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Der Fluch der Druidin

Der Fluch der Druidin

Titel: Der Fluch der Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Jaeckel
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störrisch und tapfer in seiner Verzweiflung.
    Er ist wie Nando damals,
schoss es ihm durch den Kopf.
Mutig bis zuletzt, gleichgültig wie aussichtslos der Kampf ist.
    Der Junge fauchte ihn an. Dann machte er einen Satz zur Seite, bückte sich nach einem Stein und schleuderte ihn mit mehr Kraft denn Zielgenauigkeit. Das Geschoss schrammte, ohne Schaden anzurichten, an Atharics neuem Helm vorbei. Der Junge schrie erneut auf in seiner Enttäuschung und sah sich hektisch nach einem weiteren Stein um.
    »Du bist ein Narr, mein Kleiner«, sagte Atharic beinahe zärtlich. »Und noch viel zu jung für einen Ort wie diesen.« Sprach es und zog dem Jungen die flache Seite seiner Klinge über den Kopf. Es gab einen dumpfen Knall, dann brach der Junge bewusstlos zusammen. Er landete weich mit dem Kopf auf den Füßen seines Freundes. Ein trauriges Lächeln blitzte über Atharics Züge, bevor er sich angewidert abwandte.
    »Ein Kind!«, knurrte er, halb Gebet, halb Drohung. Sein Pferd, froh, endlich vor den Fliegen fliehen zu dürfen, brauchte nicht angetrieben zu werden und fiel sofort in Galopp. Atharic vergaß den Jungen und dessen Gefährten, sowie er sie hinter sich zurückließ.
     
    »Zurück!«
    Das Donnern von Boiorix’ Befehl ließ seine Gefolgsleute innehalten, ehe sich ihr Kreis um Nando schließen konnte. Die Fürsten und Krieger zögerten trotz des harschen königlichen Befehls. Diese Männer hier wussten von Nandos Verrat, und es erschien ihnen seltsam, weshalb Boiorix sie davon abhalten sollte, ihn zu töten.
    »So, du bist also zurückgekommen.« Boiorix zügelte sein Pferd so dicht vor Nando, dass dieser die schaumbedeckten Nüstern hätte streicheln können. »Ein Hund kommt immer zurück zu seinem Herrn, nicht wahr?«
    »Dieser Hund ist hier, um Euch zu töten.«
    Abrupt senkten sich die Lanzen wieder auf Nandos Herz. Ungeduldig schlug der Kimbernkönig den Arm des ihm nächsten Gefolgsmanns beiseite. Den Rest herrschte er an, sich still zu verhalten. Dann lehnte er sich nach vorne und stützte sich locker auf den Pferdehals. Obwohl Nando keine drei Schritte entfernt mit blankgezogener Klinge stand, ruhte seine eigene Waffe noch immer in der Scheide.
    »Sag nur, es hat dir nicht gefallen, wie ich dir deine kleine Schlampe zurückgebracht habe, Nando? Was ist sie jetzt eigentlich? Deine Schwester oder deine Hure?«
    Als Antwort schob Nando seinen Arm durch die Schlinge des Schilds.
    Boiorix lachte laut auf und schwang ein Bein über den Hals des Pferds, um beinahe gemächlich über dessen Seite zu Boden zu gleiten. Für einen Mann seines Gewichts landete er erstaunlich weich auf den Füßen.
    »Dies ist nicht der richtige Zeitpunkt für einen Zweikampf!«, mahnte einer der Fürsten. »Lasst uns Nando einfach töten und dann diese Schlacht gewinnen!«
    »Die Götter blicken auf uns herab und entscheiden in diesem Augenblick über unseren Sieg.« Boiorix zog sein Schwert und warf die mit Drachensymbolen verzierte eiserne Scheide achtlos beiseite. »Ist es nicht so, Rascil? Die Götter wollen sehen, wie der, den sie zum König gemacht haben, triumphiert – über alle seine Feinde.«
    Rascil legte den Kopf in den Nacken und hob die rechte Handfläche zur Sonne empor, bis die Finger Schatten auf ihr Gesicht malten. Ihr Blick war auf die Vögel gerichtet, ein hungriger Schwarm am Himmel mit in der Hitze schillernden schwarzen Flügeln, Wodans Boten, die dem Gott vom Siegen und Sterben der Menschen berichteten. Das Feld, auf dem die Gruppe stand, war eine Insel der Ruhe, noch abgeschieden von der sich nur schrittweise auf sie zubewegenden Schlacht. Freude lag auf dem Gesicht der Priesterin. Sie merkte nicht, wie die Männer vor diesem schrecklichen Lächeln zurückwichen, und wenn, hätte ihr Unbehagen Rascil nur noch mehr Genugtuung bereitet.
    »Die Götter haben Blut geschmeckt«, schnurrte sie. »Sie wollen mehr davon trinken. Vergießt Nandos Blut, König, und Wodan und Donar werden dafür tausend unserer Krieger verschonen!«
    »Tausend Krieger gegen Nandos Leben?«
    »So ist es. Das Klagen unserer Weiber wird um so vieles leiser sein als das Geheul der römischen Witwen, wenn ihre Männer nicht mehr zu ihnen zurückkehren und dafür unsere Krieger über die Schwellen ihrer Häuser stürmen. Nandos Verrat hat die Götter erzürnt. Jetzt fordern sie sein Leben! Und wer sollte es ihnen opfern, wenn nicht Ihr, mein König, Donars eigener Sohn?«
    Rascils Frage galt einzig dem Wind, daher erwartete sie keine

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