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Der Fluch Der Bösen Tat

Der Fluch Der Bösen Tat

Titel: Der Fluch Der Bösen Tat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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gewann ihre Neugier die Oberhand, und sie drehte den Kopf, um die Gegenstände besser erkennen zu können. Alles schien aus einer alten, zerfledderten Pappschachtel zu stammen, die an der Seite lag. Die Gegenstände waren in einer Art Muster ausgelegt, als hätte eine menschliche Version von Laubenvogel seinen Schatz aus bunten Dingen ausgebreitet, um ein Weibchen anzulocken. Meredith entdeckte eine Perlenkette, die gerissen und an den Enden ungeschickt zusammengeknotet war. Daneben lagen ein sehr hübscher Siegelring für einen Mann, ein weiterer Ring mit einem falschen großen Stein, ein Perlen-Ohrstecker, eine Damen-Armbanduhr, ein Kupferarmreif und eine blaue Plastik-Haarspange in der Form eines Schmetterlings. In der Küche schien es unnatürlich still. Meredith nahm den Siegelring zur Hand. Auf dem Schild waren in gotischer Schrift die Initialen SH eingraviert. Sie legte ihn vorsichtig wieder zurück, als könnte er zerbrechen. Wie in Trance ging sie den Flur hinunter, und öffnete die Vordertür für Old Billy, der noch immer dort stand. Meredith ihn zurückgelassen hatte, gegen den Türrahmen gelehnt.
    »Kommen Sie lieber rein, Mr. Twelvetrees«, sagte sie zu ihm. Ihre Stimme klang fern, als gehörte sie jemand anderem. Sie nahm Twelvetrees beim Arm und führte ihn durch den Flur und – nach einem Augenblick des Zögerns – in das winzige Wohnzimmer zur Rechten, von dem aus man auf die Straße sehen konnte. Old Billy Twelvetrees sank in seinen Lehnsessel und stieß einen erleichterten Seufzer aus.
    »Jetzt komme ich allein zurecht. Sie müssen nicht bleiben. Dilys ist sicher gleich zurück. Sie ist bestimmt ganz in der Nähe.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ich bin sicher!« Er hob seinen Stock und deutete in Richtung Tür.
    »Gehen Sie! Gehen Sie! Meine Dilys ist nicht weit weg, wahrscheinlich nur nach draußen, um ein Schwätzchen mit einer Nachbarin zu halten. Ich hab meine Pillen. Mir geht es gut, solange ich mich auf meinem Sessel ausruhen kann.« Meredith wandte sich zum Gehen. Sie durchquerte den Hausflur und zog die Tür hinter sich ins Schloss. Ein Blick die Straße hinauf und hinunter zeigte lediglich eine ältere, unbekannte Frau. Meredith nahm nicht an, dass es sich bei ihr um die abwesende Dilys Twelvetrees handelte, die, wie Alan ihr berichtet hatte, Old Billy Twelvetrees’ Tochter war. Die alte Dame auf der Straße war wenigstens siebzig. Sie betrat ein anderes Cottage und schloss hinter sich die Tür. Damit war die Straße frei. Dilys putzte doch bei Ruth Aston – war sie womöglich dorthin gegangen? Meredith rang mit widersprüchlichen Verantwortlichkeiten, und ihre Gedanken rasten. In Old Billys Interesse hätte sie eigentlich zurück ins Pub gehen und Evie sagen müssen, dass sie den alten Mann allein in seinem Haus zurückgelassen hatte – und sich vergewissern, dass die Frau von Norman Stubbings den Arzt angerufen hatte. Doch Zeit war der alles entscheidende Faktor. Sie musste unbedingt Alan sehen, so schnell wie möglich, das war von größter Bedeutung. Sie musste ihn hierher schaffen, bevor irgendjemand anders kam, Dilys, Evie, Dr. Stewart, irgendwer. Jeder von ihnen konnte die Gegenstände auf dem Küchentisch wegräumen. Alan musste sie sehen, wie sie dort lagen, ohne dass irgendjemand etwas daran veränderte. Er war zu jener Farm gefahren, Greenjack. Meredith kramte in ihrer Handtasche und zückte ihr Mobiltelefon, um ihn anzurufen, doch aus irgendeinem Grund kam keine Verbindung zu Stande. Sie schob das Telefon in die Tasche zurück und überlegte fieberhaft. Falls sie in Richtung von Stovey Woods losmarschierte, würde sie ihm wahrscheinlich begegnen, wenn er zurückkam. Meredith machte sich auf den Weg. Bald hatte sie die Cottages hinter sich gelassen. Die Straße führte zwischen Trockenmauern hindurch auf den dunklen, feindseligen Wald zu, der den Horizont versperrte. Der Wind zerzauste ihr Haar. Er brachte ein paar vereinzelte Regentropfen mit. Meredith schlug ein schnelles Tempo an.
    KAPITEL 15
    DIE WÄLDER hatten aus der Ferne näher ausgesehen, als sie es in Wirklichkeit waren. Während Meredith über den unebenen Weg trottete, nahmen sie mehr und mehr den Charakter einer Fata Morgana an, stets nur ein kleines Stück weit voraus. Von Alans Wagen, der, wie sie gehofft hatte, ihr entgegenkam, war keine Spur zu sehen. Je weiter sie sich von Lower Stovey entfernte, desto stärker wurde das Gefühl von Einsamkeit. Der Wind peitschte über das offene Feld und zerrte an ihren

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