abhängen«, stellte Kirk fest. »Wenn es nur eine Möglichkeit gäbe, die Aufmerksamkeit des Messias zu finden ... Hättest du eine Chance, mit ihm zu sprechen, sähe er sofort, wie ich gesehen habe, daß du der Führer unter Führern bist, ein Krieger, der mit seinem überragenden Mut und seiner großen Weisheit der Häuptling aller Häuptlinge zu sein verdient ...«
    »Da muß ich dir rechtgeben«, erwiderte Tram Bir.
    »Aber wie soll ich die Aufmerksamkeit eines so mächtigen Mannes auf mich ziehen?«
    »Die Beshwa sind praktische Leute, und wenn du zur rechten Hand des Messias stündest, hätten auch wir einen Vorteil. Ich glaube, ich weiß einen Weg.«
    »Und wie ist er?« fragte Tram Bir eifrig.
    »Du kannst ihm ein Geschenk anbieten. Auch als Abgesandter der Götter bewohnt er einen männlichen Leib, so wie du und ich. Denk doch an die vergangene Nacht. Was geschah, als unsere Schwester tanzte?«
     

 
16.
     
    Kirk zog den Mantel enger um sich, denn ihn fröstelte. Aus dem Westen blies ein kalter Wind und brachte Rauch und Asche von den noch immer brennenden Feuern mit. Am westlichen Horizont bildeten sich Wolkenwände, die Regen verhießen. Im Norden erhellte sich der Himmel vom ersten Flackern einer Aurora. Zwei der Kyros-Monde waren schon untergegangen, und der dritte würde erst in ein paar Stunden aufgehen. Im Lager war es still, nur aus dem Pavillon des Messias war gelegentlich Gelächter zu hören.
    »Weshalb braucht er so lange?« fragte McCoy.
    »Ich sagte ihm, er solle warten, bis der Messias etliche Becher hinter dem Gürtel hat. Chag Gara war ja ein Säufer und Weiberheld. Als Spock auf ihn verschlüsselt wurde, war nichts davon ausgelassen worden.« Kirk schaute zu den Sternen hinauf, die zwischen den Wolkenfetzen leuchteten.
    »Was geht wohl da oben vor?« fragte McCoy. »In der Enterprise , meine ich.«
    »Die schwitzen ebenso wie wir und bereiten sich auf die Evakuierung vor, nur für alle Fälle. In etwa fünfzehn Stunden werden sie von der Strahlungsfront erreicht.«
    »Wohin werden sie gehen – falls sie müssen?« fragte Chekow.
    »Ich sagte Sulu, er solle Gruppen von vierzig oder fünfzig auf benachbarte Stadtstaaten verteilen. Vierhundertfünfundzwanzig Fremde an einem einzigen Ort wären viel zu auffällig. Für sie wird es auch nicht leicht sein, auf einer so zurückgebliebenen Dreckkugel im Exil leben zu müssen. Aber sie werden überleben, denn es sind intelligente Leute. Verhungern müssen sie jedenfalls nicht. Scottys Geldmaschine beschert jedem einen vollen Beutel.«
    »Und wenn der Messias kommt?«
    »Dann kämpfen sie.«
    »Ihr beide hört jetzt auf«, befahl McCoy. »Ihr haltet ja Wache, ehe der Patient tot ist.«
    Sara kam aus dem Wagen. »Die Kostüme sind fertig. Probiert sie mal an. Wartet nur und seht, was Scotty für mich gemacht hat!«
    Scott schaute von seiner improvisierten Werkbank auf. »Na, wie ist das?« fragte er und hielt eine stilisierte goldene Maske in die Höhe, die halb Katze und halb Frau war. »Wir müssen doch Saras Gesicht zudecken, damit Spock sie nicht erkennt.«
    »Sehr schön«, gab McCoy zu. »Aber wie ist sie gemacht?«
    »Mit Goldfolie aus den Handelswaren, und der Rest stammt aus Ihrem Ärztekoffer. Sara hat das Gesicht mit diesem Gipsverbandschaum geformt, und das war dann für mich die Form für die Folie. Als die Folie gut geformt war, entfernte ich den Schaum und sprühte die Innenseite der Folie mit Duraplast, damit sie widerstandsfähiger wurde. Ein paar Augenlöcher – das war's dann. Nicht schlecht, was?«
    »Und wir übrigen?« fragte Kirk. »Unsere Gesichter sind Spock auch nicht gerade fremd.«
    »Schon fertig«, erwiderte Scott und deutete auf ein paar groteske Masken, die auf einem Bett lagen.
    »Captain, jemand kommt vom Messias-Zelt hierher!« rief Chekow von außen.
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