Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Feind

Titel: Der Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
Vom Netzwerk:
Inlandssachen sind in Ordnung, glaube ich, aber ich habe eine Firma im Ausland, über die ich die meisten Auslandsaufträge abwickle.«
    »Und das Geld bleibt im Ausland?«
    »Ja«, antwortete er etwas betreten.
    Rapp nickte. »Keine Sorge. Da bist du nicht der Einzige. Ist in den letzten Tagen sonst noch irgendwas vorgefallen?«
    »Was meinst du?«
    »Hat irgendjemand unangenehme Fragen gestellt? Hat jemand aus deiner Vergangenheit mit dir Kontakt aufgenommen? Sind irgendwelche unerwarteten Geschäfte aufgetaucht?«
    Coleman überlegte einige Augenblicke. »Nein«, antwortete er schließlich. »Warum fragst du?«
    Rapp lehnte sich an seinen Wagen und steckte die Hände in die Taschen. »Ich habe heute Morgen einen Anruf von einer Quelle im Verteidigungsministerium bekommen.«
    »Du meinst, von einem Maulwurf?«
    »Ich würde den Vorsitzenden der Vereinigten Stabschefs nicht unbedingt einen Maulwurf nennen.«
    »General Flood hat dich angerufen?«
    »Ja.«
    »Was wollte er von dir?«, fragte Coleman.
    »Er wollte gar nichts. Es war ein Höflichkeitsanruf. Es sieht so aus, als hätte es jemand in Washington im Moment auf dich abgesehen.«
    Coleman schloss die Augen. »Sag jetzt bitte nicht, das Finanzamt hat im Pentagon angerufen, um meine Geschäfte zu überprüfen.«
    »Nein. Jemand anders hat angerufen und nach deiner Personalakte gefragt.«
    »Die kann jeder sehen. Die ist sauber.«
    »Ja, aber sie haben noch mal angerufen und wollten auch das sehen, was geheim ist. Sie wollten wissen, wie oft du schon für die CIA im Einsatz warst und ob du schon mal mit mir zusammengearbeitet hast.«
    »Das haben sie General Flood gefragt?«
    »Nein … sie wollten jemanden in den unteren Etagen unter Druck setzen. Die Sache kam zum Joint Special Operations Command hinauf, und so hat Flood davon erfahren.«
    »Also, wer will solche Dinge wissen?«
    »Jemand, der für den Direktor der National Intelligence arbeitet.«
    »Warum interessieren sich die Kerle ausgerechnet für mich?«
    »Das will ich gerade herausfinden. Ich glaube, es hat irgendwas mit unserer Sitzung neulich zu tun.«
    »In Irenes Büro.«
    »Ja … das war ein Fehler.«
    »Moment mal – wir haben doch nichts Verbotenes getan.«
    »Machst du Witze?«, fragte Rapp und sah seinen Freund an, als hätte er den Verstand verloren.
    »Na ja, jedenfalls nicht in letzter Zeit. Ich meine, verdammt noch mal, wir sind doch alle im selben Team, oder etwa nicht?«
    »Für diese Idioten spielt das manchmal keine Rolle«, erwiderte Rapp kopfschüttelnd. »Es war dumm von uns, dass wir uns im Büro der CIA-Direktorin getroffen haben.«
    »Willst du damit sagen, dass das der Grund ist? Es hat Mark Ross nicht gefallen, dass ich so klugscheißerisch dahergeredet habe, und darum hat er den Leuten vom Finanzamt gesagt, sie sollen mich ordentlich rannehmen, um mir eine Lektion zu erteilen?«
    »Scott, Mark Ross versucht mit allen Mitteln, seine neue Autorität über die Geheimdienste geltend zu machen und ihre Milliardenbudgets unter seine Kontrolle zu bekommen. Ich schätze, er will über alles und jeden unter seinem Kommando genauestens Bescheid wissen.«
    »Und was hat das mit mir zu tun?«
    »Er ist nicht dumm. Er will wissen, worüber wir mit Irene gesprochen haben. Er hat sie am nächsten Tag angerufen und sie danach gefragt.«
    »Was hat sie gesagt?«, fragte Coleman.
    »Dass wir daran denken, deine Firma für bestimmte Sicherheitsaufgaben im Ausland zu engagieren.«
    »Na ja, das stimmt ja auch.«
    »Ja, aber wir denken auch daran, dich für ein paar andere Dinge einzusetzen.«
    »Okay, aber das kann er ja nicht wissen.«
    »Er scheint etwas zu ahnen, und wenn ich an deine Buchprüfung und seine Anfrage beim Verteidigungsministerium denke, dann können wir davon ausgehen, dass er mit Irenes Antwort nicht ganz zufrieden war.«
    »Dieser Arsch«, stieß Coleman hervor und ballte die Hände so fest zusammen, dass die Adern an seinem Unterarm hervortraten.
    »Keine Sorge … mir fällt schon was ein, wie wir die Sache regeln können.«
    »Wie denn?«
    »Ich weiß noch nicht, aber es gibt bestimmt einen Weg.«
    »Die Jungs vom Finanzamt kommen morgen vorbei.«
    »Ich kenne da einen Anwalt«, sagte Rapp lächelnd. »Ein echter Mistkerl. Er ist auf solche Sachen spezialisiert. Beim Finanzamt hassen sie den Kerl. Ich rufe ihn für dich an. Er weiß schon, wie er den Fiskus hinhält, bis wir die Hunde zurückgepfiffen haben. Kümmere du dich inzwischen um das, was wir uns vorgenommen

Weitere Kostenlose Bücher