Der Feigling im Dunkeln (German Edition)
kein Wort, das eine Ilfe heute verwenden würde. Sie
hatten sich wirklich so sehr verändert.
Zurück
zu den Alten, den Goldenen und ihrer Rache.
Sie
sah den unbändigen Intellekt, so viel freier und klarer als der
ihre. Sie sah die Manipulation von Materie, das vorsichtige Säen
einer Katastrophe, tief in der Erde, in den Steinen und Felsen. Sie
sah das Unheil wachsen und gedeihen, es auf seine Zeit warten
lassen... Hier wurde das Bild undeutlicher. Das Bewusstsein der Alten
hatte zu schwinden begonnen, sie wurden weich und verdreht. Ilfisch.
Als es an der Zeit war hatten sie kein Wissen mehr von ihrer Schuld
an dem, was geschah. Das
Feuer kam
über die Erde, über diese arroganten Menschen, die sie
einst vertrieben hatten.
Yre
zitterte, es brauchte all ihre Kraft sich nicht loszureißen.
Aber
mehr gab es nicht zu sehen.
Nur
noch Feuer,
Feuer, Feuer, brennende Menschen.
Rache ,
die nicht mehr die eigene war.
Yre
sah und Yre verstand.
Die
Alten hatten das Feuer gesät und die Ilfen hatten es geerntet.
Sie
riss sich los, drehte sich um und rannte.
VIII –
Die letzte Hoffnung
Eins
– Maus, Ratte und die Wüste
Die
Sonne war schon zweimal unter und zweimal auf gegangen seit sie ihre
Heimat hinter sich gelassen hatten.
Maus
war müde, ihre Augen fielen ihr immer wieder zu und der Hunger
zehrte zusätzlich an ihren Kräften.
Ihr
Bruder tat sein bestes sie immer wieder ein Stückchen zu tragen,
doch auch er war erschöpft und sie wusste, dass sie diese Flucht
nicht mehr lange durchhalten würden.
Am
ersten Abend hatten sie sich zwischen einige Felsen versteckt, um ein
wenig zu schlafen.
Ratte
war los gezogen und kam einige Stunden später mit ein wenig zu
Essen zurück, aber so richtig satt geworden waren sie davon
nicht.
Zuerst
hatte Maus überhaupt nichts essen wollen, zu tief saß der
Schock nach dem Zusammentreffen mit diesen Fremden noch.
Ratte
hatte versucht ihr zu erklären, dass sie ein Zeichen waren, wie
das, von dem Biber immer gesprochen hatte.
Ein
Zeichen, dass das Feuer zurückkehren würde und sie wisse
was das hieße.
Sie
mussten den wahren König wecken.
Wo
die große Wüste war wussten sie ungefähr, Biber hatte
ihnen erzählt, wie die Schwarze Stadt der Könige tief in
den Weiten dieser Ebenen versteckt lag. Maus konnte mit den alten
Geschichten nicht viel anfangen, aber Ratte war schon beinahe
erwachsen, er wusste sicherlich wohin sie gehen mussten.
Währen
sie so auf die Nachmittagssonne zu liefen ließ sich Maus die
alten Geschichten durch den Kopf gehen.
Von
dem König von früher, Zir Cyron, der sie alle gerettet
hatte.
Wie
kamen diese Fremden dazu, so schreckliche Dinge zu sagen?
Einen
Feigling hatten sie ihn genannt, diese dummen Leute.
Sie
vermisste Biber, er wüsste sicherlich, was zu tun sei.
Er
würde Ratte los schicken, um ihnen etwas zu Essen zu suchen, und
ihr währenddessen alte Geschichten erzählen.
Aber
Biber war nicht bei ihnen, er war gefallen, als dieses seltsame
Mädchen ihn mit ihrem Messer erstochen hatte.
Ratte
sprach nicht davon und sie hatte nach einer Weile aufgehört zu
fragen, ob ihr Onkel nachkommen würde.
Zir
Cyron kämpfte mit dem Feuer, der Preis dafür war sein ewig
währender Schlaf.
Die
Geschichte kannte sie auswendig.
Aber
was, wenn das Feuer zurück kam?
Hieß
das, dass Cyron verloren hatte?
Oder
bedeutete es nur, dass er es nicht mehr halten konnte und es
entwischt war?
Ratte
sagte, dass letzteres der Fall war.
Diese
Fremden sprachen von einer Wiederkehr des wahren Herrschers, von dem
Phönix aus der Asche. Was sonst konnten sie meinen, wenn nicht
die Rückkehr des Feuers.
Doch
für die Kinder gab es nur einen wahren Herrscher, und der
schlief leider in seiner Burg.
Sie
würden ihn wecken und er würde sich dem Feuer erneut
stellen, in der wachen Welt.
Sie
wussten natürlich nicht, wie genau sie zu seiner Burg kommen
sollten.
Noch
weniger wussten sie, wie man einen Mann weckte, der seit hundert
Jahren schlief.
Eins
nach dem anderen, sagte Ratte. Erst einmal mussten sie die Stadt
finden, dann würden sie weiter sehen.
Und
immer hoffen, dass das Feuer nicht schneller war als sie.
Die
Landschaft, durch die sie zogen, war noch trostloser, als die, die
sie kannten.
Die
Dornen wurden weniger, Felsen gab es auch nicht mehr so viele.
In
den ersten Tagen hatte Ratte sie noch häufig zurückgelassen,
um in nahe gelegenen Dornenfeldern ihren Wasserschlauch aufzufüllen.
Von
seinen Diebeszügen war er damals auch häufig
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