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Der Fluch der Maorifrau

Der Fluch der Maorifrau

Titel: Der Fluch der Maorifrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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zusammen und ballte die Fäuste.
    »Ich werde mich erkenntlich zeigen!«, fügte Anna hastig hinzu. Paulas Miene erhellte sich kein bisschen bei der Aussicht auf eine Belohnung. Anna fragte sich besorgt, was wohl in Paula gefahren sein mochte, die nun mit finsterer Miene auf dem Stuhl neben Annas Bett Platz genommen hatte.
    »Sie sind nicht gefallen. Sie sind gestoßen worden! Und versuchen Sie nicht wieder, mir Schweigegeld anzubieten«, presste Paula nach einer halben Ewigkeit wütend hervor.
    »Schweigegeld? Wie kommen Sie denn darauf?«
    Paulas Miene verfinsterte sich noch mehr. »Ich habe es beobachtet. Ich habe Ihre Schreie gehört, wollte Ihnen helfen, aber da fielen Sie mir schon vor die Füße, während Ihr Mann oben stand und hämisch lachte. Ich glaube, er hat mich nicht einmal gesehen. Er rief noch nach unten. So enden Ehebrecherinnen! Und dann hat er wieder so schrecklich gelacht und ist einfach davongewankt. Und sie lagen dort unten. Alles war voller Blut. Ich hatte solches Glück, dass der Doktor gerade nebenan war. Sonst hätte er Sie niemals retten können.«
    Anna griff nach Paulas Hand und drückte sie. »Sie haben recht. Es hat keinen Zweck zu lügen, aber Sie müssen mir eines versprechen. Behalten Sie das für sich, Klara zuliebe.«
    Paula nickte stumm, doch dann sah Anna ihr an, dass sie noch etwas auf dem Herzen hatte. »Paula, Sie können mir alles sagen. Wirklich!«, ermutigte sie ihre Lebensretterin.
    »Ich ... Ich habe den Brief gelesen. Er lag auf dem Boden neben Ihrem Bett. Ich weiß, es stand mir nicht zu, aber ich hatte solche Angst um Sie ...« Paula senkte beschämt den Kopf.
    »Schon gut, Paula! Nun wissen Sie, worum ich trauere.«
    Paula holte noch einmal tief Luft, bevor sie stammelte: »Ich habe den Brief für Sie versteckt.«
    »Danke.« Anna war froh, dass sie wenigstens einen Menschen hatte, der zu ihr stand und der wusste, was für Qualen sie litt.
    Paulas Augen füllten sich mit Tränen.
 
    Doktor Warren hatte Anna strengste Bettruhe verordnet, obwohl sie sich nach zwei Tagen schon wieder vollkommen gesund fühlte. So gesund, dass sie eine wichtige Entscheidung getroffen hatte. Sie gehörte auch ohne dieses Kind zu John. Sie würde ihn schnellstens über die Vorfälle unterrichten müssen. Christian hatte sich noch nicht an ihrem Krankenbett gezeigt, und darüber war Anna sehr froh.
    Als Paula mit einem Brief aus Wellington in der Hand ins Zimmer trat, riss sie ihn ihr förmlich aus der Hand. Er war von Klara, und Anna lächelte, während sie ihn öffnete. Diese steile, akkurate Schrift. Woher ihr Kind das nur hatte? Und grenzte es nicht an ein Wunder, dass das Mädchen mit seinen sieben Jahren schon solche Briefe schrieb?
    Liebste Mama,
    stell dir vor: Heute darf ich mit Lucille mitgehen, wenn sie das Hochzeitskleid anprobiert. Und bei der Hochzeit ...
    Weiter kam Anna nicht. Blind vor Tränen, legte sie den Bogen zur Seite. Mit einem Mal wurde ihr bewusst, dass sie es nicht übers Herz bringen würde, das Glück dieser Frau zu zerstören.
    Anna hatte gerade den Entschluss gefasst, Christian dennoch zu verlassen und nach Deutschland zurückzukehren, als es an der Tür klopfte. Sie hörte bereits an der Art des Klopfens, wer es war.
    »Herein!«, rief sie heiser.
    An Christians Auftreten erinnerte nichts mehr daran, dass er sie noch zwei Nächte zuvor wie ein wildes Tier überwältigt hatte. Er wirkte gepflegt und war offensichtlich nüchtern.
    »Ich komme, um mich zu entschuldigen«, sagte er kleinlaut.
    Anna schwieg eisern.
    »Ja, also dafür dass, ich ... ich habe dich doch versehentlich die Treppe hintergeschubst«, stammelte er verlegen.
    Sie sah ihn durchdringend an. »Was weißt du noch von der Nacht?«
    »Ich kann mich erinnern, dass ich in dein Zimmer eingedrungen bin, weil, na ja, du weißt schon, ich wollte, dass du ... Na ja, es tut mir leid, und dann bist du weggelaufen, und an der Treppe ist es dann passiert!«
    Anna stutzte. So hilflos, wie er in diesem Augenblick wirkte, schien er zu glauben, was er da sagte, und sich weder an den Brief zu erinnern noch daran, dass er versucht hatte, sie umzubringen.
    »Das ist alles?«, fragte sie tonlos.
    »Tut mir so leid, aber mehr weiß ich nicht. Ich erinnere mich dunkel, dass ich die Tür eingetreten habe und dann mit dir, na, du weißt schon, aber das ging nicht. Mit viel Alkohol geht es nicht mehr, musst du wissen.«
    Anna blickte ihn überrascht an. Das war das erste Mal, dass er von sich aus über seinen

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