Der Fluch Der Bösen Tat
bringe sie rüber zu unseren Eierköpfen«, sagte er. Doch Markby hatte noch etwas für ihn. Er nahm einen Aktenordner vom Schreibtisch, dem Aussehen nach einen ziemlich alten.
»Vielleicht«, sagte Markby,
»sollten Sie sich diesen alten Fall zu Gemüte führen, Dave. Er könnte etwas mit der Sache zu tun haben.« Pearce nahm die Akte und klemmte sie sich zusammen mit dem Knochenpaket unter den Arm.
»Richtig, Sir«, sagte er und schob sich in Richtung Tür und nach draußen, bevor der Boss ihm noch mehr aufhalsen konnte.
Noch jemand erlebte einen frustrierenden Morgen.
»Guten Morgen!«, sagte der junge Mann unbekümmert. Er trug ein weißes Hemd und eine bunte Krawatte. Sein Jackett hing über der Stuhllehne. Er hatte eines von jenen fülligen, mit den persönlichen Lebensumständen höchst zufriedenen Gesichtern und einen kurzen Haarschnitt, der entsprechend der gegenwärtigen Mode mit Gel zu Igelspitzen frisiert war. Meredith bemerkte zufrieden, dass er, obwohl sicherlich zehn Jahre jünger als sie, die ersten Anzeichen eines Bierbauchs besaß.
»Guten Morgen«, echote sie und nahm ihm gegenüber Platz. Er stützte die Ellbogen auf den Schreibtisch und legte die Fingerspitzen zusammen.
»Nun«, sagte er freundlich.
»Waren Sie in Lower Stovey und haben sich die Immobilie angesehen?«
»Wir waren dort, Mr. …«, Meredith warf einen Blick auf das Schild auf seinem Schreibtisch. Dort stand einfach nur
»Gary«.
»… Mr. Gary«, fuhr sie fort.
»Wir waren dort und haben es besichtigt. Verraten Sie mir doch, ob Sie es ebenfalls gesehen haben?« Er blinzelte überrascht.
»Nein, ich glaube nicht, dass ich die Schätzung vorgenommen habe. Warten Sie, ich sehe nach.« Er blätterte in seinen Unterlagen.
»Nein. Cindy war dort.« Und wie alt ist Cindy wohl? Neunzehn?, scharrte Meredith innerlich.
»Ich darf Ihnen allerdings verraten«, fuhr Gary unbekümmert fort,
»dass meine Kollegin höchst beeindruckt war von diesem Objekt. Wirklich höchst beeindruckt.«
»Mit Kollegin meinen Sie in diesem Fall Cindy, nehme ich an?«, entgegnete Meredith eisig, und ohne auf eine Bestätigung zu warten, fuhr sie fort:
»Nur zur Information, Mr. Gary – was genau hat Ihre Kollegin an Old Vicarage, Lower Stovey beeindruckt?«
»Es ist einzigartig«, antwortete Gary ernst.
»Ein ausgezeichnetes Wohnhaus mit großzügigen Räumlichkeiten.«
»Es ist riesig. Es hat fünf Zimmer, die Dienstbotenzimmer unter dem Dach nicht mitgezählt.«
»Der Dachboden könnte zu einem fantastischen Erholungsraum umgebaut werden. Billard, Pingpong, Sportgeräte …« Er strahlte sie an.
»Cindy ist überzeugt, dass sich all das verwirklichen ließe. Ein fantastisches Haus. Genügend Platz für eine Kegelbahn.«
»Ich brauche weder eine Kegelbahn in meinem Haus noch einen Billardtisch. Und was die Sportgeräte angeht, ich habe ein Trainingsfahrrad, und das benötigt nur sehr wenig Platz. Es geht mir nicht so sehr um Platz, wissen Sie, sondern mehr um den allgemeinen Zustand. Sie wissen sicherlich, dass die Zentralheizung uralt ist und nicht mehr funktioniert? Ich will lieber gar nicht erst über den Zustand der Elektrik nachdenken!«
»Sicherlich sind einige Modernisierungsarbeiten erforderlich«, stimmte er Meredith zögernd zu.
»Doch das spiegelt sich selbstverständlich im Kaufpreis wider, Miss Meredith.«
»Die Küche ist jahrhundertealt!«
»Aber wunderbar groß.«
»Die Schiebefenster sind verzogen und klemmen.«
»Sie waren damals eben so und sind original erhalten.«
»Der Garten ist vollkommen verwildert.« Er hatte auch darauf seine Antwort parat. Er strahlte Meredith an.
»Wenn ich recht informiert bin, ist Mr. Markby ein leidenschaftlicher Gärtner! Jede Menge Betätigung für ihn dort draußen! Sie könnten Ihr eigenes Gemüse anbauen …« Inspiriert fügte er hinzu:
»Organischbiologisch, voller Geschmack und Vitamine!«
»Und Lower Stovey liegt völlig abgeschnitten am Ende der Welt, am Ende einer Straße, die hinter dem Dorf aufhört, vor dem Wald!« Er stieß mit dem Zeigefinger in ihre Richtung.
»Kapiert. Vollkommen abgeschieden und …«, er hob triumphierend die Stimme,
»… ohne Risiko einer weiteren Entwicklung! Die alte Viehtrift verläuft unmittelbar hinter dem Dorf und mitten durch den Wald. Sie steht unter Denkmalschutz. Es ist eine historische Straße, verstehen Sie? Niemand wird eine Autostraße bauen oder zweihundert Einfamilienhäuser dort hinstellen. Glauben Sie mir, ein Haus in
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