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Der Feind im Innern: Psychotherapie mit Täterintrojekten. Wie finden wir den Weg aus Ohnmacht und Gewalt? (German Edition)

Der Feind im Innern: Psychotherapie mit Täterintrojekten. Wie finden wir den Weg aus Ohnmacht und Gewalt? (German Edition)

Titel: Der Feind im Innern: Psychotherapie mit Täterintrojekten. Wie finden wir den Weg aus Ohnmacht und Gewalt? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Huber
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„Sicherheits-Polizisten“, die zu kraftvollen Beschützer-Anteilen herangewachsen sind, aber Grausamkeiten gegen Schwächere ablehnen.
    Da geht es hin. Dafür lohnt es sich. Das ist harte Arbeit, aber wir sollten sie tun. Reichen wir also den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die Hand, wenn sie lernen wollen. Bemühen wir uns darum, dass sie und all ihr Innenleben, auch ihre „unliebsamen Anteile“, mit Respekt und Achtung behandelt werden – sie haben alle beim Überleben geholfen, so dysfunktional sie manchmal auch später geworden sind.
    Die Kraft, die freigesetzt werden kann, wenn jemand ernsthaft versteht und ihr bzw. sein Verhalten ändert, haben viele Menschen, die ich kennenlernen durfte, in soziales, mitmenschliches und politisches, pädagogisches und umweltbewusstes Engagement gesteckt. Das ist auch kein Wunder: Wer gelernt hat, Non-Dualität im eigenen Inneren zu leben, also nicht mehr auf das Gut-Böse-Schema hereinfällt, sondern die Sache differenzierter betrachten und sich selbst beherrschen kann, bemerkt überall, wo Spaltungen und Lügen, wo Betrug und Korruption, wo Scheinheiligkeit und Heuchelei herrschen. Es ist wie in Andersens Märchen von „des Kaisers neuen Kleidern“. Kritisches Hinschauen ist wichtig: Was soll ich hier glauben? Zu was soll ich hier Ja sagen? Menschen, die gelernt haben, ihren unterschiedlichen Innen-Anteilen zu begegnen, Kompromisse zu schließen, aufrichtig mit sich zu sein, ihre gewalttätigen Impulse beherrschen oder loslassen lernen, können ganz anspruchsvolle Demokraten werden, die nichts mehr blind glauben. Und das ist gut so. Ob man das nun Resilienz oder posttraumatisches Wachstum oder was auch immer nennt: Menschen, die sich und anderen nichts mehr antun, haben eine Kraft zur Verfügung, die sie für Besseres einsetzen können. Sie haben „etwas übrig“ für andere, und ich erlebe oft, dass das für unsere Gesellschaft ein wahrer Schatz sein kann. Ja, es kostet vorher einige Tausend Euro für pädagogische und therapeutische Maßnahmen. Na und? Was ist das im Vergleich dazu, dass sie sonst immer wieder krank, gar nicht mehr arbeitsfähig und möglicherweise straffällig werden – und die nächste Generation „kontaminieren“ würden? Schon reines Kosten-Nutzen-Denken müsste zu dem Ergebnis kommen: Das lohnt sich allemal.

Literatur
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