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Der Fluch des Andvari (German Edition)

Der Fluch des Andvari (German Edition)

Titel: Der Fluch des Andvari (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas W. Krüger
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Hanni“, flüsterte Beate.
    Mit offenem Mund und klopfendem Herzen fixierte Hannah ihre Freundin. Die blauen Augen glitzerten sie verführerisch an. Es war wie ein Traum. Ein wohliger Schauer erfasste Hannahs Körper. Sie schloss ihre Augen und kuschelte ihre Wange an Beates Hand, die sie zärtlich streichelte, genoss den Rausch des Augenblicks. Sie sehnte sich nach Zuneigung.
    „Ich ergebe mich dir, Bea“, hauchte Hannah mit geschlossenen Augen.
    „Die kommende Nacht wird uns gehören“, entgegnete Beate leise.
    „Aber du und …“
    „Sei unbesorgt. Wir werden uns finden. Vertraue mir.“
    „Ja“, wisperte Hannah und öffnete verklärt die Augen.
    Lächelnd erhob sich Beate und ging zu Julia und Röwer hinüber, die auf einem der Gerüste herumkletterten. Sehnsüchtig sah Hannah ihrer Freundin nach. Sie wirkte sehr aufreizend in der strammen Lederhose. Hannah konnte die Nacht kaum erwarten. So blieb sie zunächst auf der Bank sitzen, um ihre Erregung abklingen zu lassen.
    Einige Minuten später rief ein Mann nach ihr. „Hanni!“
    Freudig sprang Hannah auf. „Paps!“
    Er kam ihr schnellen Schrittes entgegen. „Es ist schön, dass du da bist.“
    „Ich freue mich auch, dich zu sehen.“
    Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und umarmte ihn.
    „So früh hatte ich nicht mit euch gerechnet.“
    Sie löste sich von ihm und sah ihn freudig an. Jetzt kam der große Augenblick. Jetzt würde sich zeigen, wie gut sie Theater spielen konnte. „Paps. Ich möchte dir jemanden vorstellen.“
    Erwartungsvoll sah Jenning seine Tochter an, bis sein Blick den Mann erfasste, der sich lächelnd näherte.
    „Paps, das ist Jochen Röwer … mein Freund.“
    Hannah sah, wie es ihrem Vater für einen Moment die Sprache verschlug. „Du hast einen Freund?“
    „Ich wollte dich damit überraschen und dachte, es ist vielleicht das schönste Geschenk, das ich dir zum Geburtstag machen kann.“
    „Diese Überraschung ist dir wirklich gelungen.“
    „Es ist mir eine große Freude, Sie kennen zu lernen, Herr Jenning“, äußerte der Kommissar und reichte ihm die Hand.
    „Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Herr Röwer.“
    Dann nahm der Kommissar Hannah zärtlich in den Arm. „Ihre Tochter ist eine äußerst charmante und liebenswerte Frau. Ich mag sie sehr.“
    Wie zur Bestätigung küsste er sie auf den Mund. Hannah musste sich zwingen, dabei nicht zu verkrampfen. Ihr Vater nahm das alles mit gemischten Gefühlen auf.
    „Und du hast noch einen Gast mitgebracht“, stellte er erstaunt fest.
    Beate küsste Jenning auf die Wange, bevor sie ihm die Hand gab. „Hallo, Reinhold. Ich dachte, ich könnte Hannah und Dorothea beim Aufbau helfen.“
    „Das würde mich freuen, Beate. Du weißt, du bist in meinem Haus immer willkommen.“
    Sie nahm es mit einem zufriedenen Lächeln auf.
    „Und wo ist mein großes Mädchen?“, fragte Jenning und blickte sich nach Julia um.
    Sie hatte sich hinter Hannah versteckt. „Huh!“, rief sie und sprang hervor. „Hier bin ich, Opa.“
    „Jetzt hast du mich richtig erschreckt.“
    Sie lachten beide, als sie sich fröhlich umarmten. Schließlich sah Jenning seine Tochter an. Hannah spürte, dass ihm die Anwesenheit von Röwer nicht behagte. Er hätte sich gewünscht, wenn sie sich am Samstag einen der Bereichsleiter ausgeguckt hätte. Ein wenig Mitleid empfand sie schon, war die größte Sorge ihres Vaters doch der Fortbestand der Firma.

    Frankfurt am Main. Hotel ‚Steigenberger Frankfurter Hof‘.
    Nachdenklich starrte Steinhagen auf die große Standuhr in seiner Suite. Er saß am Schreibtisch und rauchte eine Zigarre. Das gefüllte Whiskyglas hatte er bislang nicht angerührt. Nervös trommelte er mit seinen Fingern auf die Tischplatte.
    Er musste aufpassen, dass ihm die Sache nicht aus der Hand glitt. Der Fehlschlag, den er heute am Binger Loch hatte hinnehmen müssen, zerrte noch immer an seinen Nerven. Der enorme Erwartungsdruck hatte sich schlagartig in einem leeren Felsengewölbe entladen. Außer Waffen und Rüstungsteilen aus dem späten Mittelalter hatten sie nichts gefunden. Keine Spur von einem Schatz. Alle Anstrengungen waren vergebens gewesen. Jetzt stand Steinhagen mit leeren Händen dar.
    Noch hatte er Thor nicht informiert – und er würde es auch nicht.
    Die beiden Ingenieure forschten weiterhin nach verborgenen Gängen und Hohlräumen. Steinhagen hatte ihnen eine erneute Zahlung versprochen, wenn sie die Anlage genau untersuchen würden. Schließlich hatten sie den

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