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Der Feigling im Dunkeln (German Edition)

Der Feigling im Dunkeln (German Edition)

Titel: Der Feigling im Dunkeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Remy Unmensch
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Gesicht sah wurde er ruhig und dachte
nach. Er sah seinen Untertanen, der den weiten Weg gekommen war nur
um ihm zu helfen und daraus schöpfte er neue Hoffnung. Wegen dem
einen kleinen Bauern ging er also in sich und nahm den Kampf gegen
das Feuer wieder auf, und er kämpft noch heute."
    Eine
Weile schwiegen sie beide. Fast wäre Maus schon wieder
eingeschlafen, aber dann sagte sie doch noch was ihr in den Sinn kam.
    "Wenn
so ein armer Bauer Cyron retten kann, dann können wir beide das
doch erst recht."
    Sie
wollte selbstsicher klingen, sie fühlte sich gerade sehr
selbstsicher, doch die Worte klangen nur noch müde.
    Ratte
lächelte dennoch und mit einem klein wenig Hoffnung im Herzen
schliefen sie ein.

    Maus
setzte mühsam einen Fuß vor den anderen. Die Spiegel
brachen unter jedem Schritt, ein leises Knirschen machte ihr beinahe
ein schlechtes Gewissen.
    Das
ist ein Trick! ,
sagte sie sich, nur ein Trick, es versucht dich abzuhalten.
    Stur
trat sie noch fester zu. Die glatte Oberfläche knarzte und
brach, der schöne, silbrige Spiegel zersprang in tausende kleine
Stücke, der Wind nahm sie mit sich und wirbelte die glitzernden
Teilchen durch die Luft.
    Staunend
blickte sie hinterher, als ein Schwarm winziger Glitzerfische vor ihr
aufstob und durch die Luft schoss, Kreise drehte und Saltos schlug
als wollten sie sie zum Spielen auffordern. Gebannt starrte sie ihnen
hinterher. Ich
hab den Zauber gebrochen und sie befreit ,
sagte sie sich stolz, jetzt
wollen sie sich bedanken und mir den Weg zeigen!
    Sie
zupfte an dem Ärmel ihres Bruders und gemeinsam liefen sie dem
Fischschwarm hinterher, der vor ihnen durch die Luft schwamm, als sei
es das Natürlichste der Welt.
    Nach
einer Weile drehten die silbernen Schuppentiere ihre Kreise immer
höher und höher, bis die Geschwister sie nicht mehr sehen
konnten.
    Doch
gerade als Maus sich beschweren wollte tauchte vor ihnen im Nebel ein
großartiges Schloss auf. Maus sah unzählige Zinnen und
Türme, die aus dem mächtigen Schemen ragten. Ein
riesenhaftes Tor tat sich vor ihnen auf, als wollte es sie
verschlucken, wie ein Ungeheuer, und Maus glaubte ganz oben sogar
Fähnchen zu sehen, die von den Spitzen der Zinnen flatterten und
ihnen in allen Farben des Regenbogens entgegen leuchteten. Weit
entfernt hörte sie Trompeten, die zu Ehren ihrer Ankunft
Fanfaren bliesen und unzählige Stimmen, die sich aufgeregt
unterhielten.
    So
neugierig Maus auch war, das riesige Maul, das sich vor ihnen auftat,
machte ihr etwas Angst.
    "Komm
schon.", sagte Ratte aber nur, nahm sie an die Hand und führte
sie durch das schwarze Loch hindurch.
    Kaum
hatten sie die Schwärze hinter sich gelassen eröffnete sich
ihnen eine Halle voller goldenem Licht. Tausende und abertausende
Kerzen und Fackeln warfen ihren flackernden Schein auf unzählige
Tische und Bänke, voll mit den tollsten Speisen. Ein Mann mit
elegantem Spitzbart kam auf sie zu und kniete vor ihr nieder.
    "Prinzessin!",
begrüßte er sie, "Wir haben so lange auf sie
gewartet!"
    Er
führte sie zu einem Podest, auf dem zwei Throne standen. Ratte
setzte sich auf den einen und sie auf den anderen und dann begann
auch schon das Fest.
    Das
Schlossvolk brachte ihnen ununterbrochen zu Essen und sangen und
tanzten und bejubelten ihre Gäste.
    Sie
blieben eine ganze Weile und feierten mit den Leuten. Als sie müde
waren kam der Spitzbärtige wieder und führte sie auf ihre
Gemächer, die extra für sie besonders fein hergerichtet
waren. Auch hier verteilten unzählige Kerzen warmes, goldenes
Licht auf weichen Betten mit richtigem Bettzeug. Maus schlief sofort
ein und träumte von Biber und der Hütte im Hügel und
von der Sonne, die sie jeden Morgen begrüßte.
    Als
sie aufwachte war es eiskalt. Ihr wurde beinahe schlecht, so sehr
zitterte sie und als sie aufstand fühlte sie sich so unbeholfen,
als hätte sie ihre Beine wochenlang nicht benutzt.
    Vom
goldenen Schein war nicht mehr viel zu sehen und als Ratte aufwachte
zitterte er genauso wie sie.
    Er
wickelte sich fester in seine Felle ein und richtete auch ihre ein
wenig her, sodass außer ihrer Nase und ihren Augen nichts mehr
hervorlugte. Dann nahm er sie an der behandschuhten Hand und zog sie
hinter sich her.
    "Wir
können hier nicht bleiben, Maus. Komm, wir müssen weiter."
    Murrend
erhob sie sich und mit einem letzten Blick auf die Überbleibsel
der goldenen Festlichkeiten hinter ihnen folgte sie ihm nach draußen
in die Kälte.

    Es
war nach den Vögeln, nach den Fischschwärmen in

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