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Der Fluch des Denver Kristoff

Der Fluch des Denver Kristoff

Titel: Der Fluch des Denver Kristoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ned Vizzini , Chris Columbus
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groß für den Tisch …«
    »Und diese vier stecken mit Sangray unter einer Decke, wenn ihr mich fragt«, sagte der Tätowierte. »Als Quittung für Sangrays Verrat sollten wir ihnen die Kehle durchschneiden!« Er fuchtelte drohend mit dem Schwert vor Brendans Nase.
    »Ruhe!«, donnerte Will. »Ich bin Captain Will Draper! Und das hier sind meine treuen Untergebenen: Cordelia, Eleanor und Brendan.«
    »Jetzt geht das schon wieder los!«, flüsterte Cordelia ihrem Bruder zu.
    »Ganz schön jung für einen Kapitän«, bemerkte der blasse Dicke.
    »Kapitän wovon?«, fragte der Tätowierte.
    »Kapitän der Kristoff, dem Schiff, auf dem ihr euch befindet«, antwortete Will. Er nahm Brendan das Entermesser ab und spazierte vor ihnen auf und ab, wobei er wirklich eine gute Figur machte. Jedenfalls spielte er seine Rolle ziemlich überzeugend. »Eure Erinnerung trügt nicht, meine Freunde. Ihr wart allesamt Captain Sangrays Opfer und nach eurem Tod seid ihr als lebendige Skelette auf der Erde gewandelt. Doch die Kristoff ist ein magisches Schiff in der Gestalt eines Hauses. In dieser Dachkammer, der das Sonnenlicht magische Kräfte verleiht, konnten wir euch wieder zum Leben erwecken. Captain Sangray hat seine gerechte Strafe bekommen. Und jetzt bitten wir euch, uns dabei zu helfen, Sangrays Schiff, die Muräne, zurückzuerobern!«
    Die Exskelette sahen sich fragend an. »Soll das heißen, wir waren tot und ihr habt uns zum Leben erweckt?«, meldete sich der Tätowierte zu Wort.
    »Richtig«, bestätigte Will.
    »Also meine Unterstützung habt ihr …«, der Tätowierte wandte sich an die anderen. »Und wie sieht’s mit euch aus?«
    Die wiederbelebten Skelette nickten und stimmten achselzuckend zu. »Lang lebe Captain Draper!« – »Captain Draper lebe hoch!« - »Hoch!«
    »Ähm, wollt ihr euch vielleicht etwas anziehen?«, fragte Brendan.
    »Oh ja!« – »Natürlich!« – »Oh, bitte!« – »Ein Hoch auf Captain Draper!«
    »Ich hole schnell ein paar Sachen aus dem Kleiderschrank. Das Zeug ist zwar nass und salzig, aber immerhin besser als nichts.«
    Brendan holte tief Luft und sprang ins Wasser. Mit ein paar kräftigen Tauchzügen schwamm er durch den überfluteten Gang ins Schlafzimmer seiner Eltern, wo er unter der Decke nach Luft schnappte. Auch hier schwappte das Wasser bereits fast bis unter die Decke. Er pumpte seine Lungen voll Luft, dann tauchte er wieder ab und zog wahllos Kleider aus dem Schrank.
    Oben in der Dachkammer hielt der dicke Mann eine von Wills Schriftrollen in der Hand. »Was ist das … Latein?«
    »Gib das her!« Will riss ihm die Pergamentrolle aus der Hand. »Dass mir niemand diese Schriftrollen anrührt. Sie enthalten vertrauliche Anweisungen des Kapitäns.«
    Hastig sammelte Will die auf dem Boden verstreut liegenden Papiere auf.
    Als Brendan mit einem Bündel triefnasser Kleidungsstücke zurückkehrte, stürzten sich die neuen Mannschaftsmitglieder darauf und zogen sofort das Erstbeste an, ohne wirklich darauf zu achten, was es war. Am Ende steckten ein paar Männer in Mrs Walkers Seidenblusen oder Röcken – und einige der Frauen zwängten sich in Dr. Walkers Sakkos und seine karierten Golfhosen.
    »Ihr habt nicht zufällig etwas zu essen?«, fragte der dicke Mann, der jetzt Dr. Walkers Schlafanzughose und dazu ein grellbuntes Hawaii-Hemd trug.
    »Es gibt noch ein paar Dosen Mais, aber dafür müsst ihr in den Keller tauchen«, erklärte Brendan.
    »Hier auf der Kristoff haben wir keine frischen Lebensmittel«, sagte Will. »Aber drüben auf der Muräne gibt es sicher mehr als genug. Wir müssen das Schiff nur noch Sangrays Männern abnehmen.«
    Will drückte der schwarzhaarigen Frau, die eine von Dr. Walkers langen Hosen und eines seiner teuren Hemden trug, einen Dolch in die Hand.
    »Was soll ich damit?«, fragte sie erstaunt.
    »Piraten töten«, antwortete Will kurz angebunden.
    »Aber ich bitte Sie, Captain Draper, ich bin eine Kaufmannsgattin aus Philadelphia und ich habe in meinem ganzen Leben noch keinen Dolch in der Hand gehalten. Geschweige denn, dass ich jemanden umgebracht hätte.«
    »Als Skelett konntest du aber ziemlich gut damit umgehen!«, blaffte Brendan.
    »Hört mal her«, sagte Will. »Ihr seid alle auf sehr verschlungenen Wegen hierher geraten, einige von euch waren Händler, einige waren Seeleute, andere …«
    »Ich war Apotheker!«, rief ein hutzeliges Männlein in einem von Mrs Walkers Kleidern.
    »Genau. Ein Apotheker. Aber jetzt seid ihr alle eine

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