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Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Titel: Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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täuschen.
      Physische Täuschung (zur Ablenkung).
      Psychologische Täuschung (um Misstrauen zu überwinden).
Flucht in Musikschule verlief analog zu Illusionistennummer »Der Verschwundene«.
      Weithin bekannt; nicht zurückverfolgbar.
Täter ist in erster Linie Illusionist.
    Täter ist geübter Taschenspieler.
    Täter kennt sich mit Verwandlungskunst (Proteuszauber) aus. Kostüme lassen sich herunterreißen, sind aus Nylon oder Seide. Falsche Glatze, Fingerkuppen und andere Latexprothesen. Beliebiges Alter, Geschlecht oder Rasse.
    Calverts Tod = Selbits Nummer »Die zersägte Frau«.
    Täter ist geübt im Öffnen von Türschlössern (vermutlich »Scheuertechnik«).
    Täter ist Entfesselungskünstler.
    Täter hat Erfahrung mit Tierillusionen.
    Täter hat Hellsehertricks benutzt, um Informationen über Opfer zu erlangen.
    Täter hat Taschenspielertrick benutzt, um Opfer unter Drogen zu setzen.
    Mordversuch an drittem Opfer = Houdinis Nummer »Die Wasserfolterkammer«.
    Täter ist Bauchredner.

…Zweiundzwanzig
    Harry Houdini war als Entfesselungskünstler sehr berühmt, doch er hatte viele großartige Vorgänger und eine Reihe fähiger Zeitgenossen.
    Der wesentliche Unterschied zwischen ihm und all den anderen lag darin, dass Houdini bei jedem seiner Auftritte eine Herausforderung aussprach. Wo auch immer er gerade gastierte, er forderte die Einheimischen auf, ihn mit einem beliebigen Gegenstand zu fesseln – beispielsweise mit den Handschellen eines der dortigen Polizisten – oder ihn irgendwo vor Ort einzusperren, etwa in einer Zelle des Stadtgefängnisses, wo er dann versuchen würde, sich zu befreien.
    Es war dieser Wettstreit, dieser Vergleich von Mann zu Mann, dem Houdini seine außerordentliche Berühmtheit verdankte – und sie wuchs mit jeder neuen Herausforderung.
    Mir geht es ebenso, dachte Malerick, als er sein Apartment betrat. Im Anschluss an die Flucht vom Harlem River hatte er ein paar Erkundigungen eingezogen, doch die Ereignisse des heutigen Nachmittags machten ihm immer noch zu schaffen. Damals, vor dem Feuer, als er noch regelmäßig aufgetreten war, hatte er sich oft in Gefahr befunden. In wirklicher Gefahr. Sein Mentor hatte ihm eingetrichtert, dass man stets ein Risiko eingehen musste, um das Publikum zu fesseln. Und für Malerick gab es kein schlimmeres Vergehen, als all jene zu langweilen, die gekommen waren, um von ihm unterhalten zu werden. Diese spezielle Nummer jedoch hatte sich als eine Kette beachtlicher Herausforderungen erwiesen; die Polizei war viel besser als erwartet. Wie hatten sie ahnen können, dass er es auf die Frau von der Reitschule abgesehen hatte? Und wo er sie ertränken wollte? Die Abriegelung des Kunstgewerbemarkts, die Entdeckung des Mazda, die nächste Verfolgungsjagd – die dermaßen knapp verlaufen war, dass er das Fahrzeug im Fluss versenken musste, um haarscharf entwischen zu können. Herausforderungen waren ja schön und gut – aber allmählich wurde er paranoid. Er hatte eigentlich vorgehabt, sich noch etwas gründlicher auf die nächste Nummer vorzubereiten, doch nun beschloss er, bis zur letzten Minute in seiner Wohnung zu bleiben.
    Außerdem musste er dringend etwas erledigen. Etwas für sich selbst – nicht für das verehrte Publikum. Er zog die Vorhänge des Apartments zu und stellte eine Kerze auf das Kaminsims, unmittelbar neben einen kleinen hölzernen Kasten mit Einlegearbeiten. Nachdem er die Kerze mit einem Streichholz entzündet hatte, setzte er sich auf den groben Bezug des billigen Sofas und konzentrierte sich auf seine Atmung. Langsam atmete er ein und wieder aus.
    Langsam, langsam, langsam…
    Seine Augen wichen nicht von der Flamme ab, und er versank in einer Art Meditation.
    Im Laufe ihrer langen Geschichte hatte die Zauberkunst sich in zwei Richtungen entwickelt. Auf der einen Seite gab es die Taschenspieler, die Jongleure und Illusionisten, deren Ziel es war, das Publikum mit Geschick und flinken Fingern zu unterhalten.
    Der andere Zweig der Magie war weitaus umstrittener: die Schule des Okkulten. Sogar in der heutigen wissenschaftlich geprägten Zeit behaupteten manche Zauberer, sie besäßen tatsächlich übersinnliche Kräfte, mittels derer sie Gedanken lesen, Gegenstände telekinetisch bewegen, die Zukunft vorhersagen und mit Geistern sprechen konnten.
    Seit Tausenden von Jahren erleichterten angebliche Seher und Medien die Taschen ihrer von Trauer umnebelten Opfer, indem sie vermeintlich die Geister verstorbener

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