Der Flirt
Porzellanhaut, sie sah aus wie die Heldin in einem präraffaelitischen Gemälde. Er überlegte, warum sie ihm noch nie aufgefallen war.
Er lehnte sich lässig mit dem Rücken an den Tresen. »Hätten Sie Lust, irgendwann mal was trinken zu gehen?«
Sie starrte ihn an. »Im Ernst?«
»Hier.« Er schrieb seine Telefonnummer auf die Rückseite seiner Rechnung und reichte sie ihr. »Rufen Sie mich an. Ich heiße Hughie. Mein Handyguthaben ist im Moment gerade aufgebraucht.« Er ging und öffnete weit die Tür. Kalter Wind fegte herein und ließ die Zeitungen der Stammgäste rascheln. »Aber bald bin ich wieder flüssig«, versicherte er ihr und drehte sich noch einmal um, um ihr ein letztes strahlendes Lächeln zu schenken. »Sehr bald!«
Die Tür schloss sich.
»Bestellung ist fertig!«
Kopfschüttelnd schob Rose die Nummer in ihre Schürzentasche und eilte in die Küche.
Draußen in den Straßen von Kilburn steckte sich Hughie die Zeitung mit dem wagemutigen Angebot eines zukünftigen Arbeitsverhältnisses unter den Arm und suchte den Horizont nach einem Bus oder einem Taxi oder vielleicht sogar einer streunenden Krawatte ab, die er beim Probe-Mittagessen tragen konnte.
Die Sonne funkelte klar und hell. Der Tag lockte, war voller möglicher Bedeutungen und unbekannter Widrigkeiten.
Alles kann passieren, überlegte er zufrieden und trat über einige zerdrückte Pflaumen vor dem Obstgeschäft an der Ecke. Absolut alles.
Inzwischen las Valentine Charles in einer ruhigen Ecke von Mayfair mit großer Besorgnis in der Times die Seiten mit den Kleinanzeigen. Jenseits des Kanals, im Süden von Frankreich, döste Arnaud Bourgalt du Coudray in einem Rollstuhl auf dem Gelände eines teuren Sanatoriums, in das er sich zurückgezogen hatte, nachdem er seine Frau mit der Gärtnerin im Bett erwischt hatte. Während näher an zu Hause, in den Straßen von Belgravia, Emily Ann Fink zu ihrem Laden schlenderte, unter dem Arm die Zeichnungen für ihre neue Kollektion maßgeschneiderter Boxershorts, um dort festzustellen, dass jemand ihr eine anonyme Nachricht hinterlassen hatte.
Das Leben geht also weiter, schließlich bleibt ihm gar nichts anderes übrig.
Doch das ist eine andere Geschichte.
Danksagung
Ich möchte Lynne Drew, Claire Bond, Carrie Feron und Maxine Hitchcock von HarperCollins und Jonny Geller von Curtis Brown für ihr beispielloses Lektorat, ihren Rat und ihre Unterstützung danken.
Danken möchte ich auch Jill Robinson, Debra Susman, Kate Morris, Gillian Greenwood, Liza Campbell, Juliet Nicholson, Bernadette Hoffman und Stephen Harris dafür, dass sie ihr bemerkenswertes Talent, ihre Erfahrung und ihre Hoffnung mit mir geteilt haben. Danke, dass ihr mir großzügig erlaubt habt, eure besten Ideen zu stehlen.
Ganz großen Dank schulde ich nicht zuletzt meinen Freunden Dr. Matthew Knight, Dr. Nora Whitehouse Brennan, Annabel Giles, Frances Geary, Jennifer Ward, Bob und Ragni Trotta, Karen Tippet, Keely Deller, Hannah Deller, Trisha Valaydon, Margie Dane und meiner Familie, Edward, Anne, Michael und Patrick Tessaro und Martha Nelson. Eure Taten sprechen sehr viel beredter von Liebe als meine Worte.
Die Originalausgabe erschien 2008
unter dem Titel »The Flirt« bei Harper,
an Imprint of HarperCollins Publishers, London
Verlagsgruppe Random House
1. Auflage
Deutsche Erstveröffentlichung April 2010
Copyright © der Originalausgabe 2008 by Kathleen Tessaro
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2010
by Wilhelm Goldmann Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Umschlagillustration: FinePic, München
KA · Herstellung: Str.
Redaktion: Ilse Wagner
Printed in Germany
eISBN : 978-3-641-04420-6
www.goldmann-verlag.de
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