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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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aus der Dunkelheit auf und traf die Hand des Eindringlings, als dieser das Schwert nach unten reißen wollte. Knochen knirschten, Knöchel knackten unter dem Metall, dann ein markerschütternder Schmerzensschrei, der über die ganze Klosteranlage hallte.
    Das Schwert flog davon und scharrte klirrend über den Boden.
    Der Killer, der keine Lust zu einem Duell hatte, umschlang seine zerschmetterte Hand und wankte zur Tür. Pitt setzte zu einem zweiten Schlag von links an, aber der Eindringling brachte sich mit einem kurzen Satz in Sicherheit. Jetzt stand das leere Feldbett zwischen den beiden Männern, was Pitt zu einem letzten Ausfall nutzte. Er holte weit aus und zielte tief, als er den Eindringling zur Tür stürzen sah. Die Schaufelspitze streifte den Mann hinten am Bein, knapp unterhalb der Wade.
    Wieder stieß der Killer einen Schrei aus, verlor dann das Gleichgewicht und stürzte lang hin, ohne sich abzufangen, da er immer noch die zerschmetterte Hand umklammerte. Die schwere Eisenglocke, die er in der Dunkelheit nicht sehen konnte, traf ihn zwischen Hinterkopf und Nacken, als er zu Boden ging. Pitt hörte ein trockenes Knacken, als zersplitterte ein Baseballschläger, dann einen dumpfen Aufschlag.
    Giordino tauchte neben Pitt auf, stieg dann über das Feldbett und trat die Tür auf. Im hellen Mondschein sahen sie den Eindringling leblos auf der Seite liegen, den Kopf seltsam abgeknickt.
    »Genick gebrochen«, sagte Giordino, als er sich über die reglose Gestalt beugte.
    »Mit uns hatte er Schlimmeres vor«, sagte Pitt, lehnte die Schaufel an die Wand und hob das Schwert auf.
    Lichter tauchten draußen auf der Treppe auf, dann traten der Lama und zwei Mönche ein, die Kerosinlampen in der Hand hatten.
    »Wir haben einen Schrei gehört«, sagte der Lama, dann fiel sein Blick auf den Körper, der zu seinen Füßen lag. Das rote Gewand, das der Tote trug, leuchtete im Lampenschein. Selbst Giordino erschrak, als er sah, dass der Eindringling eine ähnliche Robe trug wie die Mönche Buddhas, die strengen Gewaltverzicht übten. Der Lama betrachtete die kurzen schwarzen Haare, das jugendliche Gesicht und erkannte ihn sofort.
    »Zenoui«, sagte er ohne jede Gefühlsregung. »Er ist tot.«
    »Er wollte uns umbringen«, sagte Pitt, hielt das Schwert hoch und deutete auf die zerschlitzten Decken auf dem Feldbett.
    »Ich habe ihn mit der Schaufel zu Fall gebracht, und er ist auf die Glocke gestürzt und hat sich das Genick gebrochen. Vermutlich finden Sie noch weitere Waffen bei ihm.«
    Der Lama wandte sich an einen der Mönche und sagte etwas auf Mongolisch. Der fromme Mann kniete sich hin, tastete den Toten ab und hob dann das rote Gewand an, unter dem ein Gürtel mit einem Dolch und einer kleinen automatischen Pistole zum Vorschein kam.
    »Dies ist nicht der Weg des Dharma«, sagte der Lama erschrocken.
    »Seit wann ist er schon im Kloster?«, fragte Pitt.
    »Er kam einen Tag vor euch hier an. Er sagte, dass er aus dem Norden käme, aus Orhon, aber auf der Suche nach dem inneren Frieden die Gobi durchqueren wollte.«
    »Jetzt hat er ihn gefunden«, bemerkte Giordino grinsend.
    Der Lama dachte einen Moment lang nach, dann warf er Pitt und Giordino einen argwöhnischen Blick zu. »Bei seiner Ankunft hat er nach zwei Ausländern gefragt, die durch die Wüste ziehen. Ich habe ihm erklärt, dass wir nichts von Ihnen wüssten, doch es könnte gut möglich sein, dass Sie hierher kämen, weil der wöchentliche Versorgungslaster weit und breit das zuverlässigste Verkehrsmittel ist, wenn man nach Ulan-Bator will. Daraufhin äußerte er mir gegenüber den Wunsch, länger bleiben zu wollen.«
    »Deshalb haben Sie also vor unserer Ankunft über uns Bescheid gewusst«, sagte Pitt.
    »Aber warum wollte er Sie ermorden?«
    Pitt berichtete kurz von ihrer Suche nach dem verschollenen Explorationsteam, dem Abstecher zu Borjins Anwesen und der anschließenden Flucht. »Dieser Mann stand wahrscheinlich in Borjins Diensten.«
    »Dann ist er also kein Mönch?«
    »Ich würde sagen, es war jedenfalls nicht seine eigentliche Berufung.«
    »Tatsächlich wusste er vieles nicht, was unsere Gebräuche betrifft«, sagte der Lama. Er furchte die Stirn und fügte hinzu:
    »Ein gewaltsamer Todesfall in einem Kloster, das wird uns, fürchte ich, große Unannehmlichkeiten mit den Behörden einbringen.«
    »Genau genommen war es ein Unfall. Melden Sie es doch dementsprechend.«
    »Wir können jedenfalls gern auf eine Untersuchung von Seiten irgendwelcher

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