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Der Feigling im Dunkeln (German Edition)

Der Feigling im Dunkeln (German Edition)

Titel: Der Feigling im Dunkeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Remy Unmensch
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nicht lesen, zu absurd
und abrupt waren die Gedankensprünge, die er unternahm. Viel zu
laut war der chaotische Drang, der alles durchzog und wie ein
Sandsturm und ein Verstehen unmöglich werden ließ.
    Psst,
ruhig... ,
entfuhr es ihr in seinem Kopf.
    Seine
Augen wurden weit und er stolperte zurück, eine bleiche Hand
krallte sich mit solch einer Kraft in den Türrahmen, dass die
Knochen hervor traten.
    Der
Mann wurde mit jedem Augenblick seltsamer.
    Machten
alle Menschen so wenig Sinn?
    "Geh."
    Ja,
mit jedem Augenblick.
    "Wohin?",
schien ihr die richtige Frage, nach menschlichen Gesichtspunkten.
    " Verschwinde! "
    Der
Mann drängte sich an ihr vorbei und ging, dann lief, dann rannte
er. Wieder.
    Yre
verzichtete darauf, in seinem Kopf nach Gründen für sein
Handeln zu suchen.
    Erst
jetzt bemerkte sie die Männer, die hinter dem Fremden gestanden
hatten und sie jetzt feindselig anblickten.
    Jemand
rief "Monster!" und andere riefen andere Dinge, die sie in
dem Chaos nicht verstand.
    Dann
kam diese Angst wieder, doch sie schien anders als am Feuer. Dort
hatte sie nicht gewusst was passieren würde. Irgendetwas in
ihrem Inneren sagte ihr, dass dies hier offensichtlich war.
    Schließlich
entschloss sie sich zu rennen, da diese Menschen ziemlich schnell auf
sie zu kamen und Waffen in der Hand hatten.
    Möglicherweise
waren es Gebrauchsgegenstände, dachte sie sich noch während
sie rannte.
    Ihr
Weg führte sie zurück in die Ruinen, nur wenige der
Dorfbewohner folgten ihr bis hier. Drei waren es, wie sie mit einem
Blick über ihre Schulter feststellte.
    Und
noch immer riefen und schrien sie unverständliche Dinge. Wieso
machten sie Geräusche, wenn sie damit keine Wörter bilden
wollen?
    Es
machte keinen Sinn.
    In
den Ruinen fand sie das Lagerfeuer wieder, nichts als ein Stück
runder, schwarzer Erde. Aber die Leichen erkannte sie.
    Dort
angekommen sah sie sich um, ihre Verfolger waren da, aber sie standen
still.
    "Monster...",
sagte einer von ihnen und sah sie mit großen Augen an.
    "Es
sind Wilde,", sagte der zweite, "... der Kerl sagte er
hätte drei erlegt, hier sind drei."
    "Vielleicht.
Lass uns lieber verschwinden, hier waren sicherlich mehr als drei."
    Dann
drehten sie um und liefen weg.
    "Seltsame
Menschen.", sagte sich Yre und setzt sich neben den Fleck, der
einmal ein Feuer gewesen war.
    "Sie
haben Angst, aber trotzdem rennen sie zu mir hin statt weg. Dann
wollen sie mir weh tun, glaube ich, aber was bringt ihnen das? Ich tu
ihnen ja nichts. Ich schade ihnen in keinster Weise. Das ist dumm!"
Ihre eigene Stimme zitterte noch immer.
    Irritiert
schüttelte sie den Kopf als hinter ihr eine bekannte Gestakt
auftauchte.
    „ Menschen
töten wovor sie Angst haben und sie haben Angst vor allem, was
sie nicht kennen. Merk dir das.“
    Der
Mann von vorher war zurück gekehrt. Sicherlich nicht, um diese
Weisheit mit ihr zu teilen. So hastig wie möglich griff er sich
seine vorher zurück gelassenen Habseligkeiten und schickte sich
an zu gehen.
    „ Hast
du Angst vor mir?“, fragte Yre.
    „ Nun,
ich nehme an ich bin wohl auch ein Mensch.“, erwiderte er mit
einem schiefen Lächeln.

    Elf
– Geschichten von Sündern

    Ein
namenloser Fremder betrat ein Dorf, wie es in dieser Gegend viele
gab.
    Er
begann den Orden zu hassen.
    Wo
sie auch hin kamen gaben die Menschen ihnen zu Essen, ließen
sie bei sich übernachten und lauschten, die dreckigen Ohren
gespitzt, ihren wilden Geschichten von Göttern und Schicksal und
dergleichen.
    Wenn
er in einen Ort kam konnte er froh sein, wenn er nicht sofort
vertrieben wurde. Einen Herumtreiber nannten sie ihn.
    Als
er jünger war hatte er sich ausgemalt was wäre, wenn er
sich auch solche Geschichten ausdächte. Würden die Leute
auch ihn anbeten und durchfüttern?
    Es
war einen Versuch wert, eigentlich. Aber dann beschloss er, dass er
Menschen sowieso nicht so sehr mochte und fügte sich seinem
Schicksal.

    Das
Dorf, in das er kam war eines der wenigen, die man tatsächlich
als solches bezeichnen konnte.
    Zwölf
Hütten zählte er und noch einmal drei richtige Häuser.
Hier an der Gabel des Grim war die Versorgungslage entspannt. Der
aschgraue, trübe Strom sah nichts allzu appetitlich aus, aber
was tat das in dieser Welt schon. Es gab Fisch und am feuchten Ufer
wuchsen Schwämme zu Genüge.

    Von
weitem sah er die Menschentraube, die sich um die Ordensleute in
ihren Ordensroben und mit ihren Ordenswanderstöcken aus
verkohltem Holz gebildet hatte.
    Wider
besseren Wissens gesellte er

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