Der Fliegende Holländer

Titel: Der Fliegende Holländer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Holt

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hinaus. Danny fiel etwas auf.
    »He«, sagte er, »Sie stinken ja gar nicht mehr.«
    »Danke«, erwiderte Vanderdecker. »Das ist das Netteste, was mir jemals gesagt wurde. Na ja, fast das Netteste«, fügte er nach kurzem Nachdenken hinzu: »Hören Sie, könnten Sie mir einen Gefallen tun?«
    »Klar«, antwortete Danny. »Was soll ich machen?«
    Vanderdecker deutete auf Simon und sagte: »Schreiben Sie dem Burschen einen Scheck aus. Tausend Pfund müßten für den Schaden reichen.«
    »Tausend Pfund!« rief Danny aus. »Also, einen Moment mal …«
    »Ach, das geht schon in Ordnung«, beruhigte ihn Vanderdecker. »Ich zahl’s Ihnen zurück, sowie wir in Cirencester sind. Ich hab das Gefühl, daß ich einen Haufen Geld besitzen werde, wenn wir erst einmal dort sind. Pieter, schnapp dir diese dämliche Katze!«
    Danny zuckte die Achseln und schrieb einen Scheck über eintausend Pfund aus, den er Simon überreichte. Der Hotelbesitzer starrte den Scheck mit großen Augen an, Sie klebten auch noch eine Viertelstunde später an dem Papier, als der Hubschrauber schon längst wieder fortgeflogen war und er mutterseelenallein mit einem Haufen zerbrochener Stühle, einem Scheck über tausend Pfund sowie einem Geigerzähler in Form eines Fabergé-Eies in einer kurz und klein geschlagenen Bar saß.

15. KAPITEL

    Im Hubschrauber ging die Party weiter. Er war zwar ein bißchen eng und schaukelte (objektiv betrachtet) wesentlich stärker als das Hotel in Dounreay, aber nach der ernsthaften Meinung der Besatzung der Verdomde konnte man, solange es Mondschein und Gelächter, Scotch und Romantik gab, genausogut das Opfer bringen und sich bis obenhin vollaufen lassen. Schließlich wird man nicht alle Tage von einem vierhundertjährigen Fluch befreit.
    »He!« sagte Sebastian zu seinem Vordersitz. »Erinnerst du dich noch an die Zeit in Nijmegen?«
    »Das war nicht Nijmegen«, antwortete Pieter. »Das war Antwerpen.«
    »Nein, war es nicht«, gab Sebastian in scharfem Ton zurück. »Antwerpen war, wo du und ich und Wilhelmus vollkommen besoffen rumgerannt sind und die Läden sämtlicher Uhrmacher kurz und klein geschlagen haben.«
    »Genau«, stimmte ihm mit energischem Kopfnicken Pieter zu. »Das war Antwerpen, nicht Nijmegen.«
    »Das hab ich doch gerade gesagt.«
    »Du hast Nijmegen gesagt.«
    »Moment mal«, unterbrach sie Wilhelmus. »Nijmegen … Nijmegen, das war doch die Stadt, in der wir der Alten den Esel geklaut haben und Jan van Hoosemyr …«
    »Das weiß ich doch!« unterbrach ihn Sebastian wütend. »Das versuch ich schon die ganze Zeit zu sagen. Das war Nijmegen. Antwerpen war, wo wir die ganzen Uhrmacherläden …«
    »Aber du hast doch gerade gesagt …«
    Die Technikercrew blickte sich vielsagend an.
    »Das erinnert mich an dieses eine Mal in Tripolis«, bemerkte der Kameraassistent.
    Eigentlich war der einzige nüchterne Holländer im Hubschrauber Vanderdecker, und der fragte sich allmählich, ob Nüchternheit und ein klarer Kopf letztendlich eine gute Idee waren. Danny versuchte, ein Interview mit ihm zu führen, doch das war eine ziemlich anstrengende Sache.
    »Wann hatten Sie zum erstenmal den Verdacht, daß etwas vertuscht worden war?« fragte Danny gerade.
    Vanderdecker zwang sich zur Konzentration auf Dannys Fragen. »Vertuscht? Ach, Sie müssen schon entschuldigen, aber ich war eben mit meinen Gedanken ganz woanders. Was für ’ne Vertuschung?«
    »Na, die Vertuschung«, erklärte Danny. »Wann haben Sie die zum erstenmal bemerkt?«
    »Gerade eben, als Sie davon gesprochen haben«, antwortete Vanderdecker. »Das beweist doch, wie gut die Vertuschung war, oder etwa nicht?«
    Danny knirschte mit den Zähnen. »Okay, das machen wir noch mal«, sagte er und spulte das Band zurück. »Hören Sie, würden Sie bitte versuchen, sich auf meine Fragen konzentrieren?«
    »Tut mir leid«, entgegnete Vanderdecker, wobei er sich klarmachte, daß er wenigstens ein paar Antworten geben sollte, wenn Danny schon so nett war, ihn nach Cirencester mitzunehmen. »Ach so! Die Vertuschung meinen Sie.«
    Danny standen die Haare zu Berge. »Sie meinen, es gab noch mehr als eine?« Vanderdecker lachte.
    »Und ob!« erwiderte er.
    »Zum Beispiel?«
    »Tja, wo soll ich da bloß anfangen?« fragte Vanderdecker. »Ich meine, das sind doch alte Kamellen.« Er beugte sich verschwörerisch zu Danny vor und flüsterte: »Zum Beispiel möchte ich wetten, Sie glauben immer noch, Kolumbus hätte Amerika entdeckt, stimmt’s?«
    Danny