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Der Feuergott der Marranen

Der Feuergott der Marranen

Titel: Der Feuergott der Marranen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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seine betrogenen Opfer waren. Deshalb hatte der Herrscher der Erzgräber dem Drachen
und seinem Reiter Befehl erteilt, unter den Scharen der Feinde Panik zu entfachen und
sie in die Flucht zu schlagen.
Mentacho führte seinen Auftrag glänzend aus. Er begriff, daß die Angreifer vor allem
ihrer Führung beraubt werden mußten. Mit seinem geübten Auge erspähte er im
feindlichen Heerhaufen den Obersten, der seine Kolonnen wieder zu ordnen suchte. Auf
Mentachos Befehl packte der Drache mit seinen mächtigen Tatzen den Obersten und
setzte ihn auf dem Wipfel einer hohen Palme ab. Dasselbe tat er mit den Hauptleuten
und Zugführern. Da die Stämme der Palmen astlos waren, konnten die Unglücklichen
nicht hinabklettern. Erst als die Soldaten sich verlaufen hatten, holten die Erzgräber den
Obersten und seine Offiziere von den Bäumen herunter.
Oicho fegte über die Straße, auf der die Marranen entsetzt flohen. Wie ein Pfeil schoß er
im Sturzflug auf den einen oder anderen Soldaten zu und tat so, als wolle er ihn
zerreißen.
Dann traten aus den Büschen brüllende Sechsfüßer hervor, auf deren Rücken Männer
saßen. Das war- die dritte und letzte Überraschung Ruscheros.
Die feindliche Truppe hatte eine vernichtende Niederlage erlitten. Hunderte Marranen
warfen ihre Waffen fort und verkrochen sich in den Wäldern.
Noch lange Zeit später trieben sich halbnackte Gestalten auf den Straßen des Blauen
Landes.herum. Manche klopften an die Türen der Farmerhäuser und baten mit zitternder
Stimme, man möge ihnen etwas zu essen und ein Obdach für die Nacht geben.
Nach der Schlacht schickte Ruschero einen Boten mit der Siegesnachricht zu Prem
Kokus. Die Käuer, die ihre Häuser verlassen und im wilden Wald Zuflucht gefunden
hatten, kehrten freudig wieder heim.
Versprengte Marranen schleppten sich auf dem GBP-Weg nach Osten in Richtung der
Smaragdeninsel. Sie beeilten sich nicht, denn als geschlagene Krieger fürchteten sie,
dem grimmigen Urfin unter die Augen zu treten.
URFINS NEUE SORGEN
    Als Urfin die Smaragdenstadt zum erstenmal erobert hatte, fanden sich unter ihren
Einwohnern Überläufer, die ihm zu dienen bereit waren. Der erste unter ihnen war Ruf
Bilan, den Urfin in den Rang des obersten Zeremonienmeisters erhob.
Nach Urfins Sturz floh Ruf Bilan in das unterirdische Land, wo er neue Verbrechen
beging, für die er zu 10 Jahren Schlaf verurteilt wurde. Die Strafe wurde mit Hilfe des
Zauberwassers vollstreckt.
In der Stadt verblieben jedoch Kabr Gwin, der ehemalige Statthalter des Blauen Landes,
Enkin Fled, der in Urfins Namen die Zwinkerer regierte, und andere Verräter. Man hatte
ihnen das Leben geschenkt und das Eigentum zurückgegeben, ja, der sanftmütige
Scheuch duldete sie sogar bei Hofe, was gewiß ein großer Fehler war.
Kaum hatte sich Urfin wieder der Smaragdenstadt bemächtigt, da traten die ehemaligen
Minister und Räte vor ihn und sagten, sie seien über seine Rückkehr sehr erfreut. Urfin
nahm sie alle wieder in seine Dienste und verlieh ihnen hohe Ämter. Der reiche
Kaufmann Kabr Gwin wurde zum obersten Zeremonienmeister und Enkin Fled zum
Chef der Polizei ernannt.
Als Urfin die Sachen des Scheuchs in Augenschein nahm, fiel ihm der schöne rosa
Kasten mit der Mattscheibe auf. Er versuchte ihn zu öffnen, was ihm jedoch mißlang.
Während er sich damit abmühte, trat Kabr Gwin ins Zimmer.
„Dieser Kasten öffnet sich nicht, Majestät”, sagte Gwin ehrerbietig. „Niemand weiß,
was drinnen liegt, aber es ist ein magisches Ding.”
„Magisch, sagst du?”
Urfins Augen glänzten. „Ist das vielleicht ein neues Wunder, von dem ich nichts wußte,
ein Zaubermittel, das mir nützen könnte?” fragte er.
„Ich habe mehrmals beobachtet”, sagte Gwin, wie unser früherer Herrscher allerlei
Worte murmelte, worauf sich verschiedene bewegliche Gestalten auf der Scheibe
zeigten. Bald war es der Eiserne Holzfäller, bald der Tapfere Löwe, manchmal wart
auch Ihr darauf…”
,Ein Zauberspiegel!` ging es Urfin durch den Sinn. ,Jetzt verstehe ich, woher der
Scheuch wissen konnte, wo ich mich nach meiner Vertreibung aufhielt. Der Spiegel hat
es ihm gesagt. Ich muß unbedingt hinter sein Geheimnis kommen!`
„Was für Worte hat der Scheuch gesprochen?” fragte Juice.
„Niemand hat sie gehört. Er flüsterte nur.” „Holt den Scheuch!”
Eine Stunde später stand der ehemalige Herrscher der Insel wieder vor Urfin. Der
Scheuch sah jämmerlich aus: seine Gesichtszüge waren

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