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Der Fluch des Denver Kristoff

Der Fluch des Denver Kristoff

Titel: Der Fluch des Denver Kristoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ned Vizzini , Chris Columbus
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böse Fratze, als wäre der Mund zu groß für sein Gesicht. Er sagte zu mir: › Du hast den Sturmkönig verärgert.‹ Dann holte er mit der brennenden Keule aus – und ich bin hier in der Dachkammer wieder zu mir gekommen.«

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    D er Sturmkönig?«, wiederholte Eleanor.
    »Ja, genau wie die Windfurie«, sagte Brendan.
»Dann sind anscheinend beide, Denver Kristoff und auch seine Tochter, dem Zauber des Buches verfallen«, schlussfolgerte Cordelia. »Das erklärt einiges …«
    »Wie zum Beispiel diese Narbe an deinem Skelett«, sagte Brendan zu Penelope. Als sie ihn verwirrt ansah, klärte er sie auf: »Als wir deine Knochen gefunden haben, hattest du über dem einen Auge eine Delle, als wäre ein großes Stück von deinem Schädel abgeplatzt. Das muss die Stelle sein, wo die Keule dich getroffen hat …«
    »Hör auf! Sei still! Ich will nicht daran denken! Denver Kristoff hat mich kaltblütig erschlagen!«, schrie Penelope, die mit einem Mal vollkommen außer sich war.
    »Schon gut, schon gut. Denk nicht mehr daran«, beruhigte Will sie und legte ihr versöhnlich seine Hand auf die Schulter.
    »Ja, sieh’s doch mal positiv«, ermunterte Brendan sie hastig. »Die Dachkammer hat dich vollständig geheilt. Du siehst doch wieder ganz gut aus. Mit gut meine ich natürlich gesund, in Ordnung.«
    »Ähm, danke«, schniefte Penelope.
    »Penelope …«, begann Eleanor.
    »Warte mal kurz, Nell«, unterbrach Cordelia ihre Schwester. »Was du durchgemacht hast, ist wirklich furchtbar, Penelope, aber eine Frage hätte ich noch: Hat Denver Kristoff jemals einen gewissen Rutherford Walker erwähnt?«
    »Du meinst, euren Vorfahren?«, fragte Penelope. Und als sie Cordelias misstrauischen Blick bemerkte, ergänzte sie: »Brendan hat mir euren Nachnamen gesagt und ich habe mir schon gedacht, dass es da eine Verbindung geben muss. Tut mir leid, das zu sagen, aber Mr Kristoff hasst diesen Rutherford Walker. Wir hatten die Anweisung, sofort die Polizei zu rufen, sobald er auch nur in die Nähe des Hauses kommen sollte. Ist er nicht so eine Art Wunderheiler?«
    »Er war unser Ururgroßvater«, erklärte Cordelia, »und wir haben schon genug schlimme Sachen über ihn gehört.«
    »Aber was ist mit …«, sagte Eleanor, doch diesmal wurde sie von Will unterbrochen.
    »Dr. Walker war ein Quacksalber, der den Leuten alle möglichen Tränke und Tinkturen verabreichte, aber wir sollten die Vergangenheit ruhen lassen …«
    »RUUUUUHEEE!«, schrie Eleanor plötzlich. »Nie lasst ihr mich ausreden und ich versuche die ganze Zeit, euch etwas Wichtiges zu sagen! Es ist doch total egal, ob Kristoff Walker gehasst hat oder Walker Kristoff! Wichtig ist doch nur, dass wir endlich unsere Eltern finden und wieder nach Hause können! Ist euch das plötzlich völlig egal?«
    Die anderen schwiegen, während Eleanor ein paar Mal um Luft ringend schnaubte.
    »Natürlich ist uns das nicht egal«, versuchte es Cordelia. »Aber wir müssen doch dieses Rätsel lösen …«
    »Euer Rätsel! Mein Rätsel ist, wann ich endlich wieder mit Mom und Dad chinesisch essen kann! Oder in den Golden Gate Park gehen! Und wann ich endlich meine Freunde wiedersehe! Am besten, ich gehe ganz allein los und suche diese blöde Höhle mit dem Buch!«
    Eleanor rannte zu dem Loch in der Dachbodenkammer und war im nächsten Augenblick verschwunden.
    »Nell! Warte!«, riefen ihre Geschwister ihr nach, doch sie war bereits auf dem Weg hinunter in die Eingangshalle.
    »Wir müssen sie aufhalten, Will«, meinte Cordelia. »Sie ist total durchgedreht und weiß gar nicht mehr, was sie da tut.« Und als Will sich nicht rührte: »Kommst du? Wir sollten besser zusammenbleiben.«
    Will wandte sich an Penelope. »Ähem. Wollen Sie nicht auch mitkommen?«
    Penelope schüttelte heftig den Kopf.
    »Dann werde ich hierbleiben und Penelope beschützen«, verkündete Will.
    »Was seid ihr beide? Siamesische Zwillinge?«, fragte Cordelia. »Wovor haben Sie Angst?«
    »Vielleicht ist Mr Kristoff noch irgendwo da unten«, sagte Penelope. »Und wenn er sieht, dass ich noch lebe, wird er unter Umständen versuchen, mich ein zweites Mal umzubringen.«
    »Kristoff ist tot!«, warf Brendan ein.
    »Das war ich auch.«
    »Sie hat nicht ganz unrecht«, sagte Will und schenkte Penelope ein kurzes Lächeln. »Dieser Kerl könnte zurückkommen, um sich an ihr zu rächen. Wenn er hier auftauchen sollte, würde ich ihn mir liebend gern für ein paar Runden vorknöpfen, egal ob er sich nun Sturmkönig nennt

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