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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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hinabsegelte. Auf den anschließenden Bildern sah man die Schiffe auf hoher See und dann beim Ankern in einer Bucht. Im letzten Kästchen stand das in der Bucht liegende große Schiff in Flammen. Ein brennendes Banner, auf dem ein blauer Hund prangte, knatterte am Vormast. Nicht weit vom Schiff waren einige Kisten gestapelt, die ebenfalls von Flammen umgeben waren. Die ganze Gegend rund um die Bucht wurde von Qualm und Feuerzungen verschlungen.
    »Handelt offenbar von einer Seefahrt, die in einem Feuersturm endete«, sagte Giordino. »Vielleicht sind sie auf Gegner gestoßen, die mit griechischem Feuer umgehen konnten. Könnte aber auch sein, dass sie zu nahe an der Küste geankert haben, als dort ein Waldbrand ausbrach und Glutbrocken zu ihnen geweht wurden. Der britische Archäologe hat sich nicht dazu geäußert?«
    »Nein. Ich frage mich, ob er die Rückseite des Fells vor seinem Tod überhaupt untersucht hat.«
    »Hat das Kästchen irgendeine Bedeutung?«
    »Das Kästchen war nicht das Wesentliche, sondern die Bronzeröhre. Besser gesagt, das, was sich in der Röhre befand.
    Offenbar steckte eine Art Seidenrolle drin. Bemalt mit einer Schatzkarte, die zu einem unglaublichen Hort führt.«
    »Der Behälter war aber leer, als wir ihn gefunden haben.
    Meinst du, sie ist noch in der Maschine, bei Hunt?«
    »Hier, lies Hunts letzte Eintragungen«, sagte Pitt und reichte Giordino das Tagebuch. Auf der letzten Seite standen drei kurze Absätze.
    5. August 1937.
    Per Flugzeug auf dem Weg nach Ulan-Bator.
    Schweren Herzens muss ich von einer schrecklichen Entdeckung berichten. Tsendyn, mein getreuer Assistent, Partner und Freund, hat mich am Ende verraten. Die Seidenrolle ist verschwunden, aus ihrem Behältnis entwendet, obwohl ich es seit seiner Freilegung gehütet habe wie meinen Augapfel. Tsendyn ist der Einzige, der es gewesen sein kann, er hat mir hinterrücks einen Dolchstoß versetzt, bevor die Maschine startete. Ohne die Rolle ist die Spur zu D.K. verloren. Ich werde zusehen, ob ich mich an die Hinweise erinnern und die Karte aus dem Gedächtnis nachzeichnen kann. Dann werde ich in U.B. einen kleinen Trupp ausrüsten und mich auf die Suche begeben. Selbst wenn nichts dabei herauskommt, stoße ich vielleicht an den Hängen des Burhan Haldun auf Tsendyn und kann Vergeltung üben.
    Meine einzige Hoffnung
    Die Eintragung brach mitten im Satz ab, wurde aber später mit zittriger Handschrift fortgeführt. Giordino bemerkte, dass Blutstropfen auf das staubige Blatt gefallen waren.
    Datum unbekannt.
 
    Wir sind in der Wüste zerschellt, abgeschossen von einem japanischen Kampfflugzeug. Beide Piloten tot.
    Ich fürchte, ich habe mir das Rückgrat und die Beine gebrochen.
    Kann mich nicht bewegen. Warte auf Hilfe. Ich bete darum, dass man uns bald findet. Schmerzen sind unerträglich.
    Später dann in krakeligem Gekritzel:
    Letzte Eintragung.
    Alle Hoffnung ist dahin. Mein tiefstes Bedauern gilt Leeds beim Britischen Museum und Emily, meiner geliebten Frau. Gott schütze euch.
    »Armer Kerl«, sagte Giordino. »Das erklärt auch, weshalb er auf den Trümmern lag. Wahrscheinlich hat er mehrere Tage in der Maschine gelegen, bevor er dann gestorben ist.«
    »Nachdem er wusste, was er verloren hatte, müssen die Schmerzen umso schlimmer gewesen sein.«
    »Und was hat es mit dieser seidenen Schatzkarte auf sich? Wer oder was ist D.K.?«
    »Hunt beschreibt die Rolle in einer früheren Eintragung, unmittelbar nach ihrer Entdeckung. Er war ebenso wie sein Assistent Tsendyn davon überzeugt, dass sie den Wegweiser zu einem verschollenen Grab darstellte. Die Ortsangabe, das Kentei-Gebirge in der Mongolei, die herrschaftlichen Insignien, dazu die Legende von einem weinenden Kamel, all das passt zu den historischen Aufzeichnungen. Die Seidenkarte war ein Hinweis auf die letzte Ruhestätte des Dschingis Khan.«
    Giordino stieß einen leisen Pfiff aus, dann schüttelte er den Kopf. »Dschingis Khan, wie? Da hat sich wohl jemand eine Fälschung andrehen lassen. Der olle Dschingis muss erst noch gefunden werden. Seine Grabstätte gilt als eines der größten archäologischen Rätsel der Welt.«
    Pitt blickte auf eine tanzende Staubwolke am Horizont, während er über tausend Eindrücke nachdachte. Dann schüttelte er seinerseits den Kopf.
    »Im Gegenteil. Sein Grab wurde tatsächlich gefunden«, sagte er leise.
    Giordino starrte ihn mit verständnisloser Miene an, wusste aber, dass er Pitts Behauptung besser nicht in Frage stellen

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