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Der Fluch des Denver Kristoff

Der Fluch des Denver Kristoff

Titel: Der Fluch des Denver Kristoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ned Vizzini , Chris Columbus
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hinter sich her. Sie warfen die Tür hinter sich zu und verriegelten sie, so gut es ging. Brendan versuchte, die Alarmanlage einzuschalten, und tippte hektisch auf der kleinen Tastatur herum.
    »Bren!«, sagte Cordelia. »Wir haben keinen Strom.«
    »Ach richtig. Hab ich vergessen.«
    Cordelia stellte sich ans Fenster und spähte vorsichtig hinaus.
    »Kannst du was sehen?«, fragte Eleanor.
    »Pssst«, machte Cordelia. Um ehrlich zu sein, wusste sie nicht, wie sie das, was sich dort vor ihren Augen abspielte, beschreiben sollte, ohne vollkommen irre zu klingen.
    Eine Horde berittener Krieger galoppierte auf das Haus zu. Muskelstrotzende, massige Gestalten, ein einziges Schreckensbild, von ihren schimmernden Helmen bis zu den messerscharfen Sporen, die an ihren schweren Lederstiefeln rasselten. Sie trugen dicke, zottige Bärte und riesige, massive Plattenpanzer, neben denen ihre eigene Brustplatte wie ein Kinderspielzeug aussah. Noch dazu waren sie bis an die Zähne mit Schwertern, Äxten und Pfeil und Bogen bewaffnet. An ihren Stiefeln klebte eine dicke Schlammschicht – oder war das etwa Blut?
    »Wie viele Pferde siehst du?«, fragte Eleanor.
    »Sieben, glaube ich, aber Nell, das ist jetzt nicht wichtig …«
    »Lass mich mal sehen!« Eleanor schubste ihre Schwester beiseite. »Auweia!«
    Brendan drängte sie von ihrem Platz. »Was ist das hier eigentlich? Herr der Ringe, die Realityshow?«
    Die Geschwister drängten sich am Fenster zusammen, bis jeder eine Lücke gefunden hatte, um nach draußen zu spähen.
    Die Krieger saßen ab und banden ihre Streitrosse an den Bäumen fest. Vorsichtig näherten sie sich dem Haus. Einer von ihnen, offensichtlich der Anführer, trug als Helmschmuck einen blutroten Federbusch. Als er den Helm abnahm, sah man darunter pockennarbige Haut und eine schmale Narbe, die vom Ohr bis zum Kinn reichte. Ein argwöhnisches Funkeln glaubten die Walker-Geschwister in seinen schwarzen Augen zu erkennen, als er zu seinen Männern gewandt feststellte: »Eine Hexenhütte. Die war gestern noch nicht hier.«
    Einer seiner Kumpane, ein rothaariger bärtiger Kerl, packte ihn am Arm: »Slayne, Mylord, könnte eine Falle sein.«
    Sein Herr (Slayne, Schlächter, ist ein guter Name, dachte Brendan; der sieht wirklich aus, als ob er schon eine ganze Menge Leute abgeschlachtet hat) grinste nur und entblößte dabei eine Reihe tiefschwarzer Zahnstummel, wobei sich seine Narbe zu einem zweiten Grinsen verzerrte. »Wenn es wirklich Hexen sind … müssen wir da rein und sofort die ganze Brut auslöschen.«
    »Ähm … was dagegen, wenn wir uns auf den Dachboden zurückziehen?«, flüsterte Cordelia.
    Hals über Kopf verließen die Kinder ihren Beobachtungsposten am Fenster. Sie hörten, wie der Anführer an der Haustür rüttelte.
    Als er sie verschlossen fand, drehte er sich zu seiner rothaarigen Nummer zwei um: »Krom?«
    Der Mann reichte ihm eine Streitaxt. Slayne holte aus. Der erste Hieb riss ein klaffendes Loch in die Tür, der zweite hob sie vollends aus den Angeln. Wachsam betraten die Krieger das Haus.
    »Hier wurde ein heftiger Kampf ausgefochten«, sagte Slayne und stocherte mit seinem Schwert in den Überresten von Bellamy Walkers iPad herum. »Und mindestens eine der Beteiligten war zweifellos eine Hexe. Das hier sieht aus wie ein magisches Spielzeug für Kinder.«
    Slayne drang mit seinen Kriegern weiter ins Wohnzimmer und in die Bibliothek vor, während die Walker-Kinder eng aneinandergedrängt auf dem Dachboden kauerten. Sie hörten, wie die Männer mit ihren schweren Stiefeln unten im Haus herumpolterten und sich mit barschen Stimmen etwas zuriefen, doch einzelne Worte waren nicht zu verstehen.
    »Wir können doch nicht einfach hier herumsitzen«, sagte Eleanor. »Wir müssen herausfinden, was sie wollen. Vielleicht wissen sie, wo Mom und Dad sind!«
    »Wie willst du das bitte herausfinden?«, fragte Brendan.
    »Ich beobachte sie.« Eleanor öffnete die Bodenluke und krabbelte die Leiter hinunter auf die Galerie im zweiten Stock.
    »Nell, nicht!«
    »Halt!«
    Zu spät. Noch ehe sie jemand aufhalten konnte, hatte Eleanor bereits die Klappe des Speisenaufzugs geöffnet. Die Krieger waren gerade unten in der Küche und ihre Stimmen drangen durch den Aufzugschacht direkt zu ihr nach oben. Als wäre sie mitten unter ihnen, während diese die für sie fremdartige Umgebung erkundeten.
    »Das scheint so was wie eine Hexen-Folterkammer zu sein«, sagte Slayne gerade. Eleanor hörte, wie die Tür der

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