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Der Feuer-Dämon

Der Feuer-Dämon

Titel: Der Feuer-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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plötzlich erschien auf dem übergroßen Schirm ein Teil des Stadtplans von Rom.
    »He«, sagte ich und lachte. »Du bist ja perfekt ausgerüstet.«
    »Ja, das muss so sein.«
    »Und du kannst damit umgehen.«
    »Naja, ich komme zurecht.«
    Er beschäftigte sich wieder mit dem Plan und sorgte für eine Vergrößerung. Ein bestimmter Abschnitt wurde herausgefiltert, sodass nur die Umgebung der Engelsburg zu sehen war. Sie selbst war von einem Park umgeben. Zwischen ihr und dem Fluss führte noch eine Straße entlang, und man konnte sie auch über eine Brücke erreichen, der Ponte San Angelo.
    Uns interessierte die Umgebung, die etwas südlich lag, an einem Flussbogen. In dieser Gegend hatte das Taxi gebrannt.
    »Warum hat er ihn wohl getötet?«, fragte Mario, der den Gedanken daran nicht loswurde.
    »Es läuft eine Fahndung«, erklärte ich, »der Fahrer wird ihn erkannt haben.«
    »Das könnte es sein.«
    Das Bild wurde nicht mehr verändert. Mario Carlesi stand auf und trat an die Projektion heran. Er wies mit dem Zeigefinger auf die bestimmte Stelle, dann malte er einen Kreis, der nicht besonders groß war, aber bis zum Ufer reichte.
    »Könnte hier sein Ziel gelegen haben?«, fragte er uns, doch die Frage galt mehr Father Ignatius.
    »Das ist möglich.«
    »Und wo?«
    »Sehen Sie bitte jedes Detail durch. Zum Fluss hin fällt das Gelände ab. Es gibt so etwas wie ein kleines Tal, und ich weiß, dass dort eine Kapelle steht.«
    »Wo?«
    »Da, wo sich fast Ihr Finger befindet. Noch ein wenig nach rechts, dann haben Sie es.«
    Carlesi tat wie geheißen, doch er hob die Schultern. »Es tut mir leid, zu sehen ist nichts. Sonst sind die Kirchen immer markiert.«
    »Diese dort ist vergessen.«
    »Wieso?«
    »Ich weiß es nicht. Es ist auch mehr eine Kapelle. Sie wurde früher benutzt, aber das war weit vor meiner Zeit. Sie ist dann in Vergessenheit geraten. Der Schatten der Engelsburg wird sie zerdrückt haben. Da kümmerte sich niemand mehr. Wer die Burg besichtigen will, geht nicht vorher in eine Kapelle, erst recht wenn diese nicht sonderlich ansehnlich ist.«
    »Könnte sie das Ziel gewesen sein?«, fragte ich.
    »Das weiß ich nicht, John. Ich möchte es jedenfalls nicht ausschließen. Jedenfalls ist sie ein besseres Versteck als die Engelsburg, denn die Kapelle wird kaum jemand besuchen.« Er legte die Stirn in Falten und räusperte sich. »Man fährt immer daran vorbei.«
    Carlesi und ich schauten uns an. Weit war der Weg nicht vom Vatikan bis zur Engelsburg. Und wir würden ihn auch nicht durch einen Geheimgang laufen.
    »Nachsehen schadet wohl nichts«, sagte der Gardist.
    Damit hatte er genau in meinem Sinn gesprochen, was ich durch ein Nicken andeutete.
    Auch Ignatius hatte zugehört, und er lächelte vor sich hin. »Ob es eine Spur ist, weiß niemand von uns, ich habe nur das Gefühl, dass sich Justus Siegel nicht weit von dieser Stelle aufhält. Irgendwo wird er sich herumtreiben.«
    Ich drehte mich von der Wand weg und stand auf. »Wir sollten keine Zeit mehr verlieren.«
    Damit war auch Carlesi einverstanden.
    Ignatius hob beide Arme leicht an. »Es ist nur eine Legende, ich habe es euch gesagt. Neros Dämon, Neros Engel, was immer damit auch gemeint sein mag. Alles hat im Endeffekt mit dem Feuer zu tun, und ich möchte nicht, dass ihr dabei verbrennt.«
    »Wir werden auf der Hut sein!«, versprach ich.
    ***
    Justus Siegels Ziel war das Versteck!
    Wenn man es normal betrachtete, war es das eigentlich nicht. Kein Versteck im eigentlichen Sinn des Wortes. Eine kleine Kirche, eine Kapelle. Für jedermann zugänglich – aber auch von jedermann vergessen.
    Wer sich hier in der Gegend aufhielt, der dachte nicht an sie. Wahrscheinlich wusste er nicht einmal, dass es sie gab, denn ein wichtiges Bauwerk war sie nicht.
    Sie lag tiefer vom Niveau der Straße aus gesehen. Autofahrer schauten nicht hin, wenn sie etwas sahen, die mächtige Rundmauer der Engelsburg und die Türme, die so wuchtig und gewaltig aussahen und das Portal zum Fluss hin bildeten.
    Er sah sie auch, wenn er nach Norden schaute, aber dieser Anblick war reine Gewohnheitssache. Er hatte sich nicht in die Burg hineingetraut, und das würde auch so bleiben.
    Sie war für Siegel ein Hassobjekt. Alles, was den Menschen heilig war, das hasste er. Sein Leben führte in eine andere Richtung, und es wurde durch die Macht des Engels bestimmt, dem er diente.
    Er hörte das Rauschen des Flusses. Es war für ihn eine leise Melodie, die ihm sofort die nötige

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