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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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sperrte.
    Summer lag auf einer dicken Taurolle und hatte das Gefühl, die ganze Welt drehe sich vor ihren Augen. Dann wurde ihr übel und sie erbrach sich in einen rostigen Eimer. Sofort ging es ihr besser, worauf sie sich an einem kleinen Bullauge emporzog. Gierig atmete sie die frische Luft ein, bis sie wieder klar sehen konnte, und stellte dann fest, dass das Bohrschiff an der gleichen Stelle der Bucht lag, an der auch der Prahm vertäut gewesen war.
    Der Prahm. Sie reckte den Kopf und entdeckte schließlich das braune Boot, das bereits über eine Meile weit entfernt war und auf die offene See trieb. Sie kniff die Augen zusammen und hielt Ausschau nach Dirk und Jack. Doch sie waren nirgendwo an Deck zu sehen.
    Der Prahm trieb ohne sie aufs Meer hinaus.
44
    D irks Arme fühlten sich wie Spaghetti an, nachdem er den Airlift ein ums andere Mal gegen den Widerstand des Wassers vorangewuchtet und in Position gebracht hatte. Obwohl Dahlgren ihn ein paar Mal abgelöst hatte, plagte er sich schon über eine Stunde mit dem unter Druck stehenden Schlauch ab.
    Eine mühselige Arbeit, zumal auch noch die Ebbe eingesetzt hatte und das Oberflächenwasser mit fast zwei Knoten seewärts ablief. Auf dem Grund war die Strömung zwar deutlich schwächer, aber den Airlift halbwegs ruhig über der abzusaugenden Stelle zu halten, war so schwierig, als wollte man einen Flaggenmast auf einer Stecknadelspitze balancieren.
    Dirk warf einen Blick auf seine Taucheruhr, während er den Airlift ein paar Zentimeter weiterwuchtete. Nur noch fünfzehn Minuten bis Schichtende, danach kam eine Pause, in der er sich von der eintönigen Arbeit erholen konnte. Er kam langsamer voran, als er gehofft hatte, aber immerhin hatte er ein knapp zwei Meter durchmessendes Quadrat freigelegt. Das verkrustete Holz war dick, aber flach – und entsprach von der Form her einem Schiffsruder. Nur die Größe war etwas verblüffend.
    Dahlgren hatte mit seiner Sonde einen über fünf Meter langen Gegenstand abgesteckt – ein gewaltiges Ausmaß für ein Ruderblatt.
    Er verfolgte die zur Oberfläche aufsteigenden Luftblasen und warf einen erneuten Blick auf den Kiel des großen schwarzen Schiffes, das neben dem Prahm lag. Er und Dahlgren hatten unter Wasser das Grollen der Maschinen gehört, als das Schiff näher gekommen war, und erstaunt zugesehen, wie der dunkle Rumpf kurzerhand längsseits ging. Sie hatten bemerkt, wie die Strahlruder eingeschaltet wurden, die das Schiff in Position hielten, und waren zunächst erleichtert gewesen, dass der Idiot keinen Anker auswarf. Ein weiteres Filmteam, das zu viel Geld hatte, vermutete Dirk. Wahrscheinlich kam demnächst eine Schar Taucher mit Unterwasserkameras herunter, um den Fund zu dokumentieren. Hurra, dachte er spöttisch.
    Dann verdrängte er seinen Unmut und konzentrierte sich wieder auf die Arbeit mit dem Airlift. Als er den Schlauch an einem kleinen Hügel ansetzte, bemerkte er, dass kein Sand angesaugt wurde. Und dann wurde ihm bewusst, dass das Gerät gar nicht mehr vibrierte und das Rauschen der hindurchströmenden Pressluft verstummt war. Summer musste den Airlift abgeschaltet haben, was wiederum hieß, dass sie aus irgendeinem Grund auf den Prahm zurückkehren sollten – es sei denn, der Kompressor hatte kein Benzin mehr. Er hielt einen Moment lang inne und beschloss, erst einmal abzuwarten, ob Summer den Motor wieder anwarf, bevor er auftauchte.
    Ein paar Meter weiter stieß Dahlgren seine Sonde in den feinen Sand. Aus dem Augenwinkel nahm Dirk wahr, dass er plötzlich aufstieg. Aber irgendetwas stimmte nicht, und als Dirk sich zu ihm umwandte, sah er, dass Dahlgren die Sonde fallen gelassen hatte und die Hände um Tauchbrille und Luftschlauch schlang, während seine Beine herabhingen. Und dann wurde ihm klar, dass Dahlgren wie eine Marionette nach oben gezogen wurde.
    Ehe er reagieren konnte, wurde ihm der Airlift aus den Händen gerissen und schoss auf Dahlgren zu. Als Dirk nach oben blickte, sah er gerade noch, wie sich sein Luftschlauch straffte, dann wurde auch er ruckartig hochgezogen.
    »Was zum …«, stieß er aus, doch dann verklangen seine Worte. Er wollte einatmen und bekam nach einem kurzen Zug keine Luft mehr. Der Kompressor, der sie mit Luft versorgte, war ebenfalls abgestellt worden. Genau wie Dahlgren griff auch er nach dem Schlauch, damit er ihn nicht weiter herumschleifte und er möglicherweise vom Helm gerissen wurde. Neben ihm peitschte der Airlift wie ein außer Rand und Band geratenes

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