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Der Feigling im Dunkeln (German Edition)

Der Feigling im Dunkeln (German Edition)

Titel: Der Feigling im Dunkeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Remy Unmensch
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Gemeinschaft, um geheiligte
Existenzen. Aber das wichtigste bei all dem: Es ist deine letzte
Chance auf dieser Welt. Nimm sie. Das ist alles, was ich dir sagen
kann."
    Der
Fremde blickte in diese traurigen, mitleidig drein blickenden Augen
und wandte sich ab.
    Er
hatte dieses Gespräch schon zu lange zugelassen, dies war der
Feind. Nichts würde seine Meinung ändern, und die Brennung
würde ihn nicht
ändern.
    Die
Narben auf seinem Körper waren ein Versprechen, der Schmerz
Beweis seiner Existenz. Niemand würde das je ändern können.
Sein Schmerz war er selbst.

    Acht
– Ein Traum von Gold

    Yre
sah die Alten.Das war vermutlich nicht ihre wahre Bezeichnung, aber
alt waren sie. Sie sah das Volk, das ihrem nicht unähnlich war.
Sah die Menschen als Kinder, neu in der Welt und noch so hilflos und
nackt. Sie sah die Alten, wie sie ihnen Dinge lehrten, sie in die
Wege dieser Welt einführten. Sie sah die Menschen wachsen, groß
werden. Und arrogant. Sie sah das Gold in ihren Augen, die Gier auf
die weltlichen Dinge. Es gab nichts, was die Alten tun konnten.
Hatten sie versagt? Nein. Es war gekommen, wie es kommen musste.
    Sie
sah die Menschen mit ihrer körperlichen Stärke, ihren
Waffen. Wer hatte ihnen Waffen gegeben? Sie waren erwachsen geworden,
gefährlich geworden.
    Sie
sah die Alten, wie sie sich in Löcher flüchteten. Höhlen,
unter die Erde. Sie spürte das goldene Licht, das von ihnen
ausging. Unter der Erde, wo die Sonne nicht schien, erblasste es.
Silber. Ilfen. Sie sah die Geschichte ihres Volkes, die wahre
Geschichte.

    Yre
schreckte hoch und schnappte nach Luft. Wie lange hatte sie aufgehört
zu atmen? Es war ein Traum gewesen, aber seine Aussage war so klar,
so rein. Das schien ihr anders als das, was sie üblicherweise in
ihren Träumen sah. Mehr eine Vision, Synapsen hatten sich
zusammengeschlossen, Verbindungen wurden geknüpft. Es war das
erste mal, dass sie im Traum auf so etwas großes zugriff. Unbewusst hatte sie die Finger nach der großen
Wahrheit in sich drinnen ausgestreckt und eine handvoll davon
herausgerissen.
    Etwas
sagte ihr, dass das was sie gesehen hatte nicht für sie bestimmt
gewesen war.
    Aber
wer bestimmte schon das Schicksal? Die Wahrheit hatte sich mit aller
Heftigkeit in ihr Gedächtnis gebrannt. Die Alten, das waren die
Vorfahren der Ilfen. Gold. Es machte Sinn.
    Aber
wie sollte sie es sich erklären, dass in ihm... nein. Sie scholt
sich innerlich. ...dass in dem Schicksal, dass ihr so aufdringlich zu
folgen schien ebenfalls dieses Stück aus den Alten vorhanden
war? War es das Volk der Ilfen, das sie sah? Kaputt, zerschlagen und
allein. Eine getriebene Existenz. Nein, es fühlte sich anders
an. Es musste er sein.
    Und
was hatte es denn überhaupt für eine Relevanz? Das was sie
gesehen hatte war weit, weit vor dem Feuer gewesen. Die Alten waren
möglicherweise die ersten auf dieser Welt, gefolgt von den
Menschen, die sie schließlich vertrieben hatten. Aber was hatte
das alles mit der heutigen Zeit zu tun?
    Sollte
sie tiefer bohren oder hoffen, dass ihr mit der Zeit schon weitere
Stücke dieses Rätsels zugespielt werden würden?
    Sie
beschloss es vorerst auf sich beruhen zu lassen. Der Schlaf war kein
erholsamer gewesen, und so entschied sie sich es heute langsam
angehen zu lassen und Mensch zu spielen. Mensch spielen nannte sie
es, wenn sie nichts von Relevanz tat. Das war vielleicht nicht das
netteste den Menschen gegenüber, aber nach all ihren
Beobachtungen dieser Rasse konnte sie sich des Gedankens nicht
erwehren, dass die Menschen tatsächlich vollkommen irrelevant
waren.
    Töteten
sich gegenseitig, kümmerten sich nur um ihr eigenes Überleben
und ihre eigenen, winzigen Existenzen. Es gab nichts Großes an
ihnen. Keine Großartigkeit, keine tiefere Bewandtnis in ihren
Handlungen. Manchmal tat es gut dieses kleine Leben zu leben, aber
auf Dauer konnte das doch einen wachen Geist nie und nimmer
ausfüllen, oder?
    Heute
war ein Tag der kleinen Dinge, entschied sie. Der Traum hatte ihr
genug Großartigkeit für eine ganze Weile beschert.

    Neun
– Jaris und der König

    Ihre
Hoffnung war eingetroffen, ihr Schwert aus Kupfer.
    Jaris
fühlte sich stark, es lief alles wie es sollte. Beinahe so gut,
dass sie ihren Geläuterten vergessen mochte, den sie auf den Weg
geschickt hatte ein Monster zu fangen.
    Aber
dieser Tag sollte sie mit aller Heftigkeit daran erinnern. Sie kamen.
    Wilhem
befehligte die einzige Ordensgruppe, die einen Wagen bei sich führte.
Ein Privileg, das

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