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Der Fluch des Denver Kristoff

Der Fluch des Denver Kristoff

Titel: Der Fluch des Denver Kristoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ned Vizzini , Chris Columbus
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oder König von Frankreich. Ich habe mit ihm noch ein paar Rechnungen offen.«
    »Sie kannten Mr Kristoff?«, fragte Penelope.
    »Nicht direkt. Aber er kannte mich. Es hat mich ganz schön durcheinandergebracht, als ich feststellen musste, dass ich nur eines seiner Geschöpfe bin. Ich habe plötzlich an meinem ganzen Leben gezweifelt.«
    »Was meinen Sie mit ›eines seiner Geschöpfe‹?«, fragte Penelope erstaunt.
    »Ich war eine Figur aus einem seiner Romane«, erklärte Will. »Lassen Sie es mich Ihnen erklären. Ich befand mich gerade auf einem Flug über …«
    Cordelia verdrehte verächtlich die Augen und sprang durch die Bodenluke nach unten. Sie rief nach Eleanor und Brendan folgte ihr. Auf der Treppe platzte es aus ihr heraus: »Der kann mir viel erzählen! ›Beschützen‹, pfff, ich lach mich tot! Der hat doch nur eines im Kopf. Ich habe seinen Blick gesehen, und wie er seinen britischen Gentleman-Charme versprüht …«
    »Keine Sorge«, versuchte Brendan, sie zu beruhigen, »er hat vielleicht britischen Charme, aber auch ein typisch britisches Pferdegebiss.«
    Lachend umarmte Cordelia ihren Bruder. Was würde sie nur ohne ihn anfangen? Und wer brauchte schon Typen wie Will?
    Auf dem unteren Treppenabsatz fanden sie eine schluchzende Eleanor, neben sich eine halb leere Dose Mais. Cordelia legte tröstend den Arm um ihre kleine Schwester.
    Plötzlich ertönte draußen ein ohrenbetäubender Knall.
    Es hörte sich an wie eine Explosion, die sie aber höchstens aus Kinofilmen oder dem Fernsehen kannten. Sie schauten sich entgeistert an. Bevor sie nachschauen konnten, was da draußen los war … krachte direkt vor ihnen eine Kanonenkugel durch die Hauswand.

44
    E ine Eisenkugel – etwas kleiner als eine Bowlingkugel, aber um einiges schneller – pfiff an ihnen vorbei bis in die Küche und landete mit einer Art lautem Gongschlag auf dem Herd. Das Gerät sackte bei diesem wuchtigen Aufprall in sich zusammen, als wäre es aus Pappmaschee. Mit offenem Mund sahen die Geschwister zu, wie die Kugel weiter über den Fußboden rollte, auf dem das Wasser mittlerweile knapp eineinhalb Zentimeter hochschwappte. Als ob eine Kanonenkugel nicht schon schlimm genug war, ihr Haus sank offensichtlich immer tiefer.
    »Bitte, sag mir, dass das nur ein böser Traum ist«, bat Cordelia.
    Doch Brendan und Eleanor stürzten bereits zu dem Loch, das die Kanonenkugel in der Hauswand hinterlassen hatte. Der ausgefranste Rand der Öffnung war gesäumt von Holzsplittern und zerfetzten Stromleitungen. Eleanor stellte sich auf die Zehenspitzen, um hinauszusehen.
    Jetzt wussten sie auch, mit wem sie es zu tun hatten: Unter vollen Segeln hielt ein unglaublich großes Piratenschiff direkt auf sie zu. Der Dreimaster war noch etwa fünfzig Meter von ihnen entfernt. An der Spitze des mittleren Masts flatterte eine schwarze Flagge, auf der ein Skelett eine Sanduhr in seinen knochigen Fingern hielt. Die obere Hälfte des riesigen Rumpfes bestand aus hellgelbem Holz, darunter war der Schiffskörper mit Kupfer verkleidet, sodass das Schiff unterhalb der Wasserlinie regelrecht zu glühen schien. An der Längsseite hatte es zwölf gleich große quadratische Öffnungen, die wie Fenster aussahen. Doch anstelle von Fensterscheiben blitzten in ihnen schwarz glänzende Kanonenrohre. Aus der ersten Mündung in der Reihe stieg eine dünne Rauchsäule auf. Den Bug des riesigen Schiffes zierte ein überdimensionaler Holzspieß, um den sich eine graue Schlange wand.
    »Die Muräne!«, rief Eleanor.
    »Die was?«
    »Die Muräne! Das Piratenschiff aus Die schwarze Muräne.«
    »Was ist das?«
    »Das Buch, das ich gelesen habe. Die Piratengeschichte!«, erklärte Eleanor eifrig und war wieder voller Tatendrang.
    »Hast du nicht gesagt, du hättest es nur angelesen?«, fragte Cordelia zweifelnd.
    »Ja, die ersten fünfzig Seiten! Jedenfalls genug, um zu wissen, wie das Schiff aussieht. Und dass der Kapitän, Captain Sangray, ein ganz übler Kerl ist, mit einer schrecklichen Lache, außerdem macht er gerne grauenhafte Experimente …«
    »Das muss das dritte Buch sein, in dem wir gefangen sind«, fiel Cordelia ihr ins Wort. »Weißt du noch, Brendan? Die drei Bücher, die vor deinen Augen so riesig geworden sind: Die wilden Horden mit Slayne und dem Koloss, Der Teufelsflieger mit Will und jetzt die Piraten aus Die schwarze Muräne.«
    »Seht mal«, rief Eleanor dazwischen, »da sind sie! Sie starren auf unser Haus!«
    Eleanor zeigte auf die Piraten, die sich

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