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Der Fluch der Finca

Der Fluch der Finca

Titel: Der Fluch der Finca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Dalton
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Außer Mr.
Tirado und mir wirst du die einzige Person sein, die davon weiß und das muss
zwingend so bleiben.“
    Es war nicht zu leugnen, dass Michelle jetzt fast vor Neugierde platzte. Nach einer
kurzen Pause ließ Keith die Bombe dann ohne weitere Umschweife platzen.
    „Ich arbeite im Auftrag des amerikanischen Auslandsgeheimdienstes CIA und bin zum
Schutz von Mr. Tirado und seiner Familie abgestellt, wann immer sich ein
Familienmitglied auf der Insel aufhält.“
    „Wegen der ETA“, flüsterte Michelle geschockt.
    „Exakt. Die ETA hat Mr. Tirado auf ihrer Feindesliste und ich verhindere, dass er von
dort auf die Todesliste kommt.“
    Geister, Stimmen, Spuk, Entführung, CIA – ich will hier raus!
    „Was wirst du jetzt tun, Keith?“
    „Ich denke, das liegt auf der Hand, oder? Du hast mir selbst erzählt, dass Jake Thorn
an der Finca starkes Interesse gezeigt hat. Außerdem ist er dann gestern nach Los
Angeles geflogen. Wenn man nach San Diego will, ist das der Flughafen, den man
anfliegt und die Tirados leben in San Diego.“
    „Ich weiß, ich lebe selbst dort, wie du weißt.“
    „Entschuldige, ich wollte nur Thorns Gedankengänge nachzeichnen. Aber du musst
zugeben, dass das ein plausibles Szenario ist.“
    „Ja, gut, das sehe ich auch so. Aber meine Frage hast du noch nicht beantwortet: Was
wirst du tun?“
    Selbst in dieser Situation brachte Keith sein lausbübisches Grinsen zustande und er
antwortete verschwörerisch flüsternd:
    „Ich breche in Thorns Wohnung ein, was denn sonst?“
    „Du spinnst! Das ist doch strafbar.“
    „Das ist Entführung auch, würde ich meinen. Außerdem bin ich Geheimagent und ich
habe die Lizenz zum Einbrechen.“
    Wieder dieses Grinsen. Er konnte einem wirklich den letzten Nerv rauben.
    „Ernsthaft? Du willst das tatsächlich durchziehen?“
    Statt einer Antwort bekam sie nur ein unschuldiges Lächeln zurück.
    „Dann bin ich dabei!“
    Vergiss es, Michelle, das ist zu gefährlich!“
    „Du hast keine Wahl, ich weiß zu viel.“
    Jetzt war es Michelle, die frech grinsen konnte. Keith gab auf.
    „OK, du Landplage, dann kommst du eben mit.“
    „Fein! Wann geht es los?“„Jetzt!“

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    12. 13. KAPITEL
    Wenn Michelle sich einen Einbruch hätte ausmalen müssen, wäre es auf jeden Fall
Nacht gewesen. Außerdem hätten sie schwarze Kleidung, Skimasken und Turnschuhe
angehabt. Der Einbruch wäre auch an einem Fenster auf der straßenabgewandten
Seite durchgeführt worden und ein Glasschneider oder zumindest ein Stemmeisen
hätten eine zentrale Rolle gespielt.
    So viel zur Theorie,
verspottete sie ihre James Bond Fantasien.
    Sie waren einfach mit dem Jeep auf die Auffahrt gefahren, waren zur Haustür gegangen
und Keith hatte die Tür mit einem merkwürdig aussehenden Spezialwerkzeug innerhalb
von Sekunden mühelos geöffnet. Sie traten ein, als sei es das Normalste auf der Welt.
Keith hatte sich kein einziges Mal umgedreht um sich zu vergewissern, ob sie auch
nicht beobachtet wurden. Das hatte er auf der Fahrt hierher auch Michelle eingeschärft.
    „Nur wenn du dich verdächtig verhältst, bis du auch verdächtig, alles klar?“
    Diese Worte klangen ihr noch im Ohr, als sie aus den Augenwinkeln sah, wie ein
Polizeiwagen langsam die Straße entlang fuhr. Sie bekam zwar fast einen Herzinfarkt,
schaffte es aber, ruhig zu bleiben. Die Polizei fuhr vorbei, ohne langsamer zu werden,
bog eine Straße weiter ab und war verschwunden.
    Erst als sie im Haus waren, begann Keith, Vorkehrungen zu treffen. Er begann, die
Jalousien an den Fenstern herunterzulassen und wies Michelle an, ihm dabei zu helfen.
    „Gut, fangen wir an. Wir gehen zimmerweise vor. Ich nehme mir Thorns Arbeitszimmer
vor. Ich nehme an, er hat eines. Du kannst gleich hier im Wohnzimmer beginnen. Wie
suchen immer zuerst an den offensichtlichen Stellen. Wir schauen uns offen auf den
Tischen herumliegende Dokumente an, dann sehen wir in unverschlossene
Schubladen, Schränke, und so weiter. Ich gehe nicht davon aus, dass er das, was wir
suchen, aufwändig versteckt hat. Warum sollte er auch. Erst wenn wir dann nicht fündig
geworden sind, durchsuchen wir typische Verstecke, wie Kühlschrank, Spülkasten,
sehen hinter Bilderrahmen und in Couchritzen. Alle verstanden?“
    Sie nickte.
    „OK, dann los!“
    Nachdem Keith das Wohnzimmer zielstrebig verlassen hatte, sah Michelle sich um.
Thorn war ein ordentlicher Mann und offen herumliegende Papiere gab es überhaupt
nicht.

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