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Der Fluch Der Bösen Tat

Der Fluch Der Bösen Tat

Titel: Der Fluch Der Bösen Tat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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einem Ort wie Lower Stovey kommt nicht jeden Tag auf den Markt!« Meredith lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und stieß einen Seufzer aus.
    »Haben Sie denn sonst nichts in Ihren Akten?«
    »Sicher, jede Menge.« Er nickte.
    »Aber nicht das, wonach Sie suchen. Drei Zimmer Doppelhaushälfte? Kein Problem. Allein stehend mit Garage und einem Parkplatz extra? Da könnte ich Ihnen vielleicht zwei oder drei zeigen. Oder ein hübscher kleiner Bungalow?« Er schüttelte den Kopf.
    »Aber das wollen Sie alles nicht, oder? Sie und Mr. Markby, Sie wollen etwas mit Charakter. Sie wollen alten Charme.« Er beugte sich über den Schreibtisch zu ihr vor und fügte in heiserem Flüstern hinzu:
    »Sie wollen etwas Besseres.« Das letzte Wort klang beinahe wie etwas Verderbtes.
    »Wie steht es mit einem großen Cottage?«, fragte Meredith verzweifelt. Er breitete die Arme aus.
    »Im Augenblick – keine Chance. Meinen Sie nicht, ich würde Ihnen liebend gerne eins zeigen? Selbstverständlich würde ich das – aber sie sind wie heiße Semmeln, verstehen Sie? Kommen kaum jemals auf den freien Markt. Sobald sich die Nachricht herumspricht, dass eins zum Verkauf steht, ist es auch schon wieder weg. Und bei mir treten sich die Kaufwilligen gegenseitig auf die Füße und trampeln sich tot, um als Erste zum Zug zu kommen.«
    »Und wieso treten sie sich nicht auf die Füße und überbieten sich gegenseitig bei dem alten Vikariat?« Gary verschränkte die Hände.
    »Ich bin sicher«, sagte er zuversichtlich,
    »dass die gegenwärtige Besitzerin, Mrs. Scott, jedes vernünftige Angebot akzeptieren würde.« Meredith wusste, dass es ein Fehler war – trotzdem hörte sie sich fragen:
    »Wie vernünftig?« Er tippte sich gegen den Nasenflügel.
    »Überlassen Sie das mir. Ich werde sie ein wenig herunterhandeln.«
    »Warten Sie!«, protestierte Meredith. Der Kerl versuchte doch tatsächlich, sie auszumanövrieren!
    »Lassen wir Lower Stovey für den Augenblick mal beiseite, ja? Wir kommen darauf zurück.« Sie erhob sich.
    »Bis dahin werden wir weitersuchen.« Der Makler interpretierte ihre Worte ganz richtig dahingehend, dass sie und Alan zu einem Konkurrenten zu gehen gedachten.
    »Seien Sie nicht zu voreilig. Lassen Sie mich mit Mrs. Scott reden. Während Sie warten …«, er blickte sich suchend um, dann hellte sich seine Miene auf.
    »Während Sie auf ein Angebot warten, könnten Sie sich Hill House ansehen. Es verfügt über eine atemberaubende Aussicht auf unberührtes Land. Stellen Sie sich vor, es steht seit zwei Jahren leer, und vor etwa einem Jahr gab es kurz Ärger, als ein paar Hippies eingebrochen sind und für einen Monat oder zwei im Haus gecampt haben. Seitdem ist es vernagelt. Es ist ein wunderschönes spätgeorgianisches Haus.«
    »Vergessen Sie’s«, sagte Meredith.
    »Warten Sie doch wenigstens, bis ich mit Mrs. Scott gesprochen habe«, drängte er.
    »Warum fahren Sie denn nicht hin und sehen sich noch einmal um? Ich kann Ihnen verraten, sobald sich die Nachricht herumspricht …«
    »Rennen Ihnen die potentiellen Käufer die Türen ein, ich weiß.« Hill House andererseits klang noch unermesslich schlimmer.
    »Wir werden darüber nachdenken«, sagte sie.
    Meredith dachte immer noch über den mangelnden Erfolg bei der Suche nach einem gemeinsamen Haus nach, als sie am nächsten Morgen in einem überfüllten Pendlerzug nach London und von dort aus in einer überfüllten U-Bahn zu ihrer Arbeit im Foreign Office fuhr. Gary, der Makler, so schloss sie nach einigem Überlegen, hatte ihr nur deshalb von Hill House erzählt, um Old Vicarage in Lower Stovey erstrebenswerter scheinen zu lassen.
    Kurz vor der Mittagspause rief eine alte Freundin an, Juliet Painter.
    »Ich habe dich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen, Meredith. Ich dachte, wenn du nicht direkt nach der Arbeit nach Hause fahren musst, könnten wir uns heute nach Feierabend irgendwo zu einer Schüssel Spaghetti treffen.«
    »Wo ist Doug?«, erkundigte sich Meredith.
     
    »Frag mich nicht. Er arbeitet wahrscheinlich.« In Juliets
    Stimme schwang ein Hauch von Ärger mit.
    »Das wird dich lehren, dich mit einem Polizisten einzulas sen«, sagte Meredith wenig mitfühlend. Wie Juliet zurzeit herausfand und Meredith längst gelernt hatte, wurden Polizisten genau wie Ärzte häufig zu den unpassendsten Zeiten zu Dienst gerufen.
    »Wo sollen wir uns treffen?«, fragte sie freundlich. Das Restaurant, das Juliet vorschwebte, lag in Soho, abseits der Dean Street.
    »Weil es

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