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Der Fluch des Denver Kristoff

Der Fluch des Denver Kristoff

Titel: Der Fluch des Denver Kristoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ned Vizzini , Chris Columbus
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den Klippen in der Luft hing?«, fragte Cordelia.
    »Ich glaube schon. Ob die Fässer immer noch da sind?«
    Brendan schwenkte die Taschenlampe von links nach rechts, um sicherzugehen, dass ihnen nicht plötzlich etwas aus dem Schatten entgegensprang. Cordelia klemmte einen ihrer Schuhe in den Spalt der Tür, damit sie nicht hinter ihnen ins Schloss fallen konnte.
    Vorsichtig gingen sie die Treppe hinunter. In einer Ecke des Kellerraums stapelten sich Dosen, daneben gab es einen Schubkarren und einen Vorschlaghammer. In einem anderen Winkel lagen ein Zelt und verschiedene Elektrowerkzeuge. Dazwischen stand, dicht an die Wand gedrängt und an eine Steckdose angeschlossen, ein schwarzer Kasten von der Größe eines Minikühlschranks auf sechs Rädern.
    »Ist es das?«, fragte Brendan.
    »Sieht so aus«, sagte Cordelia und hüpfte auf einem Bein näher – sie wollte mit ihrem nackten Fuß nicht gerne auf den Boden treten, aber als es sich dann doch nicht vermeiden ließ, fand sie es gar nicht so unangenehm. Der im Laufe der Zeit glatt gewetzte Holzfußboden fühlte sich beinahe weich an. Brendan las den gelben Aufdruck auf dem Kasten: »›Blackout Ready IPS Twelve Thousand.‹ Klingt gut!«
    Er leuchtete auf das Bedienungsfeld; es war vollkommen schwarz. »Wo ist hier der Gasanschluss? Vielleicht gibt es irgendwo eine Betriebsanleitung.«
    Mit dem Lichtstrahl suchte er den Boden ab – und schrie plötzlich auf.
    Im Schein der Taschenlampe leuchtete eine menschliche Hand auf.

15
    B rendan machte einen Satz und stieß dabei Cordelia und Eleanor um. Die Taschenlampe knallte auf den Boden und rollte weiter bis zu einer alten verrosteten Nähmaschine. Der Lichtkegel fiel auf eine Kleiderpuppe in einem halb fertigen altmodischen Rüschenkleid. Der Puppe fehlte eine Hand.
    »Reingefallen, Bren«, sagte Cordelia und hob die falsche Hand auf. Sie war aus Wachs.
    »Echt«, sagte Eleanor, »du flippst wegen einer blöden Schaufensterpuppe aus! Cordelia hatte immerhin vor einer echten Fledermaus Angst.«
    »Was auch immer.« Brendan richtete die Taschenlampe wieder auf den schwarzen Kasten und sah die Betriebsanleitung obendrauf liegen. Er las laut vor: »›Der Generator lädt sich über den Eingangsstecker automatisch wieder auf, wenn Stromversorgung gewährleistet ist.‹« Er stöhnte. »Falls sie wieder einsetzt.«
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Eleanor.
    »Hier sitzen und warten, bis wir von alten Hexen, Furien oder Riesenlibellen gefressen werden. Je nachdem, wer uns zuerst erwischt.«
    »Sag so etwas nicht! Deli?«
    »Ich glaube, wir können wirklich nichts tun.«
    »Doch!«, rief Eleanor, schnappte sich die Taschenlampe und richtete sie anklagend auf ihre Geschwister. »Wir hatten eine Mission, schon vergessen? Wir müssen Mom und Dad finden!«
    »Natürlich, Nell. Aber wir haben das ganze Haus von oben bis unten durchsucht. Sie sind nicht hier.«
    »Und draußen? Da haben wir noch gar nicht nachgesehen.«
    »Da sind die Riesenlibellen!«
    »Ist mir doch egal. Wir müssen sie suchen, solange es noch hell ist. Ihr beiden könnt ja hierbleiben, wenn ihr wollt.«
    Wütend stampfte Eleanor die Kellertreppe hinauf. Brendan und Cordelia wechselten einen kurzen Blick, dann rannten sie hinter ihrer kleinen Schwester her. Sie hatte die einzige Taschenlampe.
    Im Erdgeschoss öffneten sie alle restlichen Fensterläden, um möglichst viel Licht hereinzulassen. Als sie sich in der Küche wiedertrafen, bestand Brendan darauf, dass sie sich zuerst ein paar Selbstverteidigungsstrategien überlegten, bevor sie sich vor die Tür wagten. Von der Magnetschiene, die mittlerweile auf dem Küchenfußboden lag, suchte er sich das Chefkochmesser aus, Cordelia bewaffnete er mit einem Steakmesser und Eleanor mit einer Grillgabel. »Haltet eure Waffe wie einen Hammer, mit der Klinge nach oben.«
    »Ich habe aber keine Klinge«, beschwerte sich Eleanor.
    »Dann eben deine Gabel. Bei einem Kampf könnt ihr eure Hand einsetzen, um mit dem Hinterteil Hiebe auszuteilen – Nell, das ist nicht witzig. Also, ich mein halt die stumpfe Seite des Messers. Stellt die Füße schulterbreit auseinander. Habt ihr eigentlich überhaupt keine Ahnung? Ach, vergesst es einfach.«
    Brendan marschierte seinen Schwestern voran aus der Küche, vorbei an der umgestürzten Ritterrüstung in der Eingangshalle. »Wartet mal.« Er lief zurück und erschien mit einer Rolle Klebeband. Damit befestigte er den Brustpanzer an Cordelias Oberkörper. Er selbst setzte sich

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