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Der Fluch des Denver Kristoff

Der Fluch des Denver Kristoff

Titel: Der Fluch des Denver Kristoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ned Vizzini , Chris Columbus
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zugibst!«
    »Heißt das, Will ist gar nicht erwachsen?«, fragte Eleanor dazwischen. »Cool. Dann ist es nicht mehr so gruselig, wenn wir zurückkommen und er mit Deli zum Abschlussball geht …«
    »Ich bin so weit«, rief Penelope von oben.
    Sie kletterten wieder in die Dachkammer hoch, doch die Spannung zwischen Will und Cordelia hing noch in der Luft.
    Selbst in dem furchtbaren Kleid sah Penelope Hope reizend aus. Will hatte Mühe, sie nicht unentwegt ansehen. Brendan starrte sie ganz offen an. Eleanor fand sie hübsch. Cordelia fand sie ganz okay.
    Penelope erzählte: »Ich habe als Wäschemagd in der Villa Kristoff angefangen, bei den Herrschaften. Das war vor zwei Jahren … äh, ich meine 1911 … Als ich die Stelle antrat, wusste ich natürlich, dass Mr Kristoff ein seltsamer Kauz war. Sogar als er während meines Vorstellungsgesprächs kurz hereinkam, um mir die Hand zu schütteln, lag etwas Düsteres in seinem Blick. Wahrscheinlich ist er in Gedanken gerade bei einer seiner Geschichten, habe ich mir gedacht. Später habe ich dann mitbekommen, dass er weder aß noch schlief, solange er an einer neuen Geschichte schrieb.«
    »Für jemanden von Ihrem Bildungsstand waren die Arbeitsgewohnheiten eines Genies sicher schwer zu verstehen«, bemerkte Cordelia spitz.
    »Damit meine ich nicht, dass er hart arbeitete«, erklärte Penelope, verärgert über Cordelias Seitenhieb. »Ich meine, dass er buchstäblich weder schlief noch aß.« Leise redete sie weiter: »Noch schlimmer wurde es mit ihm, nachdem er vom sogenannten ›größten aller Werke‹ wie besessen war.«
    »Das größte aller Werke?«, hakte Cordelia nach. »Was soll das gewesen sein?«
    »Zuerst nahm ich an, dass er nur an einem neuen Roman schrieb«, sagte Penelope. »Doch er arbeitete nicht mehr in seinem Studierzimmer. Zu Beginn schloss er sich mehrere Monate in der Dachkammer ein, dann zog er irgendwohin um, wo ihn niemand stören konnte, an irgendeinen versteckten Ort. Manchmal blieb er tagelang verschwunden, und wenn er wieder auftauchte, waren seine Augen rot und blutunterlaufen. Und immer hatte er dieses wahnsinnige Lächeln im Gesicht. In dieser Zeit schien er eine seltsame Zuneigung zu mir zu entwickeln. Es war mir zwar nicht geheuer, aber ich habe mitgespielt, weil ich Angst vor ihm hatte. Ich habe oft mit ihm gesprochen und ihm zugehört, wenn er von seinen Problemen und Sorgen erzählte. Manchmal hat er nur unzusammenhängendes Zeug gestammelt. Einmal, als ich ihn nach dem ›größten aller Werke‹ gefragt habe, ist er furchtbar wütend geworden. Hat mich geschlagen und behauptet, es sei nichts für einfältige Menschen wie mich. Das großartige Buch sei nur äußerst intelligenten und starken Persönlichkeiten vorbehalten, Menschen von außergewöhnlicher Begabung, Menschen wie ihm.«
    »Er hat dich geschlagen?« Eleanor war entsetzt. »Wie gemein von ihm!«
    »Ach, ich habe Schlimmeres erlebt«, sagte Penelope und sah hinaus auf die Wellen.
    »Sie haben mein Wort, dass so etwas nie wieder geschehen wird«, sagte Will. »Jetzt sind Sie bei uns und ich werde dafür sorgen, dass Ihnen nichts zustößt.«
    »Danke.« Penelope erzählte weiter: »Ich versuchte, nicht mehr an die ganze Geschichte zu denken. Aber kaum ein Jahr später habe ich das Geheimnis der Villa Kristoff entdeckt.«
    »Du hast den geheimen Gang entdeckt?«, fragte Brendan.
    »Den Gang? Glaubst du, es gibt nur einen?« Penelope lachte. »Das ganze Haus steckt voller Geheimnisse. Ich weiß nicht einmal, ob Mr Kristoff sie alle kannte.«
    »Wie haben Sie davon erfahren?«, fragte Will.
    »Ich habe in der Bibliothek Staub gewischt und bin dabei aus Versehen an eine der Wandleuchten gestoßen. Ich wollte sie wieder zurechtrücken und plötzlich …«
    »… öffnete sich eine Tür«, unterbrach sie Brendan.
    »Woher weißt du das?«, fragte Penelope.
    »Scooby-Doo.«
    »Wer?«
    »Ein sprechender Hund aus einer Zeichentrickserie, der – ach, egal …«
    Penelope fuhr fort: »Hinter der Tür entdeckte ich einen Gang mit Fackeln an den Wänden und grausigen Büchern in einer Kammer. Ich kam an einem Weinkeller vorbei und einem Wandschrank, ich stieß auf einen weiteren Gang und dann noch einen … es nahm kein Ende. Jede Nacht schlich ich mich wieder durch die geheime Tür und entdeckte immer neue geheime Wege und Kammern. Das Haus war viel größer, als es von außen aussah. Dann, vor wenigen Stunden – ich kann gar nicht glauben, dass es vor einem ganzen Jahrhundert

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