Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
Vom Netzwerk:
Horde seekranker Reporter und Kameramänner an der Reling hängen zu sehen, und war umso überraschter, als sie feststellte, dass Steuerbord- und Achterdeck menschenleer waren. Einen Moment lang lief es ihr eiskalt über den Rücken.
    Mit gekonntem Ruderschlag glitt das Schiff längsseits neben den Prahm, bis seine Steuerbordreling unmittelbar über dessen Bordwand aufragte. Dann wurden die diversen Strahlruder eingeschaltet, die es so genau auf Position hielten, als wäre es an dem Prahm vertäut.
    Teils neugierig, teils besorgt betrachtete Summer das Schiff, das eine Minute lang längsseits lag, ohne dass sich etwas tat.
    Dann ertönte ein leiser Ruf aus den Aufbauten, und ein halbes Dutzend Männer kamen aus einer Tür gestürmt. Summer warf nur einen kurzen Blick auf sie: es waren lauter tough wirkende Asiaten, dann bekam sie es mit der Angst zu tun. Als die Männer zur Reling rannten und auf den Prahm sprangen, machte sie kehrt und stürmte zur Wellblechhütte. Sie spürte, dass jemand hinter ihr her war, drehte sich aber nicht um, als sie in die Hütte raste und zum Funkgerät griff.
    »Mayday, Mayday, dies ist …«
    Ihre Stimme erstarb, als zwei schwielige Hände das Funkgerät packten und samt Mikrofon und Anschlusskabel kurzerhand von der Wand rissen. Mit breitem Grinsen trat der Mann einen kurzen Schritt zur Seite, schleuderte das Funkgerät über die Reling und sah zu, wie es ins Wasser klatschte. Als er sich mit schmalem Lächeln zu Summer umdrehte und ihr seine schmutzig gelben Zähne zeigte, war er seinerseits fällig. Summer ging einen Schritt auf ihn zu und trat ihm mit aller Kraft in den Unterleib.
    »Dreckskerl«, stieß sie aus, als der Mann auf ein Knie sank.
    Seine Augen traten aus den Höhlen, und Summer sah, dass er schwer angeschlagen war. Rasch trat sie einen Schritt zurück und holte zu einem weiteren Tritt aus, der ihn an der Schläfe traf. Der Angreifer brach zusammen und krümmte sich vor Schmerz.
    Zwei andere Männer des Enterkommandos, die den K.O.-Schlag gesehen hatten, stürmten auf Summer zu und packten sie an den Armen. Verzweifelt versuchte sie sich loszureißen, bis einer der Männer ein Messer zückte, an ihre Kehle hielt und ihr irgendwas ins Ohr grunzte. Der andere fand ein Stück Seil, mit dem er ihre Handgelenke und Ellbogen fesselte.
    Jetzt erst, da sie hilflos war, konnte Summer ihre Häscher genauer betrachten. Sie waren klein, aber stämmig gebaut, eindeutig Asiaten, mit hohen Wangenknochen und runderen Augen, als es bei Chinesen üblich war. Beide trugen schwarze T-Shirts und Arbeitshosen, und sie sahen aus, als wären sie harte Arbeit gewöhnt. Summer nahm an, dass es indonesische Piraten waren, aber was wollten sie von einem spartanischen Arbeitsschiff?
    Als sie nach hinten blickte, krampfte sich mit einem Mal ihr Magen zusammen. Zwei Männer des Enterkommandos hatten Äxte in der Hand, mit denen sie jetzt auf die Vertäuleinen am Heck einhieben. Mit zwei, drei Schlägen hatten sie die Taue gekappt und gingen dann zum Bug. Ein dritter Mann, der die beiden beaufsichtigte, hatte ihr den Rücken zugekehrt. Er kam ihr irgendwie bekannt vor, doch erst als er sich umdrehte und sie die lange Narbe an seiner linken Wange sah, erkannte sie Dr. Tong. Langsam kam er auf Summer zu und musterte die Geräte an Deck, während sich die beiden Holzfäller an den vorderen Ankerleinen zu schaffen machten.
    »Hier gibt’s keine Kunstwerke zu holen, Tong«, rief sie, als er näher kam. Mittlerweile war ihr klar geworden, dass er überhaupt kein Museumsdirektor war, sondern lediglich ein Kunsträuber.
    Abschätzig betrachtete Tong die Geräte, ohne sie eines Blickes zu würdigen. Dann rief er dem Mann, den Summer auf die Planken geschickt hatte, etwas zu, worauf dieser sich aufrappelte und zu der Hütte humpelte, in der ein kleiner Generator summte. Er stemmte ihn hoch, wie vorher das Radio, und schmiss ihn über die Bordwand. Der kleine Benzinmotor gurgelte einmal auf, als er ins Wasser eintauchte, dann ging er aus. Anschließend warf er einen kurzen Blick auf die beiden Kompressoren, humpelte dann zum nächstbesten, musterte ihn kurz und suchte nach dem Schalter.
    »Nein!«, rief Summer.
    Hämisch grinsend wandte er sich Summer zu, als er die STOP-Taste gefunden hatte, und drückte dann mit dem Daumen darauf. Der Kompressor war augenblicklich ausgestellt.
    »Da unten sind Männer, die mit Luft versorgt werden müssen«, flehte Summer.
    Ohne sie zu beachten nickte Tong seinem

Weitere Kostenlose Bücher