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Der Fluch der Finca

Der Fluch der Finca

Titel: Der Fluch der Finca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Dalton
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Weißt du, was hier vor sich geht“
    „Warte einfach, bis es wieder hell ist. Du wirst selbst darauf kommen, wenn ich recht
habe.“

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    15. KAPITEL
    Die Sonne ging auf, wie an jedem Tag und nichts hätte mehr auf die vergangene nach
hingedeutet, wenn der stinkende und verbrannte Fernseher nicht im Wohnzimmer
gestanden hätte, wie ein Mahnmal.
    Keith hatte sich auf Michelles Anregung hin noch einmal die Chronik vorgenommen, die
sie aus Jake Thorns Haus entwendet hatten. Irgendwo da drin musste die Antwort zu
finden sein. Sie mussten bei der ersten Lektüre etwas übersehen haben. Es musste
einen Grund dafür geben, dass sich das Haus ihnen gegenüber völlig gegensätzlich
verhielt, als es in dem Buch beschrieben war.
    In der Küche bereitete Michelle gerade das Mittagessen vor, als Keith von oben aus
dem kleinen Arbeitszimmer, in das er sich zurückgezogen hatte, aufgeregt nach ihr rief.
    „Michelle, ich habe was, das musst du dir ansehen“
    Da der Herd noch nicht eingeschaltet war, ließ sie einfach alles stehen und liegen und
eilte los. Im Arbeitszimmer fand sie Keith über den Folianten gebeugt vor, den er mit
einem Vergrößerungsglas betrachtete.
    „Was hast du gefunden“, drängte sie ihn ungeduldig, als er sie nicht sofort beachtete.
    Ohne aufzublicken, winkte er sie heran und sie folgte der Aufforderung bereitwillig. Sie
beugte sich ebenfalls über das Buch und versuchte, etwas zu entdecken.
    „Nimm die Lupe, dann kannst du es sehen!“
    „Worauf muss ich achten?“, wollte sie wissen.
    Er deutete auf die Falz zwischen den beiden aufgeschlagenen Seiten.
    „Siehst du es?“, wollte er wissen und betrachtete mit gespannter Aufmerksamkeit, wie
sie konzentriert auf die angezeigte Stelle starrte. Es dauerte eine kleine Weile, doch
dann hellte sich ihr Gesicht auf.
    „Da wurden Seiten entfernt!“
    „Ganz genau“, bestätigte Keith mit triumphierender Stimme.
    „Es ist sehr akkurat gemacht. Fast schon chirurgisch, aber man kann es erkennen, nicht
wahr?“
    So war es in der Tat. Wahrscheinlich hatte man die fehlenden Seiten mit einem feinen
Skalpell oder einem ähnlichen Werkzeug entfernt, so dass es beim normalen
Durchblättern nicht auffiel, doch mit der entsprechenden Vergrößerung konnte man es
dann doch erkennen. An der Stelle, wo die Seiten fehlten, konnte man noch winzige,
vielleicht einen halben Millimeter breite Reste erkennen. Wären die Seiten komplett
entfernt worden, wäre die Leimbindung an dieser Stelle unterbrochen gewesen und die
folgenden Seiten wären ebenfalls herausgefallen. So aber hielt das Buch noch
zusammen, ohne dass auf den ersten Blick etwas Ungewöhnliches zu sehen war.
    „Was glaubst du, was auf den fehlenden Seiten stand, Keith?“
    „Ich weiß es nicht, aber es muss die Erklärung dafür sein, warum das Haus uns kein
Glück bringt, sondern uns diese Scherereien macht.“
    „Scherereien? Das ist wohl die Untertreibung des Jahres.“
    Offenbar war Keith bester Laune, denn er grinste nur schief und knackte dann
unternehmungslustig mit den Fingerknöcheln.
    „Also gut, wie auch immer. Ich denke, die fehlenden Seiten sind der Schlüssel und sie
müssen meiner Meinung nach irgendwo hier im Haus oder zumindest auf dem
Grundstück versteckt sein. Der Verfasser hat selbst hier gelebt und wo sonst hätte er
etwas verstecken sollen?“
    Die Idee an sich war nicht von der Hand zu weisen, das musste Michelle zugeben. Eine
entscheidende Schwäche aber hatte die Annahme dann doch.
    „Du setzt voraus, dass er die herausgetrennten Seiten aufbewahrt hat. Was, wenn er
sie einfach vernichtet hätte?“
    „Damit, was dann ist, können wir uns befassen, wenn wir nichts finden. Ich bin dafür,
dass wir den Tag nutzen und uns auf die Suche machen. Meine Leute suchen ja in der
Zwischenzeit weiter nach Thorn und dem Versteck, in dem er Juanita untergebracht hat.
Mehr kann ich hier also nicht tun. Und du auch nicht, oder?“
    Das war nicht von der Hand zu weisen. Nur diese eine Karte konnten sie jetzt noch
ausspielen und die Zeit bis zum Sonnenuntergang war begrenzt. Sie sollten sich also
ans Werk machen, da hatte Keith absolut Recht.
    „Ich nehme die Schubladen und Schränke und du suchst nach den Verstecken, auf die
nur Spione kommen würden“, schlug sie mit einem Augenzwinkern vor.
    „Einverstanden. Dann los!“
    Auch wenn sie wusste, dass es ein großes Haus war, hätte Michelle niemals vermutet,
dass es so lange dauern würde, alle

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