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Der Fluch der Finca

Der Fluch der Finca

Titel: Der Fluch der Finca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Dalton
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blickte.
    „Hier! Damit geht es“, jubilierte sie, indem sie ihre Beute triumphierend in die Höhe
reckte.
    „Ein elektrischer Tacker!“ Seine Stimme überschlug sich fast vor Begeisterung.
    „Ja, genau. Wir tackern die Vorhänge rundherum an den Wänden fest. Das verschafft
uns genauso einen Vorsprung, als wenn wir die Fenster selbst verkleben würden!“
    „Ja, und das Klebeband nutzen wir zusätzlich“, ergänzte Keith euphorisch.
    „Erst tackern und dann zusätzlich verkleben. Das funktioniert. Das muss funktionieren“
    In Windeseile machten sie den Tacker einsatzbereit und legten los. Keith zog den Vorhang
straff und Michelle jagte eine Krampe nach der anderen durch den Stoff in die
Wand. Danach klebten sie alles noch rundherum doppelt mit dem Panzerband ab. Das
Ergebnis konnte sich sehen lassen. Auf jeden Fall war es wesentlich besser, als die
Fenster komplett ungeschützt zu lassen. Sie wiederholten den Vorgang nach und nach
an allen Fenstern im Erdgeschoss und auch die großen Terrassenfenster bekamen sie
damit in den Griff.
    Hochbefriedigt sahen sie sich an, als das Werk vollbracht war. Jetzt hieß es, auf der Hut
zu sein.
    Keith postierte sich in einem Lehnstuhl unweit der Treppe. Er hatte aus einem der Holzscheite
eine kleine Fackel gemacht, die er nun brennend in der Hand hielt. Sobald
etwas die Treppe runter käme, würde ein gezielter Wurf den gesamten Treppenaufgang
in ein loderndes Flammenmeer verwandeln und alles verbrennen, was versuchte, hindurch
zu gelangen. Die Pistole hatte er Michelle überlassen. Ihre Aufgabe war es, die
Ohren offen zu halten und zu erkennen, durch welches Fenster sie es zuerst versuchen
würden. Sobald sich etwas tat, musste sie dann möglichst schnell hinrennen und versuchen,
die Eindringlinge aufzuhalten. Sie konnte dabei nur hoffen, dass sich die
Wesen davon beeindrucken ließen, wenn sie einen oder zwei der Ihren verloren. Sicher
war das aber keinesfalls. Es war ja nicht einmal sicher, ob man sie überhaupt würde
erschießen können.
    Als sie jetzt nur noch angespannt warten konnten, bemerkte Michelle, wie still es
geworden war. Das Kratzen und Klopfen an den Fenstern hatte aufgehört. Kein
Geräusch, außer dem gelegentlichen Knacken der Fackel war zu hören.
    „Was haben die vor“, flüsterte sie unsicher.
    „Sie werden bald kommen. Das ist die Ruhe vor dem Sturm“, antwortete Keith ebenfalls
flüsternd.
    Michelle fröstelte und sie hatte einen Kloß im Hals. Ihr ganzer Körper rebellierte gegen
die Ruhe, zu der sie sich zwang. Sie verbot es sich, nervös vor sich hin zu pfeifen und
sie hielt sich auch sonst im Zaum. Am liebsten wäre sie auf und ab gelaufen wie eine
Tigerin, doch das hätte ihre Aufmerksamkeit geschwächt. So völlig regungslos und
innerlich hellwach würde ihr auch das kleinste Geräusch nicht entgehen, da war sie
sicher.
    Die Zeit dehnte sich gefühlt ins Unendliche. Nur das Abbrennen der Fackel in Keith´
ebenfalls unbeweglicher Hand zeigte an, dass höchstens Minuten, statt der gefühlten
Stunden vergangen waren, seit das Warten begonnen hatte.
    „Was hast du gesagt?“
    Seine Stimme riss sie aus ihrer Konzentration.
    „Ich habe gar nichts gesagt, Keith!“
    Doch dann hörte sie es auch. Keith hatte es zuerst gehört, weil er in seinem Stuhl der
Quelle näher war. Es kam aus der Küche. Michelle rannte trotzdem nicht einfach los.
Was sie jetzt hörten, war das Wispern und nicht das Geräusch berstender Fensterscheiben.
Wenn es sich steigerte, würden sie ihre Ohren schützen müssen. Taten sie
das allerdings, wäre ihnen jede Chance genommen, weiterhin aufzupassen, wo sie versuchen
würden, ins Haus zu gelangen.
    Wir werden es nicht aushalten, ohne die Ohren zu verstopfen. Diese verdammten
Schweinehunde wissen, dass sie uns damit am Haken haben.
    Zum gleichen Schluss schien auch Keith gelangt zu sein, denn er winkte Michelle zu
und deutete auf die Couch, wo die restliche Watte lag.
    „Beeil dich, Michelle. Dieses Mal wird es schneller gehen, bis sie uns die volle Dröhnung
geben!“
    Da sie auch keine bessere Idee hatte, beeilte sie sich, seiner Aufforderung nachzukommen.
Ein Gefühl der Hilflosigkeit kam in ihr auf. Sie hatten einen wirklich guten Plan
entwickelt und hätten vielleicht sogar Aussicht auf Erfolg gehabt, und nun das. Wie
konnten diese Wesen wissen, was sie geplant hatten? Woher stammte ihr Wissen, dass
sie hier drin auf ihr Gehör angewiesen waren, wenn sie ihren Plan umsetzen

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